Seit einiger Zeit ist das Amtsgericht zu einer Baustelle geworden, die Mitarbeiter müssen hin und wieder umziehen, damit Modernisierungen vorgenommen werden können. Jetzt ist ein großer Schritt vorwärts geschafft: Am Montagmorgen fand die erste Verhandlung im neuen (Straf-) Gerichtssaal statt.
Er liegt jetzt nicht mehr im ersten Stock, sondern ebenerdig im Raum E.09 und bietet eine Reihe von Vorzügen, die Amtsgerichtsdirektor Joachim Hein erläuterte. Der Saal ist großzügiger und mit allen computertechnischen Möglichkeiten ausgestattet und bietet durch eine Schallschutzwand eine verbesserte Akustik. Ein Belüftungssystem sorgt für ein angenehmeres Raumklima, das durch Fensteröffnen nicht hergestellt werden kann wegen der Geräuschkulisse aus der Roßmarktstraße.
Räume auf Wanderschaft
Die Installation des Belüftungssystems übers Dach förderte allerdings auch eine unangenehme Entdeckung zutage: Das Dach im Flügel, der rechtwinklig zur Roßmarktstraße liegt, ist marode und muss dringend saniert werden. Das bedeutet: Die darunterliegenden Räume müssen sich jeweils „auf Wanderschaft“ begeben und ihr Domizil während der Bauarbeiten woanders aufschlagen.
Direktor Hein bedauert: „Das Amtsgericht wird noch einige Jahre Baustelle bleiben“. Umso mehr freut es ihn und seine Richterkollegen Gerald Pittner und Simone Müller, dass die Wirkungsstätte Gerichtssaal freundlich hergerichtet ist und eine Konstante sein wird. Strafrichterin Müller wird hier die Verhandlungen leiten, unter Vorsitz von Richter Pittner tagen Schöffen- und Jugendschöffengericht, außerdem werden Ordnungswidrigkeiten hier behandelt.
Kürzere Wege
Nachdem sich auch die Strafgeschäftsstelle dauerhaft im Erdgeschoss befindet und Richter Pittner sein Büro zwischen Geschäftsstelle und Gerichtssaal bezogen hat, sind viele strafrechtliche Wege im Justizgebäude kürzer geworden. Auf ein solches Ergebnis müssen andere Abteilungen leider noch warten.