
Ein heikles Thema ist nach wie vor der nächtliche Stundenschlag der Gotteshäuser. Doch der Gemeinderat von Unsleben hatte volles Verständnis für einen Bewohner in Kirchennähe, der beantragte, die Glocken während der Schlafenszeit still zu stellen. Andreas Weber hatte sich erkundigt und erfahren, dass die Gemeinde zuständig ist, wenn es um Angelegenheiten der Turmuhr geht.
Mehrere Mandatsträger fanden die Glockenschläge in der Nacht ebenfalls als eine lästige Ruhestörung. Außerdem beruhe das Anzeigen der Uhrzeit mittels Glockenschlag auf einer nicht mehr zeitgemäßen Tradition. Ihm sei bewusst, dass das Thema vielfach hochemotional behandelt wird, bemerkte Bürgermeister Michael Gottwald. Aus einer Nachbargemeinde, die sich mit dem gleichen Anliegen befasst hatte, habe er aber erfahren, dass der Bürgermeister ohne Benachrichtigung der Öffentlichkeit nachts das Schlagwerk hat abstellen lassen, "und keiner hat es bemerkt". Gegen eine Stimme beschlossen die Volksvertreter das Abstellen des Glockenschlags von 22 Uhr bis sechs Uhr.
Bebauungsplan ist ein bürokratischer Kraftakt
Die Aufstellung eines Bebauungsplanes ist stets ein bürokratischer Kraftakt. Einen Teil davon absolviert gerade der Gemeinderat mit der Ausweisung im Bereich "Beetländer". Bei der Gemeinderatssitzung berichtete der Bürgermeister über das Ergebnis eines runden Tisches mit den zuständigen Fachbehörden.
Bei dem Termin ging es im Landratsamt um die Vorstellung des Entwurfs für das künftige Baugebiet. Nach Michael Gottwalds Worten standen die Fachabteilungen meist wohlwollend dem Vorhaben gegenüber. Lediglich in den Bereichen Baugrunduntersuchung, Immissionsschutz und Artenschutzkartierung werden noch Nacharbeiten verlangt. Auf den rund 20 Bauplätzen sollen die unterschiedlichsten Bauformen vom Tiny- bis zum Mehrfamilienhaus berücksichtigt werden.
Kommandant Andreas Weber stellte im weiteren Verlauf den Feuerwehrbedarfsplan für die Gemeinde vor und erklärte die mit dem Kreisbrandrat abgestimmten Anforderungen an einen funktionierenden Brandschutz. Gleichwohl in Zukunft noch mehr die Zusammenarbeit und Austausch mit Nachbarwehren gesucht werden soll, ist der Kauf eines Transporters in einem Kostenrahmen von etwa 60.000 Euro auf mittlere Sicht erforderlich, beteuerte der Feuerwehrmann, was auch vom Gemeinderat respektiert wird. Der Bürgermeister forderte daher den Kommandanten auf, Angebote für ein Fahrzeug einzuholen.
Hort für 100 Kinder geplant
Gottwald berichtete des Weiteren, dass sich die VG Versammlung für den Betrieb eines Horts in der ehemaligen Schule von Unsleben durch die Gesellschaft für berufliche und soziale Integration ausgesprochen hat. Die Einrichtung soll unter dem neuen Träger im Herbst mit etwa 100 Kindern anlaufen. Am Gebäude müssen jedoch noch einige Umbauarbeiten vorgenommen werden, die sich in einem Rahmen von über 400.000 Euro bewegen. Damit nicht Unsleben allein die Kosten stemmen muss, wird überlegt, das Gebäude an den Schulverband zu übergeben.

Gottwald teilte ferner mit, dass für den Naturkindergarten der Förderbescheid eingetroffen ist und jetzt Stellen für das notwendige Personal ausgeschrieben werden. Nach seinen Worten gibt es bereits Interessenten für die Leitung der Einrichtung. Die ersten Vorarbeiten sind auch bereits angelaufen.
Aus dem nichtöffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung teilte Gottwald mit, dass ein weiteres Gartengrundstück im Bereich des geplanten Baugebiets "Beetländer" erworben werden konnte. Ferner berichtete Gottwald, dass ein Arbeitskreis Vorschläge für eine Freiflächen-PV-Anlage ausgearbeitet hat und das Vorhaben mit lokalen Akteuren nun weiter konkretisiert werden soll.