Nach der Wettertristesse der vergangenen Wochen ist eines sicher: Petrus muss ein Narr sein. Gerade rechtzeitig für den großen Rosenmontagszug von Wargolshausen räumte der Wettergott die Wolken weg und machte Platz für die Sonne und einen blauen Himmel. Entsprechend groß war der Andrang auf die Narrenhochburg des Landkreises, der sich zu einem bisher noch nie dagewesenen Ausmaß entwickelte.
Angesichts des strahlenden Wetters war die Stimmung bei den Faschingsjüngern am Siedepunkt. Da konnte sogar der schon angegraute "Johnny Däpp"-Schlager wieder die Massen zum Mitsingen ermuntern.
Knallbunt leuchteten die Kostüme und der Wagentross, der sich bald zwei Stunden durchs Dorf zog. Wargolshausen ist einfach ein Muss für die närrische Zunft und so nahmen manche Wagenbauer lange Anfahrten auf sich, um sich in das Treiben einzureihen.
Für die Veranstalter der WaKaGe ist das Ereignis stets aber Ansporn, mit der Wahl eines Motivs auch etwas fürs Auge zu bieten. Als Motto begab sich die WaKaGe auf Zeitreise und hatte dazu eine alte Dreschmaschine extra aufgearbeitet und zu neuem Leben erweckt, um noch einmal ein Bild der Landwirtschaft von einst zu bieten.
Genauso imposant der bewegliche Flugsaurier, der über die Köpfe der Zuschauer und einen Feuer speienden Vulkan hinaufstieg. Dazu tanzte ein Stamm von Bewohnern aus der Urzeit durch das Spalier. Als Gegensatz dazu verteilten die "Future kids" in ihren futuristischen Kostümen Kamellen und Popcorn.
Aber auch die Nachbar-Faschingsnarren schickten ihre Abordnungen. Mehrere Tollitäten gaben sich die Ehre wie auch Fußgruppen in bunten Kostümen. Jäger mit einer verdächtig echt wirkenden erlegten Sau, eine Schar quirliger Schildkröten, Römer, Gallier und Fabelwesen zogen durch die Straßen bevor die Musik-Wägen mit monströsen Schleppern sich durch die Menge schoben und die Party für das meist jugendliche Publikum erst richtig in Gange brachten.