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Bischofsheim
Ernährungsbildung in Grundschulen: So kann es gelingen
Nachhaltige Ernährung aus leeren Tetrapaks. Eine Idee, die Lehrerinnen und Multiplikatoren im Klassenzimmer umsetzten können. Kistchen aus dem Boden des Verpackungsmaterials können zum Aussäen verwendet werden.  Das ist kinderleicht. Die gesäten Pflänzchen können beobachtet und gepflegt werden, bis sie auf dem Teller landen. Selbermachen sorgt hier für Wertschätzung von Lebensmitteln.
Foto: Marie Hofmann | Nachhaltige Ernährung aus leeren Tetrapaks. Eine Idee, die Lehrerinnen und Multiplikatoren im Klassenzimmer umsetzten können. Kistchen aus dem Boden des Verpackungsmaterials können zum Aussäen verwendet werden.
Bearbeitet von Aurelian Völker
 |  aktualisiert: 25.11.2023 03:08 Uhr

In Bayerns Schulen sind alle Lehrkräfte aufgefordert, Themen zur Förderung von Alltagskompetenzen im Stundenplan aufzunehmen. Alltagskompetenzen zielen darauf ab, Menschen die notwendigen Fertigkeiten für ein selbständiges und erfolgreiches Leben zu vermitteln. Schon Großmütter erzählten „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Das teilt das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt (AELF) in einer Pressemitteilung mit, der auch folgende Informationen entnommen sind.

Der richtige Umgang mit Lebensmitteln beginnt im Kindesalter. Die Lehrkräfte in Grundschulen können bei der Vorbereitung von Projektwochen, die den Themenbereich „gesunde Ernährung“ beinhalten, Unterstützung von den örtlichen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) erhalten.

Erste Lehrkräfte sowie hauswirtschaftliche Fachkräfte aus dem Dienstgebiet des AELF Bad Neustadt nutzten bereits das Beratungsangebot der Fachlehrerinnen Laura Vorndran, Anja Butter und Marie Hofmann von der Hauswirtschaftsschule in Bischofsheim. Hier wurden ihnen in Workshops aktuelle Lernangebote rund um das Thema „gesunde Ernährung im Kindesalter“ vorgestellt.

Das Land Bayern bietet Lehrkräften Hilfen für den Unterricht in „Alltagskompetenzen“ an

Kinder im Grundschulalter sind neugierig auf das „Leben der Großen“ und damit sehr aufgeschlossen für Neues.  „Hier können wir mit unseren Programmen sehr gut anknüpfen und die Kinder als Verbraucher von Morgen hierfür sensibilisieren“, erklären die Fachfrauen des AELF. „Das beginnt bei der Lebensmittelherstellung, geht über das Erleben der Lebensmittel mit allen Sinnen bis zum Schutz vor Lebensmittelverderb“.

Das bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus hat zentral Lernhilfen und Lehrmaterialien für die Ernährungserziehung an Schulen nach Regeln der DGE (Deutschen Gesellschaft für Ernährung) erarbeiten lassen. Drei Projektbeispiele zur Ernährungsbildung an Grundschulen wurden in einer Schulung in der Hauswirtschaftsschule vorgestellt.

"Lebensmittelfreund", "Alle Sinne essen mit" und "Wissen wie's wächst und schmeckt"

Das Projekt „Wissen wie's wächst und schmeckt“ setzt sich mit der Wertschöpfungskette der Lebensmittel auseinander. Am Beispiel des Anpflanzens von Gemüse in Bäckerkisten oder dem Schulgarten, können die Kinder den Wachstumsfortschritt über sechs Wochen im Unterricht begleiten. Die selbst erzeugten Lebensmitteln werden am Ende zu leckerem Fingerfood wie bunten Wraps verarbeitet und gemeinsam verspeist.

Der Sinnesparcours „Alle Sinne essen mit“ bietet Anregungen, das Thema Lebensmittel in der Schule mit allen Sinnen erlebbar zu machen. Im Lernmaterial sind Experimente enthalten, die aufzeigen, wie das Zusammenspiel der Sinnesorgane funktioniert und dies den Geschmack von Lebensmitteln beeinflussen kann. „Wie sich die Geschmackswahrnehmung zum Beispiel durch die Zugabe von Lebensmittelfarbei in Quark oder Fruchtsaft verändert, erstaunte die Teilnehmer“ berichtet Marie Hofmann.

Das Projekt „Lebensmittelfreunde“ stellt den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln in den Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler sollen für die Folgen der Lebensmittelverschwendung sensibilisiert werden.  Es dreht sich dabei etwa um folgende Fragen: Wie lagere ich Lebensmittel richtig? Woran erkenne ich, ob Lebensmittel noch genießbar sind? Beim Einräumen eines Kühlschrank-Modells können Kinder ihr gelerntes Wissen unter Beweis stellen. Sie bekommen zum Abschluss des Programmes den „Lebensmittelretterführerschein“.

Resümee einer Lehrkraft

„Ich bin beeindruckt, wie umfangreich und alltagsnah die Programme ausgearbeitet sind. Nach dieser Schulung heute, fühle ich mich bereit, direkt loszulegen!“  freute sich die Lehrerin Marion Hochbrückner nach der Vorstellung der Lernprogramme. Zukünftig stehen die vom AELF geschulten Multiplikatoren den Schulen, im Rahmen der Alltagskompetenzen, die im Lehrplan Plus verankert sind, zur Wissensvermittlung und praktischen Umsetzung zur Verfügung.

Ansprechpartnerin für die Lernprogramme am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt ist: Laura Vorndran, E-Mail: laura.vorndran@aelf-ns.bayern.de, Tel.: (09771) 61022210.

 
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