Gehörnte, wilde Gestalten in Wollkleidern mit Fellbesatz rütteln mächtig an ihrem Faschingswagen, der den "kleinen, aber feinen" Umzug durch Ostheim abschließt. Die Jugend-Wikinger, darunter der kreativer Wagenbemaler Franz Leeb, lässt es mächtig krachen und macht Werbung für einen ganz speziellen Gerstensaft. Franz Leeb opferte zwei Wochen Urlaub für die Gestaltung des Wagens. Das hat sich gelohnt.
12 Wagen und die acht Fußgruppen hatten ebenso viel Spaß wie die zahlreichen Zuschauer entlang der Marktstraße. Besonders die Kids waren eifrig damit beschäftigt, Bonbons, Popcorn und sonstigen Süßkram aufzulesen.
Wikinger waren heuer übrigens "in", denn auch eine Gruppe Nordmänner und -weiber des TSV Ostheim befand sich im Tross. Unter ihnen ein gewisser Frank Fetzer, der mit einem Totenschädel posierte.
Oberfladungens Narren waren auch dabei
Weniger schauerlich traten die Oberfladunger Narren mit dem traditionellen Gersteneselwagen auf, während die Peter-Pan-Piraten mit dem Slogan SKB "Stooge kanns besser" auftraten. Ihr schmuckes, düsteres Outfit hatten sie zum Teil selber genäht. Als Vertreter von Stooge traten aber auch die Streutalwinzer mit Weinkönig Konrad Scharfenberger auf.
Es braucht keine Bumm-Bumm-Wagen
Politische Wagen waren eine Seltenheit. Eine Ausnahme bildeten die Faschingsfreunde Rhön. Sie prangerten die kostspielige Vielfliegerei der Ampel-Politiker an. Klare Kante gegen Rechtsextremismus und für Demokratie zeigten die EFOs (engagierte Familien Ostheims). Die EFOs-Astronauten wollen zeigen, dass es keine "Bumm-Bumm-Wagen" braucht.
Nicht politisch waren dagegen die Minions sowie der stattliche Tross der Mellrichstädter MKG unterwegs. Und die Traktoren waren diesmal nicht in Sachen Bauern-Demo unterwegs.
Bei den gastgebenden Uhstemer Fasenöchter drehte sich viel um den Weltraum, schließlich nennen sie sich nicht umsonst UFOs, die heuer auf eine 33-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken können.
Alt-Vorstand Burkhard Metz war sehr aktiv
Ihr allererster Vorstand Burkhard Metz half als Kassierer kräftig mit. Der Fasching bedeutet für ihn unwahrscheinlich viel. "Da kann man mal so sein, wie man möchte", bringt es Burkhard Metz auf den Punkt. Die UFOs wurden damals direkt nach dem Fasching des TSV Ostheim gegründet. Heuer bot man gleich vier Prunksitzungen an, weil die Nachfrage so groß war.
Ein sehr familiärer Faschingszug
Jetziger UFO-Vorstand und Chef über 300 Mitglieder ist Mirko Seifert, dessen Ehefrau Kerstin Seifert die Familienfreundllchkeit des Ostheimer Faschingsumzug hervorhob. Da gebe es kein Saufgelage oder Ausschreitungen. Alles laufe friedlich ab. Vorne weg laufe die Stadtkapelle. Die Polizei würde sich immer darüber amüsieren, wie ruhig der Umzug über die Bühne geht.
"Wir sind stolz darauf, dass beim Umzug die Faschingsgesellschaften aus der oben Rhön mit dabei sind", so Kerstin Seifert. Sie freut sich schon jetzt auf den Festkommers "33 Jahre UFO" am 2. März im Saal der Erholung, wo auch die vier proppenvollen Prunksitzungen sowie die Aftershow-Party mit den Prinzenpaaren Steffi II. und Rainer II. sowie Mira I. und Jan I. nach dem Umzug stattfanden.
Die Ufos haben viele Talente in ihren Reihen
Kerstin Seifert fiebert auf Fasching genauso entgegen wie dem Weihnachtsfest. Sie ist dann aber auch froh, wenn am Aschermittwoch wieder all der Faschingsstress vorbei ist. Die UFOs sind in fünf Gruppen aufgeteilt: die Minis (von 4 bis9 Jahren/26 Kids), die Midis (9 bis 14/28), die Große Garde (14 bis 22/16), die Showtanzgruppe (18 bis 34/16) und die Männergarde (18 bis 46/18). Bei den Prunksitzungen stellen die UFOs bis auf einen Gastauftritt – heuer aus Eußenhausen – alle Programmteile.
Fasching ist Lebensqualität
Ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum feierten heuer Anna (Andrea Petritz) und Berta (Christina Braungardt). Für Letztere bedeutet der Fasching Lebensqualität. Hier treffe man nette Leute. Man habe Spaß und vergesse seine Sorgen. Der Fasching, so Christina Braungardt weiter, sei in Ostheim prima integriert und erfreue sich wachsender Begeisterung.