
Ein Streichquartett, dessen Hauptgenre eher die Klassik und Romantik ist, und ein Jazz-Saxofonist. Geht so etwas? Können Klassik und Jazz miteinander? Und das auch noch mit lateinamerikanischer Musik? Eindeutige Antwort: Klar können sie das. Und wie! Zumindest was das Zusammenspiel des Fürther Elisen Quartetts mit dem Jazzmusiker Kim Barth anbelangt, kann man diese Fragen mit einem klaren Ja beantworten. Die "Expedition Lateinamerika" der fünf Künstler im Kloster Wechterswinkel wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.
Kim Barth (Saxofon und Querflöte) sowie Anja Schaller (Violine), Maria Schalk (Violine), Karoline Hofmann (Viola) und Irene von Fritsch (Violoncello) sah man die Freude an, mit der sie miteinander musizierten. Einmal mehr wurde dieses Konzert in Kooperation mit dem Bayerischen Kammerorchester Bad Brückenau im Rahmen der Reihe "Zwischenspiele" veranstaltet.
Spannend, abwechslungsreich und unterhaltsam verlief dieser Konzertabend mit seinem "ungewöhnlichem Programm", wie Michaela Haidu von der Kreiskulturagentur eingangs angekündigt hatte.
Inmitten der vier Streicherinnen fühlte sich Kim Barth von Anfang an "richtig gut aufgehoben". Mit seinem virtuosen Querflötenspiel wusste er ebenso zu faszinieren wie mit seinen mitreißenden Soli auf seinem Saxofon.
Bei dem musikalischen Ausflug nach Lateinamerika durfte ein Abstecher zum Tango nicht fehlen. Dafür sorgten die vier Musikerinnen des Elisen-Quartetts, die schon seit zwei Jahrzehnten in dieser Besetzung zusammenspielen und prächtig miteinander harmonieren. Dass sie nicht nur klassische Werke meisterhaft zu präsentieren vermögen, sondern durchaus auch im "Tango" zu Hause sind, stellten sie an diesem Abend unter Beweis.
Zum Abschluss des Konzertes gelang Kim Barth und dem Elisen Quartett noch ein Abstecher zum Musical. In dem rund 100 Jahre alten Musical "Show Boat" wurden erstmals Blues-Elemente verwendet, wie Kim Barth erläuterte. Auf seinem Saxofon wusste er, begleitet wiederum vom Elisen Quartett, diese melancholische Stimmung wunderbar zu interpretieren.
Begeisterter Applaus war am Ende der verdiente Lohn für die Künstler, die sich beim Publikum mit einer Zugabe bedankten.