Ee Jubiläum joocht s anner. Neulich „150 Jahre Schlager“ (ihr derinnert Euch?), jetzt „70 Jahre Main-Post“. So konnt mersch neulich les und a Riesen-Beilage in die Zeitung hodd doss Jubiläum gebührend gfeiert. 70 Johr a Zeitung mach – woss doss Nerve gekosst hobb muss! Beneid tu ich die Redagdööre unn freie Mitarbeiter wallich nedd, denn für die Zeitung zu schreiwe, iss scho nedd eefoch. Jeder guggt genau, ob alles basst und wehe, es iss amoll woss falsch üüwer woss gschriewe, wo merr sellwer dabei woor. Sofort würrd sich beschwert unn unverzüglich Korrektur gfordert.
„So ist?s richtig“ städd no ömmer üüwern Artikel, zu den sich die jeweilich Redaktion genötigt fühlt. Alles passiert jo nedd in böser Absicht. Die Texte und Überschrifte entstenn oft unter Zeitdruck und doo rötscht halt emoll woss durch! Missverständliche Überschrifte zum Beispiel.
Konn passier! Kostprobe gfällig? „Mann brannte rennend aus der Wohnung“ - Hoffentlich hodds noch gelangt! „Deutschlands Bauern geben zu viel Milch“ – Drum iss der Milchpreis so niedrig! „Beinamputierter auf freiem Fuß“ - No der würd sei Frääd hömm. „Polizei findet Leiche auf dem Friedhof“ – Domit hädd merr aach nedd unbedingt gerecherd. „Italien: Angler zieht Riesen-Fisch aus dem Po“ - Ja sowoss owwer aa! Typisch Italiener! „Leberwurst auf Herz und Nieren getestet“ – Ja, ja. Die Metzger-Innung nimmts mit der Qualitätsprüfung halt ganz genau.
Und der noch, natürlich vo BILD: „Lottozahlen immer blöder!“ Ohne Worte! Als ganz Brominenter musst du mit die Presse ganz besonders vorsichtig sei. Beispiel? Die Frau Bundeskanzlerin hodd neulich n grösse Schweinemastbetrieb besücht, ömm ihr Solidaridät mit der permanent notleidend Landwirtschaft zu bekunde. Natürlich iss sie ömm a Bild im Säustohl nedd römm komme. Nur sie und a handvoll Säu ömm sich römm.
Weil sie scho geohnd hodd, woss do textmäßig bassier konn, hodd sie sich mit Overall unn Gummistiefel schö broov zwösche die Säu gstellt und in weiser Voraussicht die versammelt Presse gewarnt: „Aber dass Sie mir ja keinen Mist schreiben!“ Kein Problem für een vo die Presseleut, der gewössd hodd, woss sich ghört und in guter Absicht und ohne jeden böse Hintergedange n nächste Dooch s Bild mit folgenden Text versenn hodd: „Die Bundeskanzlerin im Schweinestall: Merkel (3. v. links)“.
Servus, der Eustach