Als fünfter Ehrenbürger der Gemeinde Hohenroth in 50 Jahren wird Erwin Kruczek aufgrund seiner außerordentliche Verdienste in die Annalen des Dorfes eingehen.
Im festlich geschmückten Saal des neuen Gemeinschaftshauses von Windshausen traf sich der Gemeinderat Hohenroth zu einer Sondersitzung.
Der Anlass war ein ganz besonderer und ein seltener. Aufgrund seiner vielfältigen Verdienste um die Gemeinde Hohenroth wurde bei einer kleinen Feier Erwin Kruczek zum Ehrenbürger ernannt. Bei diesem festlichen Akt waren auch seine Ehefrau Gerda und seine Kinder mit Familien eingeladen. Von der Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt gaben die Geschäftsführerin Heike Kaiser, ihr Stellvertreter Martin Koller und der vorherige Geschäftsführer Bernhard Rösch Erwin Kruczek die Ehre.
In seiner Laudatio bezeichnete Bürgermeister Georg Straub Erwin Kruczek als humorvolle Person mit scharfem Verstand und Weitblick. Genau diese Eigenschaften würden den gebürtigen Regensburger so sympathisch machen.
Erwin Kruczek wurde in Regensburg geboren und lebt seit 1975 in Windshausen. Er wurde in der Rhön schnell heimisch. Seit Mai 1990 ist Erwin Kruczek Mitglied des Gemeinderates Hohenroth. Er gehört innerhalb der VG mit zu den dienstältesten Gemeinderäten. Seit 2014 fungiert Erwin Kruczek als stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Hohenroth. Zuvor hatte er bereits sechs Jahre das Amt des dritten Bürgermeisters inne.
Erwin Kruczek ist dem Forst leidenschaftlich verbunden. Mit Beginn seiner Tätigkeit 1975 in der Forstdienststelle Windshausen hat er die Geschäftsführung der Forstbetriebsgemeinschaft Bad Neustadt übernommen.
Ab 1989 war er Revierleiter. Seit Abschluss der Forstreform in 2005 ist Erwin Kruczek ausschließlich für die Beratung der FBG Fränkische Rhön zuständig gewesen. 2013 erhielt die FBG Fränkische Rhön und Grabfeld für vorbildliche Waldbewirtschaftung den bayerischen Staatspreis. Daran hat Erwin Kruczek einen großen Anteil.
Seine Innovationen sind vielfältig, was sich auch im ehrenamtlichen Bereich zeigt. Er hat das System der Waldpflegeverträge entwickelt und er hat IT auf Revierebene eingeführt. Nach 48 Dienstjahren wurde Erwin Kruczek im Juni 2014 in den Ruhestand verabschiedet. Aber auch im sozialen Bereich hat er sich engagiert. Erwin Kruczek hat eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert und war seit 1978 im Malteser Hilfsdienst tätig. Als Sanitätszugführer hat er bis 2001 aktiv im Rettungsdienst und Katastrophenschutz mitgearbeitet. Mit der Gründung der Malteser-Jugend in Windshausen (1989) hat er die Strukturen für den Verein "Kinder- und Jugendgruppe Miteinander" gelegt.
Als Vorsitzender und Gruppenleiter hat er maßgeblich den Aufbau mit geprägt. Als sein Herzensprojekt kann man den Naturfriedhof St. Ursula in Trappstadt bezeichnen. Er gilt gemeinsam mit Kurt Mauer als geistiger Vater dieses Ruheortes. Seit 2014 ist er dort als ehrenamtlicher Begräbnisleiter tätig.
Das kam den Friedhöfen der Gemeinde Hohenroth zugute. Er war als Berater bei der Neugestaltung dabei und entwickelte einen Flyer mit Informationen zu den Grabarten. Erwin Kruczek begleitete in seiner 29-jährigen Tätigkeit als Gemeinderat eine intensive Weiterentwicklung der Gemeinde. 1990 zählte Hohenroth 2600 Einwohner. Heute leben fast 3700 Einwohner hier.
In Windshausen wurde auf seine Initiative hin das Gemeinschaftshaus von Windshausen saniert. Eine außergewöhnliche Aufgabe nimmt Erwin Kruczek als einer der wenigen stellvertretenden Bürgermeister mit dem Amt des Traustandesbeamten wahr. Die Organisation des Ferienprogramms liegt in seinen Händen und er zeigt sich für die "Ortsschelle" verantwortlich. Das Konzept des "Wald-Boden-Klima Info-Park" auf dem Gelände des Kalten Rasen stammt von Erwin Kruczek und liegt ihm sehr am Herzen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Gerda betreut er seit mehreren Jahren mit großem Erfolg eine afghanische Flüchtlingsfamilie. Die Integration ist gelungen.
Seine innovativen Einstellungen zu allen Fragestellungen des Lebens machen ihn als Ratgeber und Gesprächspartner wertvoll. Daneben ist das Zwischenmenschliche geprägt von seinem Humor und seinem Weitblick. Viele Ehrungen wurden Erwin Kruczek zuteil. Dankurkunden von Gemeinderat und VG zieren seinen Lebensweg, genauso wie Auszeichnungen durch den Forst und die FBG und die Verdienstplakette in Gold der Malteser. "Die Arbeit von Erwin Kruczek kann vielen als Vorbild dienen", sagte Bürgermeister Georg Straub.
Die Gemeinde Hohenroth dankt Erwin Kruczek mit dieser Auszeichnung und räumt ihm aufgrund seiner Verdienste einen ganz besonderen Platz in der Geschichte der Gemeinde ein. In den Dank schließt die Gemeinde ausdrücklich auch seine Gattin Gerda Kruczek und die gesamte Familie mit ein.
"Das ist ein besonderer Tag für mich", dankte Erwin Kruczek für die Ehre. Er könne gar nicht glauben, dass er das alles gemacht habe. Er empfinde große Freude, doch die Dankbarkeit überwiege. Die Dankbarkeit gegenüber seiner Familie, gegenüber dem Gemeinderat und der VG für das gute Miteinander.
"Es möge so weitergehen", schloss er sichtlich gerührt seine Dankesworte.
