Für die Einwohner von Sondheim/Rhön war das Grundstück in der Hauptstraße 14 schon immer ein Dorn im Auge, zumal es das städtebauliche Erscheinungsbild im Dorfzentrum stark beeinträchtigte. Bauschutt und diverse Baumaterialen lagen herum. Das Unkraut wucherte. Kurzum: Das Grundstück hat nach den Worten von Bürgermeister Thilo Wehner wie eine Dauerbaustelle ausgesehen.
Im Gemeinderat wurde dann mit 7:6-Stimmen beschlossen, dieses heruntergekommene Grundstück mit einer völlig heruntergekommenen Scheune zu erwerben, um das Areal in eine variable Park- und Kulturscheune umzuwandeln. Heraus kam ein echtes Schmuckstück.
Einweihung mit Feierstunde
Bei der Einweihung der Park- und Kulturscheune am Sonntag konnten sich die Bürger und Bürgerinnen von dem gelungenen Projekt ein Bild machen. Der Musikverein unter der Leitung von Ludwig Kümmeth verlieh der Feierstunde den musikalischen Rahmen.
Bürgermeister Thilo Wehner ging in seinem Grußwort auf die Chronik dieser Park- und Kulturscheune ein. Die Planungen begannen 2019. Die Bauausführung erfolgte im Herbst/Winter 2020 bis Frühjahr 2022. Der erste Schritt sei die Sanierung des löchrigen Scheunendaches gewesen. Letzteres sei komplett abgenommen, die Scheunenfassade saniert worden. Es sei eine offene Unterstellhalle entstanden.
Nutzung durch Vereine
Der Platz sei mit einer 1,50 Meter hohen Natursteinmauer eingefasst, die Pflasterung und die Begrünung seien ansehnlich gestalten worden. Den Scheunenanbau habe man komplett abgerissen. Die Scheune soll nun unter anderem von den Vereinen genutzt werden. Aber auch eine Hochzeitgesellschaft habe schon zugesagt, dieses schmucke Areal zu nutzen. Die neue Park- und Kulturscheune bietet Platz für die unterschiedlichsten Aktivitäten, etwa für einen Adventsmarkt.
"Es ist für mich ein freudiger Tag, nachdem es gegolten hatte, mehrere Hürden zu überwinden. Es war ein langer, schwieriger Weg", brachte es Thilo Wehner auf den Punkt. Mit einer gehörigen Portion Verhandlungsgeschick habe man die Chance bekommen, dieses Anwesen zu erwerben. Wie der stellvertretende Bürgermeister Dietmar Zink betonte, seien die sechs Gemeinderäte nicht gegen das Projekt, sondern nur gegen die hohe Kaufsumme gewesen. Der Preis sei dann aber akzeptiert, das Projekt durchgezogen worden.
Hohe Förderung
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme "Abbruch, Sanierung und Umgestaltung der Scheune sowie die Platzgestaltung der Hauptstraße 14" betrugen rund 445.000 Euro. Die Gemeinde Sondheim/Rhön rechnet mit einer Förderung von mindestens 370.000 Euro.
Die Planung lag in den Händen von Planidee Franken. Die Tragwerksplanung hatte das Ingenieurbüro Albus übernommen. Thilo Wehner versprach, das Dorf weiter herzurichten. Nun sei der Missstand im Dorfkern erstmal behoben worden.
Die stellvertretende Landrätin Eva Böhm sprach von einem gelungenen Projekt im Rahmen der ländlichen Entwicklung. "In einem guten Miteinander mit kreativen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern und entsprechender fachlicher Begleitung durch das Architekturbüro Planidee und dem Ingenieurbüro Albus wurde dieses Zukunftsprojekt erfolgreich verwirklicht", unterstrich Eva Böhm. Die Gemeinde habe ein positives Zeichen für die Gemeinschaft gesetzt. Nun würden sich hervorragende Rahmenbedingungen für das kulturelle Leben hier im Ort bieten.
Gute Zusammenarbeit
Henry Kiesel von Planidee Franken zeigte sich bei seiner Rede sichtlich bewegt. Er betonte, man müsse Plätze für die Bevölkerung schaffen. Den betreffenden Platz habe er früher schon immer öde gefunden. Den neuen Platz könne man nun sowohl als Parkplatz als auch für verschiedene Veranstaltungen nutzen. Kiesel lobte die Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat. Karl-Heinz Lürzel, ebenfalls von Planidee Franken, lobte besonders die Zusammenarbeit mit Dietmar Zink. Er wünschte viel Spaß mit dem Platz und gute Nutzungen.
Dietmar Zink stellte heraus, dass die Projekte der letzten fünf Jahre den Weg für die Zukunft Sondheims ebnen. Das Grundstück an der Hauptstraße 14 habe schon zu Zeiten von Bürgermeister Edwin Löhler die Gemeinde beschäftigt. Nun sei ein lebendiges Werk für Sondheim entstanden. Zinks besonderer Dank galt Thilo Wehner. "Jetzt müssen wir das Beste daraus machen", so Zink abschließend.