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Eustach & Gotthold: Widder gschafft!
Eustach & Gotthold: Dr Späichel in?n Babbedeggl       -  _
FREDI BREUNIG red.neustadt@mainpost.de
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:06 Uhr

So langsam döffts für heuer widder gschafft sei. Die Weiße Sonndich senn römm. Ja, richtig gelassd. Heutzudooch iss doss nix merr „Der Weiße Sonndich“ sondern es senn „Die Weiße Sonndich“, denn schließlich zieht sich doss Fest in Zeite vo riesige Pfarreiengemeinschoffde fast bis zu die Schnitternt hie. Und wie unterschiedlich doss heut iss! Aufstrebende, stodtnohe Dürrfer mit 1500 Einwohner komme logger üüwer 20 Kinner, die Brovinnze in die Brovinz grieche mit Müh unn Not fönnef Kinner aus drei verschiedene Dürrfer zomm. Ja, ja. Noch vuur 20 bis 30 Johr hodd merr alle Kinner gekennt, die Kommunion hadde, denn schließlich worrn die scho Johre vuur ihr gröss Fest – zumindest n Sonndich – in die Kirch. Und heut? So ab Neujohr konnsde dir ohne jeden Aushang odder Pfarrbrief vuurgstell, wer heuer droo iss. Du siehst diejeniche Kinner mit ihr Eltern nämlich off eemol in die Mess.

Hossd du teilweis – Alt und Jung – vuurher noch nie zu Gsicht gricht kood. Dann künnd endlich der gröss Festdooch – und die meiste (nedd alle!) vo die Kinner und Eltern schnaufe durch: Noch eemol n Sonndichfrüh auf und überwind, no hömmersch. Ja, vill vo die Kinner, die grod noch hochfeierlich Kommunion gfeiert hömm, sidd merr dann erscht widder bei die Firmung und vielleicht, wenn merr Glück hodd und sie kirchlich heiern, bei die Hochzich in Gottes heiligen Hallen.

Als Pforr muss merr sich do vurkomm wie heutzudooch a Auto- odder Einzelhändler. Du bist am End immer nur der, der den festliche Rohme liefert. Die Kundschoffd künnt, zeigt gspielts Interesse, lässt sich berood, mecht dann endlich aach a richtig grösse Probefahrt – käfft dann owwer doch im Internet odder goor nedd. Und du guggst während die Kirch in Gsichter, die dir sooche: „Hoffentlich iss der Zirrgus do ball römm, däss endlich woss zu Esse gidd. Ich hobb Hunger“.

Ees iss gleich gebliewe: s würrd oo die Weiße Sonndich unheimlich vill gfilmt unn fotografiert. Owwer heut mecht doss jo jeder sellwer. Broofi-Fotograafe wie domols bei uns brauchts nix merr. „Selfie“ iss doss neu Zauberwort. Und der folgende Dialog, dens früher so oft gaawe hodd, ghört leider der Vergangenheit oo: „Tschuldigung! Könne Sie amoll a Bild vo uns gemach?“ „Ja. Wo muss ich denn drögg?“ „Dangge!“ „Moment, ich mach gleich noch ees. Falls doss erscht nix wurrn iss!“ Woorsch nedd genau so? Servus, der Eustach.

 
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