Seit 60 Jahren sind Kathi und Walter Wüst aus Stockheim verheiratet. Für den Wunsch von Kathis Mutter, die Familie zusammenzuhalten, war gerade Gelegenheit. Denn mit ihrer Schwester Olga und deren Mann Albert Wüst, der gleichzeitig der Cousin von Walter Wüst ist, und die drei Tage zuvor ihre Eiserne Hochzeit begangen haben, wurde bereits ausgiebig gefeiert. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung entnommen.
Kathi, geborene Urban, wurde 1944 in Königsfeld in Ungarn geboren und ist als Vertriebene 1946 nach Ostheim gekommen. Nach dem Mittelschulbesuch in Mellrichstadt schloss sich eine Lehre als Verwaltungskassenangestellte beim damaligen Gemeindekassenamt an, wo sie elf Jahre beschäftigt war. Bei der Hochzeit ihrer Schwester hat sie Walter Wüst zwar gesehen, ihn aber erst ein Jahr später wieder getroffen. Da war sie gerade mal 14 und er 16 Jahre alt – und es war Liebe auf den ersten Blick.
Eine echte "Kümmerin"
Walter wurde 1942 in Ochsenfurt geboren. Sein Vater stammte aus Stockheim, die Mutter aus Sand am Main. Durch die kleine Landwirtschaft des Vaters kam er nach Stockheim. Nach seinem Wehrdienst war er bis zur Rente bei der Firma Thomas als Maler und Lackierer beschäftigt. Im Juli 1963 läuteten für die beiden die Hochzeitsglocken, 1964 und 1971 wurden zwei Töchter geboren, die ihnen vier Enkel schenkten. Fünf Monate hat Kathi im Altenheim ausgeholfen. Vier Pflegebedürftige in der eigenen Familie hat sie gepflegt, sie ist eine echte "Kümmerin".
Ihr soziales Engagement begleitete sie durch das Leben. Zwölf Jahre hat sie mit Unterstützung von Walter Seniorenarbeit geleistet, je sechs Jahre in Stockheim und Ostheim. Gemeinsam bewirtschaften sie auch ihren Garten am Anwesen im Rosenweg. Wo Not am Mann ist, ist Kathi zu finden. Eines ihrer Hobbys ist das Reimen. Beide sind sehr heimatverbunden und machen viele Verwandtenbesuche. Auch der christliche Glaube ist ihnen wichtig. Gemeinsam mit dem eisernen Jubelpaar Olga und Albert Wüst haben sie einen Gottesdienst gefeiert. Gehalten haben ihn Diakon Peter Schubert und Pastoralreferent Christian Storath. Und natürlich kamen Pfarrer Thomas Menzel, Bürgermeister Martin Link zum Gratulieren vorbei.