
Die ersten Turmteile sind montiert. Nach einem jahrelangen juristischen und politischen Drama scheint nun tatsächlich die Errichtung des Windparks Wülfershausen/Wargolshausen in die Endphase zu gehen. Bis Ende des Jahres sollen sich zehn Windräder drehen.
Unzählige Kapitel umfasst inzwischen die Chronik des Projekts. Letztes einschneidendes Ereignis war im Sommer 2020 eine Entscheidung der Mehrheitsfraktion von CSU und Freie Wähler, die letztendlich einen Baustopp und den Wechsel des Projektträgers von der Enercon auf die "Wust - Wind & Sonne GmbH" bewirkte.
Derweil sind die Spuren der ersten Bauphase beseitigt. Die Trümmerhaufen der geschredderten alten Fundamente - die nach einem Typenwechsel weichen mussten – und der Betonsegmente zweier Türme - die keine Abtransportgenehmigung erhalten hatten - sind verschwunden. Ab Spätherbst vergangenen Jahres waren die Vorbereitungen für die künftigen Windräder des Hersteller Nordex zügig vorangetrieben worden.
Die Turmteile werden nach und nach montiert
Nach dem Gießen der neuen Fundamente wurde noch von Wülfershausen aus eine neue Baustraße in Richtung der Anhöhe am "Weißen Turm" errichtet, von dem aus die Baustellen des südlichen Teils des Windparks erreicht werden können, erklärt Projektmanager Patrick Prechtel von der Firma "Wust – Wind & Sonne". Die drei Anlagen nördlich von Wargolshausen werden von der Autobahn aus beliefert. Dass jetzt die Ortsdurchfahrt von Junkershausen gesperrt wird, spiele für das Vorhaben keine Rolle.
Die Turmteile – die deutlich schlanker ausfallen als beim Vorgängermodell - werden jetzt nach und nach montiert. Etwa ab Juni werden die Flügel angebracht. An dem neuen Umspannwerk in Wülfershausen wird derzeit schon gebaut. Bis Ende des Jahres sollen die Anlagen ans Netz gegangen sein.
Dass noch ein Gerichtsverfahren aufgrund einer Klage des Vereins für Landschaftspflege, Artenschutz & Biodiversität anhängig ist, hindert den Projektträger nicht am Weiterbau. Das Verfahren wurde jetzt auch gerade erst vom Würzburger Verwaltungsgericht wegen einer Änderung der Zuständigkeit an den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof nach München weitergeleitet.