Zum ersten Mal gab es in Großbardorf einen Neujahrsempfang. Bürgermeister Josef Demar und dem Gemeinderat war es ein Anliegen, sich bei vielen Menschen zu bedanken, die sich für die Gemeinde eingesetzt haben –von Vorständen von Vereinen und Verbänden über größere Gewerbetreibende bis zu Mitarbeitern und Verwaltungsangestellten. Im Pfarrsaal verabschiedete man auch ausgeschiedene Gemeinderäte. Eine Überraschung war vorher nicht verraten worden: Mathias Klöffel wurde zum Ehrenbürger ernannt.
Der Bürgermeister dankte den Musikanten und erinnerte in seiner Rede an die vielen Krisen, die bewältigt werden müssen, Deutschland sei jedoch bisher verhältnismäßig gut durch die schweren Zeiten gekommen. Er lobte die Verlässlichkeit der Bürger im Landkreis Rhön-Grabfeld und die vielen Ehrenamtlichen, die sich für Flüchtlinge eingesetzt und ihnen Wohnraum zur Verfügung gestellt haben.
In Großbardorf gebe es zur Zeit so viele Arbeitsplätze wie noch nie. Den Mittelstands- und Handwerksbetrieben sowie den Energie-Genossenschaften sei es zu verdanken, dass die Steuerkraft der Gemeinde vom unteren Drittel im Ranking der 37 Landkreisgemeinden in den Jahren 1996 bis 1998 auf den sechsten bis achten Platz in den vergangenen drei Jahren gestiegen ist. Einen nicht unerheblichen Beitrag leisten die Arbeitnehmer durch ihre Lohnsteuer. "Auch die Gemeinde hat profitiert, das Geld haben wir aber gleich wieder ausgegeben", sagte Demar. Für alle Maßnahmen wurden die höchstmöglichen Fördersätze in Anspruch genommen.
Eigene Präsentation
Dank und Anerkennung sprach der Bürgermeister dem ausgeschiedenen Gemeinderat Walter Zeilbehr aus, der seit 2017 im Amt und wichtig für die Verbindung zur Kirchenverwaltung war. In seine Zeit fielen die Planungen für den Ausbau des Albachs, der Kernwege und des Gemeindezentrums.
Länger war die Laudatio für Mathias Klöffel, der 24 Jahre lang im Gemeinderat tätig war. "Für 18 Jahre gibt es eine Dankesurkunde, für 24 Jahre gibt es nichts", kritisierte Demar die offiziellen Amtswege. So vieles hat Klöffel initiiert, mitgeplant und umgesetzt, dass eine eigene Präsentation zusammengestellt wurde, die der Bürgermeister erläuterte: Eine Maschinengemeinschaft aufgebaut, die erste PV-Freiflächenanlage, die Gründung der Raiffeisen-Energie-Genossenschaft, die Biogas-Anlage mit Nahwärmenetz und die Windkraftanlagen mit Bürgerbeteiligung mitinitiiert, den Kunstrasenplatz mit Trainingszentrum, den Umbau des Rathauses – die Liste der prägenden Entwicklungen, die Klöffel mitgetragen hat, ist viel zu lang, um alle zu nennen.
Die Entwicklung der Gemeinde, die 2012 zum "Bioenergiedorf" ernannt wurde, regte Studenten aus Japan zu einem Besuch an. Ministerin Julia Klöckner kam wegen der Blühflächen, die den Maisanbau in Grenzen halten. 30 Jahre lang ist Klöffel Kreisobmann des Bayerischen Baunernverbandes. Zuletzt sah man ihn in den Tagesthemen im Fernsehen.
Die richtigen Menschen an der Seite
Demar beschrieb Klöffel als Gemeinschaftsmensch, Diplomat und Moderator, der die Begabung hat, Menschen zu einem Projekt zusammenzuführen und der auch bei den größten Problemen ruhig bleibt. Aufgrund der hervorragenden Verdienste hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, ihm die Ehrenbürgerwürde zu verleihen.
Klöffel zeigte sich gerührt und meinte, er habe das Glück gehabt, die richtigen Menschen zur richtigen Zeit an seiner Seite zu haben. Er sei stolz, in Großbardorf zu leben, meinte der Geehrte. Das wichtigste in einer Gemeinde seien die Menschen, die den Ort zu dem machen, was er ist.