
Gerade mal fünf Jahre ist der 21-jährige Mohammad in Deutschland, geflohen aus dem Iran. Seine Eltern wurden bereits in ihrem Heimatland Afghanistan verfolgt, weil sie der ethnischen Minderheit der Schiiten angehörten – nicht viel besser wurden er und seine Familie im Iran behandelt. Jetzt hat er sich einen Traum erfüllt: Er wurde Landessieger in Bayern als Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer, und hat von seinem Dienstherrn Martin Herbert sofort eine unbefristete Festanstellung im Unternehmen in der Bad Neustädter Gartenstraße bekommen. „So einen tüchtigen Kerl kann ich doch nicht gehen lassen“, sagte der europaweit tätige Unternehmer voller Stolz auf seinen Mitarbeiter.
Schon mit 14 Jahren arbeitete der junge Mohammad halbtags in einer Ziegelei im Iran, dann Vollzeit in einer Kfz-Werkstatt, oft von 5 Uhr früh bis Mitternacht, später auch noch in einer Schneiderei. Der Grund lag auf der Hand: Die Familie, seine Eltern und seine drei Brüder, brauchte das Geld, um überleben zu können.
Diese schwere Jugend hat den jungen Gesellen geprägt, hat ihn hart gemacht, ausdauernd und unglaublich ehrgeizig. „Keinen einzigen Tag war der Junge krank, hat nicht einmal gefehlt!“, berichtet Martin Herbert von der Lehrzeit, „und er hat niemals die Hand aufgehalten, keinen Antrag auf Wohngeld gestellt, keine Zuschüsse beantragt, nichts von alledem.“
Aufgefallen ist Mohammad bereits im BBZ in Münnerstadt. Seinem Lehrer Andreas Scholl half er – gerade mal drei Monate in Deutschland – beim Übersetzen in seine Landessprache für andere Klassenkameraden. Der bedankte sich, indem er für ihn einen Praktikumsplatz bei einem guten Bekannten besorgte: Martin Herbert.
"Es hat wirklich riesigen Spaß gemacht, ihn auszubilden“, schwärmt Herbert, "sein Sozialverhalten ist der größte Hammer. Allen hat er immer und überall geholfen, wo er nur konnte!“ Doch jetzt ginge es erst richtig los, meint der Unternehmer, eigene Baustelle soll er bekommen und diese auch selbstständig führen.