Bereits vor zwei Jahren war die Generalsanierung der Festhalle in Heustreu abgeschlossen. Pandemiebedingt konnte eine große Einweihungsfeier bislang nicht stattfinden. Jetzt wurde diese mit einem Festakt offiziell nachgeholt. "Tage, die in die Geschichte unserer Gemeinde eingehen, möge dieses Haus heute und in Zukunft dienen." Dieses Zitat stammt von Heustreus Altbürgermeister Hugo Gütling und steht so in der Präambel des Gästebuchs anlässlich der Einweihung der Festhalle im Oktober 1980.
Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Ansgar Zimmer die Gäste zum Festakt der Einweihung der generalsanierten Halle. Zuvor wurde der Festgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Leo Brand, in der Pfarrkirche gefeiert. Anschließend zog die Kirchenparade, angeführt von der Musikkapelle Heustreu unter der Leitung von Philipp Metz, mit Ehrengästen und Fahnenabordnungen der Vereine zurück zur Festhalle.
Unter den Gästen begrüßte Bürgermeister Zimmer im großen Festsaal Landrat Thomas Habermann, Baurätin Laura Oberst (Regierung von Unterfranken), Pfarrer Leo Brand, Altbürgermeister und Ehrenbürger Walter Weber, die Bürgermeisterkollegen aus den Kommunen der NES-Allianz, die Architekten Matthias Leicht und Thomas Schmucker sowie Gemeinderäte und Mitglieder der örtlichen Vereine.
Renovierung dauerte rund eineinhalb Jahr
Anschließend ließ Zimmer den Ablauf der Generalsanierung Revue passieren. Rund eineinhalb Jahre dauerte die umfassende Renovierung der 40 Jahre alten Festhalle. Schon länger stand dieses Thema auf der Agenda des Gemeinderats. Im Vordergrund standen vor allem die Erneuerung der Technik, des Theken- und Küchenbereichs sowie die energetische Sanierung und die Barrierefreiheit. Aufgrund förderrechtlicher Vorgaben konnte mit den Bauarbeiten erst im Jahre 2019 begonnen werden. Während der gesamten Bauzeit kam es jedoch immer wieder zu Verzögerungen. Mit dem Innenausbau wurde Anfang 2020 begonnen. Die Außenanlage wurde im Frühjahr 2021 angelegt.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen beliefen sich auf ca. 5,3 Millionen Euro. Nach Abzug der Fördergelder hat die Gemeinde Heustreu einen Eigenanteil von etwa 3 Millionen Euro stemmen müssen. Seinen Dank sprach Bürgermeister Zimmer allen an der Sanierung Beteiligten aus, angefangen vom Architektenteam über die ausführenden Firmen bis hin zur Verwaltung und den Nachbarn. Abschließend wünschte er sich, dass das Gebäude in dieser modernen Form weiterhin die Rolle ausführt, die es in den letzten 40 Jahren hatte: Dorfmittelpunkt und Raum für verschiedenste Aktivitäten innerhalb der Gemeinde. "Wenn dies gelingt, dann haben sich alle Anstrengungen ausgezahlt."
Zeitgemäße Architektur mit schlichter Eleganz
Nach einem Musikstück vom Musikverein Heustreu hatte Architekt Matthias Leicht aus Bad Neustadt das Wort. Auch er ging kurz auf die Renovierung ein. Nach dem Gewinn des Wettbewerbsverfahrens Mitte des Jahres 2017 wurde mit der Planung begonnen. Die Bauzeit sei bis zum Tage der Fertigstellung ein Prozess mit komplexen und nicht immer einfachen Entscheidungen für Bauherr und Planer gewesen, so der Architekt. Ein wichtiger Gedanke war, eine zeitgemäße Architektur mit schlichter Eleganz zu schaffen. Wichtig war es, das Gebäude energetisch und barrierefrei auf den aktuellen Stand zu bringen. Kunstwerke von regionalen Künstlern wie Julia Endres und Danny Mangold werten die Festhalle optisch auf. Anstelle des obligatorischen goldenen Schlüssels übergaben Architekt Matthias Leicht und Thomas Schmucker einen gebackenen Schlüssel an Bürgermeister Zimmer. Dieser solle nicht in einer Schublade verstauben, sondern dürfe mit dem Gemeinderatskollegen verspeist werden.
Danach sprach Pfarrer Leo Brand den Segen für das Gebäude. Unter den Klängen von "Großer Gott wir Loben dich" folgte die Segnung der Halle und der Räume.
Für Baurätin Laura Oberst (Regierung von Unterfranken) sein ein belebtes Dorfzentrum ein elementarer Bestandteil der Orte und trage zur Verbesserung der Gemeinschaft bei. Wie wichtig dies sei, habe man gerade während der Coronapandemie erlebt, machte sie in ihren Grußworten deutlich. Durch das "Kommunalinvestitionsprogramm KIP II" wurden 665.000 Euro bewilligt, im Rahmen der Städtebauförderung 1,56 Millionen Euro. Oberst sprach Bürgermeister Zimmer sowie dem Gemeinderat ihren Respekt für die Durchführung der Maßnahme aus. Die Mühen hätten sich gelohnt, um einen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Zum Schluss des offiziellen Festaktes trug Helmut Köberlein ein Gedicht der inzwischen verstorbenen Heustreuer Bürgerin Dora Schwalm vor. Dieses Gedicht hatte sie anlässlich der Einweihung der Festhalle 1980 geschrieben. Ihr Elternhaus stand auf dem Baugrund der jetzigen Festhalle. Nach dem offiziellen Festakt stand das Mittagessen, gekocht vom Team der Festhalle, bereit. Am Nachmittag hatten die Bürger die Möglichkeit zu Führungen durch die Halle. Zudem konnten sie sich über den Bauablauf informieren.