Zwölf Jahre hat Sabine Fechter das Fränkische Freilandmuseum Fladungen geleitet, nun kehrt sie der nördlichsten Stadt Bayerns den Rücken – zumindest, was ihr berufliches Leben angeht. Fechter übernimmt ab 1. Juli die Leitung des Vonderau-Museums in Fulda.
Der Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum hatte in verschiedenen Zeitungen, darunter Main-Post und Süddeutsche, eine Annonce geschaltet, in der zum 1. Juli ein Nachfolger für Fechter gesucht wird. Auf eine entsprechende Nachfrage hatte diese Redaktion am Dienstag keine Antwort auf die Frage nach dem Grund für den Weggang der Museumsleiterin erhalten. Am Mittwochnachmittag ging das Freilandmuseum in die Offensive und verschickte eine Pressemitteilung an alle Medien, die von Museumleitung und Zweckverband abgestimmt wurde. Darin wird für Fechters Weggang der Wunsch nach beruflicher Veränderung genannt.
„Nach zwölf Jahren interessanter und abwechslungsreicher Tätigkeit fällt es Sabine Fechter nicht leicht, den Arbeitsplatz zu wechseln“, heißt es da. „In dieser Zeit konnten für das Freilandmuseum Fladungen wichtige Projekte vorangebracht werden, für die sie sich eingesetzt hat.“ Genannt wird etwa der Hof für Jung und Alt mit der Schaffung einer eigenen Stelle für die Museumspädagogik, die Versetzung des Kalthauses aus Nordheim, dem bislang jüngsten Museumsgebäude, und die im Aufbau befindliche Büttnerei aus Sulzthal, die erstmals auch inklusive Maßnahmen berücksichtigt.
Der Abschied vom Museumsteam, das mittlerweile auf 20 Personen angewachsen ist, wird laut Pressemitteilung schwer werden, doch eine neue Herausforderung lockt in Fulda. Anstelle von Bauernhäusern, alten Haustierrassen und landwirtschaftlichen Geräten wird die Museumsfachfrau nun ein völlig neues Sammlungsspektrum auf 4000 Quaderatmetern Ausstellungsfläche betreuen. Das 1875 gegründete Vonderau-Museum der Stadt Fulda vereint Kulturgeschichte, Naturkunde, Malerei, Skulptur und ein Planetarium unter einem großen Dach.
Für die Fladunger bleibe ein kleiner Trost, heißt es abschließend: Sabine Fechter bleibt dem Landkreis Rhön-Grabfeld als Einwohnerin des Ortsteils Rüdenschwinden erhalten und kann somit die zukünftige Entwicklung des Freilandmuseums interessiert mitverfolgen.
Fechter ist auch Vorsitzende des örtlichen Rhönklub-Zweigvereins und hatte sich kürzlich bei der Neuwahl weiter zur Verfügung gestellt. Zu dieser Zeit wusste sie bereits, dass ihr beruflicher Weg aus Fladungen fortführt, ihre Entscheidung, privat in Fladungen zu bleiben, war da aber wohl schon gefallen. Foto: Englert