Eine Arztpraxis aus dem Raum Gersfeld hat möglicherweise falsche Atteste zur Befreiung von der Corona-Maskenpflicht ausgestellt.Die Staatsanwaltschaft Fulda ermittelt und die Kripo Fulda durchsuchte die Praxis- und Privaträume. Dabei seien umfangreiche digitale Beweismittel sichergestellt worden. Das meldete die Fuldaer Zeitung (FZ) am Freitagvormittag, am Samstag aktualisierte sie ihre Meldung.
Laut FZ habe die Staatsanwaltschaft weitere Details genannt. So erstrecken sich die Ermittlungen nun gegen zwei Mediziner, und zwar wegen des Verdachts "des Ausstellens falscher Gesundheitszeugnisse", wie es die Juristen nennen. Die Mediziner hätten demnach Atteste ausgestellt, die vom Tragen einer Mund-Nasen-Maske befreien - und zwar sehr viele Atteste. "Während ursprünglich sieben Atteste den Verdacht begründeten, erstreckt sich der Verdacht nunmehr auf rund 300 Fälle. Die Auswertung der sichergestellten Unterlagen dauert an", erklärte Dr. Christine Seban, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Fulda, gegenüber der Fuldaer Zeitung.
Dem Bericht der FZ zufolge wollte sich die betroffene Arztpraxis ihr gegenüber nicht zu den Durchsuchungen äußern.
Demos in der Fuldaer Innenstadt
Wie kam es zu dem Verdachtsfall? Der Polizei seien, so der Zeitungsbericht, im November in der Fuldaer Innenstadt bei Demos gegen die Corona-Regeln vermehrt ärztliche Atteste vorgelegt worden, die von der Pflicht zum Tragen einer Maske befreiten. Dabei hätten die Beamten festgestellt, dass die Atteste in mehreren Fällen von dem gleichen Arzt ausgestellt worden waren. Im daraufhin eingeleiteten Ermittlungsverfahren habe sich der Verdacht gegen die Arztpraxis im Raum Gersfeld, dass diese falsche Gesundheitszeugnisse ausgestellt haben könnte, erhärtet.