"Am Volkstrauertag gedenken wir an gefallene Kameraden, doch er ist viel mehr", so Bürgermeister Michael Werner zu Beginn der feierlichen Gedenkstunde im "Alten Amtshaus". Die Welt blickt dabei nicht nur zurück, sondern auch ins "Jetzt", denn immer wieder werden neue Kriege angezettelt, die Tod und Flüchtlingswellen mit sich bringen.
Das Stadtoberhaupt betonte, dass wir in Deutschland in einem sicheren Land leben würden und Flüchtlinge aufnehmen könnten, auch wenn dahinter so mancher Kraftakt stehe. "Die ganze Gesellschaft muss bei Aufnahme und Integration zusammen helfen", so die wichtige Botschaft des Bürgermeisters an die Bevölkerung.
Pastoralreferent Christian Klug, stellte fest, dass der Volkstrauertag schon über 100 Jahre als Solidaritätszeichen für die Opfer von Krieg und Gewalt begangen wird. Der Grundgedanke fundiert auf die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, doch die Menschheit habe nicht viel dazu gelernt. Schon ein paar Jahre später wurden wieder Soldaten mit "Hurra" zu Schachfiguren auf dem Spielfeld des Schreckens. "Wo war die Trauer, waren wir als Volk nicht traurig genug, hatten wir nicht dazu gelernt?"
Sein Blick ging von der eigenen, deutschen Geschichte an die Ukrainisch-Russische Grenze und nach Jerusalem. Menschen sterben, Menschen trauern und es gibt nur Verlierer und zwar auf der ganzen Welt. Gelder, die im sozialen Bereich, für Nahrung oder Gesundheitswesen besser aufgehoben wären, fließen nun in die Kriegsmaschinerie. Es sei ein Wettlauf des Schreckens und Angegriffene werden zu Sündenböcken deklassiert.
Für die musikalische Gestaltung der Gedenkstunde sorgten Hannes Adam und Hans-Peter Gierling von der Kreismusikschule Rhön-Grabfeld. Unter den Klängen der Musikkapelle Löhrieth zog eine Fahnenabordnung zum Ehren- und Gedenkmal unterhalb der Stadtmauer, wo unter den Klängen des Deutschlandliedes feierlich Kränze als Zeichen der Erinnerung niedergelegt wurden.