
Eigentlich war für Ostern ein Markt rund um das alte Amtshaus und den Kirchberg in Stockheim geplant. Daraus wurde aber nichts aufgrund von Corona. Die gestiegenen Infektionszahlen und die daraus resultierenden Einschnitte im öffentlichen Leben ließen die Veranstaltung nicht zu. Marktinitiator Wolfgang Klösel gab aber nicht auf und so konnte sie nun im Zuge der neuen Lockerungen stattfinden. Es war in organisatorischer Sicht trotzdem eine Zitterpartie, da mit Blick auf das Auf und Ab der Inzidenzzahlen der vergangenen Wochen eine Genehmigung durch das Landratsamt erst kurzfristig erfolgen konnte.
Zehn Tage Vorlauf blieben
Nur knapp zehn Tage Vorlauf blieben für die Vorbereitungen, wie Klösel berichtete. Er lobte in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit der Behörde, die man mit dem im letzten Jahr schon bewährten Marktkonzept und den Maßnahmen der Besucherlenkung in Bezug auf Infektionsschutz- und Hygieneregeln überzeugen konnte. Dazu gehörte neben dem Abstandsgebot und einer FFP2-Maskenpflicht auch eine Begrenzung der Besucherzahlen auf dem Gelände. Die Gäste verteilten sich jedoch gut über die beiden Markttage hinweg, denn viele waren dem Aufruf gefolgt, nicht unbedingt zu den Stoßzeiten, sondern eher am Vormittag oder späteren Nachmittag, vorbeizuschauen. So wurden lange Warteschlangen vermieden.

Klösel hatte wieder eine bunte Mischung an Ausstellern zusammengebracht aus Bayern, Hessen und Thüringen, aber auch aus anderen Teilen der Republik. Insgesamt waren rund 40 Händler vertreten. Und davon war fast die Hälfte neu dabei. Das freute Klösel, dem es ein großes Anliegen ist, Abwechslung in den Markt zu bringen und ihn so attraktiv zu halten.

Den Besuchern gefiel das vielseitige Angebot und sie genossen augenscheinlich den gemütlichen Bummel entlang der Stände. Sich an den schönen Dingen der Marktleute erfreuen und gleichzeitig nach den langen Corona-Monaten einfach wieder mal rauskommen und andere Menschen sehen - das stimmte fröhlich. Oftmals wurde von Besuchern in Verbindung zu diesen Aussagen dann auch die Hoffnung nach Normalität und der Wunsch nach mehr gesellschaftlicher Teilhabe geäußert.
Wieder von Mensch zu Mensch in Kontakt
Es war der erste Kunsthandwerkermarkt in der Region in diesem Jahr, wie Klösel heraus strich und bedauerte, dass viele Veranstaltungen für den Sommer bereits abgesagt wurden. Umso glücklicher schätzten sich die Kunstschaffenden über die Gelegenheit, endlich wieder Menschen von Angesicht zu Angesicht ihre Kreationen vorstellen zu können. Einigen hat der Online-Handel etwas geholfen, die monatelange Durststrecke einigermaßen zu überstehen. Aber das Internet kann den persönlichen Kontakt mit den Kunden nicht ersetzen, gerade, wenn es um hochwertige Erzeugnisse geht. “Die muss man einfach in Echt gesehen und angefasst haben”, lauteten die Worte zahlreicher Standbetreiber.

Seit November 2020 war Schluss mit Märkten. Manch einer hat die Zeit für die Umsetzung neuer Ideen genutzt. Aber sich lauter Sachen auf Halde legen und dann nicht zu wissen, wann man sie überhaupt verkaufen könne - das frustriere auf Dauer, so eine Ausstellerin aus Südthüringen. Den Unterschied macht es da freilich noch, ob man das Ganze hobbymäßig betreibt oder wirklich von der Arbeit leben muss, denn da hängt die Existenz dran. Das ist auch ein Grund, weshalb Klösel der Markt so wichtig ist.

Er wolle den gebeutelten Kunstschaffenden die Möglichkeit geben, ihre Werke zu zeigen und etwas zu verdienen, sagte er. Der Samstag blieb besuchermäßig zwar hinter den Erwartungen zurück, was sicher dem gewittrigen Wetter geschuldet war, aber der Sonntag lief nach den Worten des Marktinitiators richtig gut und hat den relativ schwachen ersten Markttag ausgeglichen.
Wolfgang Klösel ermuntert das für weitere Unternehmungen. Unter Berücksichtigung der Corona-Auflagen gestaltet sich dies nicht einfach, aber der Stockheimer möchte beliebte Veranstaltungen wieder möglich machen. So steckt er gerade mitten in den Vorbereitungen für das Oldtimerwochenende im Juli. Und für den Herbst ist auch wieder ein Kunsthandwerkermarkt in der Streutalgemeinde geplant.
