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Bad Königshofen
Faszinierender Einblick in den Prozess der Abwasserreinigung
Klärfacharbeiter Rainer Wohlfahrt erklärt den Neuntklässlern die Vorgänge im Belebtschlammbecken.
Foto: Johannes Hey | Klärfacharbeiter Rainer Wohlfahrt erklärt den Neuntklässlern die Vorgänge im Belebtschlammbecken.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 15.01.2024 02:52 Uhr

In Anknüpfung an den Lehrplaninhalt "Mikroorganismen in der Biotechnologie" erlebten die Schülerinnen und Schüler in der Kläranlage Bad Königshofen hautnah, wie sich der Mensch die faszinierenden Kleinstlebewesen bei der Abwasserreinigung zunutze macht.

Bei Besichtigung der Anlage zeigte der Klärfacharbeiter Rainer Wohlfahrt sehr anschaulich den Weg, den das dort ankommende Abwasser durchläuft: Die erste Stufe der Reinigung besteht aus einer mechanischen Vorreinigung, bei der grobe Partikel aus dem Abwasser entfernt werden. Beeindruckend war der gepresste "Müllberg" neben dem sogenannten Rechen, der viele Abfälle noch erkennen ließ, die eigentlich nichts im Abwasser zu suchen haben.

Im Anschluss daran wird in der chemischen Reinigungsstufe Phosphat durch eine Fällungsreaktion entfernt. Fällungsreaktionen waren bisher nur aus dem Chemieunterricht bekannt. Jetzt erfuhren die Jugendlichen, dass dieses "Schulwissen" in der Kläranlage ganz konkret Anwendung findet.

Als letzte Stufe folgt schließlich die biologische Reinigung, bei der die Mikroorganismen bei ausreichender Sauerstoffzufuhr im Belebtschlammbecken ganze Arbeit leisten und das noch vorhandene organische Material abbauen. Völlig geruchsfrei und klar wird dieses "Endprodukt" dann in die Saale geleitet. Der zurückbleibende Klärschlamm wird in große Silos gesammelt und in gepresster und getrockneter Form schließlich verbrannt.

Dass für den gesamten Prozess der Abwasserklärung sehr viel Technik und natürlich auch Fachwissen der Mitarbeiter notwendig ist, erfuhren die Schülerinnen und Schüler vom Klärfacharbeiter Johannes Rebelein im Labor, im Pumpenraum und auch bei der zentralen Computerüberwachung im Bürogebäude.

Ein Highlight des Besuchs war der Blick ins Hochleistungsmikroskop: In einer Wasserprobe aus dem Belebtschlammbecken konnten die Jugendlichen einige Mikroorganismen bei der Arbeit zuschauen, so zum Beispiel einem sessilen Glockentierchen und einem rastlos umherschwimmenden Wimperntierchen.

Am Ende waren sich alle Schülerinnen und Schüler sowie die sie begleitenden Biologielehrer Silvia Jetschni und Johannes Hey einig, dass die Kläranlage als außerschulischer Lernort ein sehr lohnendes Ziel ist.

Von: Silvia Jetschni, Gymnasium Bad Königshofen

 
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