"Faszination Schmetterlinge" war der Titel einer Exkursion, zu der der Bund Naturschutz eingeladen hat. Und der Titel hat nicht zu viel versprochen. Weit über zwanzig verschiedene Schmetterlingsarten wurden rund um das Berghäuschen bei Ipthausen entdeckt und konnten in Fanggläsern genau betrachtet werden.

Dazu zählten häufig vorkommende Tagfalter mit den schönen Namen Schachbrett, Ochsenauge oder Wiesenvögelein ebenso wie tagaktive Nachtfalter wie das rot-schwarze gefärbte Widderchen oder die Gammaeule.

Schmetterlingsexperte Oskar Jungklaus von der BN-Kreisgruppe Bad Kissingen machte während der knapp zweistündigen Wanderung auf charakteristische Erkennungsmerkmale aufmerksam und wies auf biologische Besonderheiten hin. Jungklaus ist Autor eines Buches über die Schmetterlinge im Landkreis Bad Kissingen, in dem 1257 Arten mit Bildern – alle vom Autor selbst aufgenommen - vorgestellt werden.

Der Exkursionsleiter kennt sich aber nicht nur mit Schmetterlingen aus, sondern zeigte auch Expertenwissen bei anderen Insektenordnungen. So entdeckte er am Fuße des Berghäuschens einen auffällig rot-schwarz gefärbten Ameisensackkäfer. Die Eier werden von den Weibchen mit einer schützenden Kothülle umgeben und in die Nähe eines Ameisenbaus abgelegt. Anschließend werden die Eisäcke von den Ameisen in den Bau getragen oder die Larven kriechen selbst hinein. Der Eisack wird von den Larven später mit zusätzlichem Kot zum Larvensack erweitert. Wenn die Larven von den Ameisen angegriffen werden, können sie sich blitzschnell in den Larvensack zurückziehen und diesen mit einer Platte verschließen.

Den Titel der Veranstaltung müsste man vielleicht aufgrund solcher faszinierender Entdeckungen in "Faszination Natur" umbenennen.

Von: Dieter Jetschni (1. Vorsitzender, BUND Naturschutz, Ortsgruppe Bad Königshofen)