Endlich hat der Gemeinderat von Großeibstadt Klarheit über die geplante Trassenführung beim Breitbandausbau. Am Freitagabend lieferten Klaus Markert, Projektleiter der Telekom für den unterfränkischen Breitbandausbau, und Frank Reichert von der Stabstelle am Landratsamt Rhön-Grabfeld, die notwendigen Informationen. Die Mandatsträger interessierte vor allem, warum die Breitband-Trasse in Richtung Großeibstadt dann aber um den Ort herum, unterhalb des Flugplatzes, nach Kleineibstadt geplant ist. Sie erfuhren, dass dort bereits Leerrohre liegen, so dass die notwendigen Kabel nur noch "durchgeblasen" werden müssen. Das verringert die Kosten enorm. 80 Prozent der Haushalte können dann mit Glasfaser bis direkt ins Haus angeschlossen werden. Konkret geht es um Aussiedlerhöfe am Münnerstädter Weg und an der Saalestraße, um das Wasserwerk und die Bardorfer Straße, sowie die Neumühle, hier das geplante Neubaugebiet an der Kleineibstädter Straße.
80 Prozent Förderung
Zu den Anschlüssen sagte Klaus Markert, dass 100 MB angeboten werden, allerdings oftmals nur 50 MB genommen werden. Bürgermeister Emil Sebald brachte die Überlegung von vorhandenen Leerrohren in den Gemeinden ins Gespräch. Die könnte man nutzen. Etwas, das überprüft werden müsste, sagte Frank Reichert. Ob es allerdings kostengünstiger ist, sei dahin gestellt. Das Ortsoberhaupt sagte dazu, dass die Gesamtkosten für den Ausbau in der Gemeinde Großeibstadt bei 467 734 Euro liegen, die Kommune allerdings lediglich 93 434 Euro zahlen muss, weil es eine 80-prozentige Förderung gibt." Dem stimmte das Gremium zu.
Sebald informierte über das Neubaugebiet Neumühle an der Kleineibstädter Straße. Dafür gehen zur Zeit die Stellungnahmen der "Träger öffentlicher Belange" ein. Da bereits ein Bauplatz verkauft ist, soll Mitte März die nächste Sitzung stattfinden, um weitere Entscheidungen zu treffen. Der Bürgermeister informierte über einen Workshop in Bad Neustadt zum Thema "Blühflächen in den Gemeinden". Ein Mitarbeiter des Bauhofs nimmt daran teil, Gemeinderäte könnten dazu kommen.
Kostenermittlung für Kernwegenetz
Wieder einmal ging es um das Kernwegenetz. Dazu lag eine Informationen des Amts für Landwirtschaft und Forsten vor. Nachdem es nun erneut eine hohe Förderung gibt, gehen Überlegungen im Gemeinderat dahin, Bereiche in Groß- und Kleineibstadt anzumelden. Natürlich werde man auch die Landwirte mit ins Boot nehmen. Jetzt müssen Kostenermittlungen und Planentwurf eingereicht werden. Bürgermeister Emil Sebald nannte eine Förderung von 75 Prozent.
Die Gemeinde Großeibstadt wird sich an dem Projekt "Weg der Erinnerung" beteiligen und zwei Koffer aus Stein für 1112 Euro fertigen lassen. Hier geht es darum, dass an Orten mit einst jüdischen Mitbürgern symbolhaft Koffer aus Stein oder einem anderen Material aufgestellt werden sollen. Das Gegenstück dazu steht dann am Hauptbahnhof in Würzburg. In Kleineibstadt wird der steinerne Koffer am ehemaligen Bahnhof stehen, "auch wenn die jüdischen Mitbürger nicht per Bahn, sondern mit dem Viehtransporter abgeholt wurden," wusste Birgit Zirkelbach. "Kleineibstadt hat eine große jüdische Vergangenheit" stellte Bürgermeister Emil Sebald fest, weshalb man sich auch an diesem "Weg der Erinnerung" beteiligen wird. Nicht nur der Koffer aus Stein soll deshalb in Kleineibstadt stehen, sondern zusätzlich eine Informationstafel.
Neue Gespräche
In diesem Zusammenhang ging es auch um die ehemalige Synagoge in Kleineibstadt. Birgit Zirkelbach sagte, dass weiterhin Bestrebungen im Gange sind, sie in das Fränkische Freilandmuseum Fladungen zu übertragen. Dazu hätten erneut Gespräche stattgefunden. Ein Thema, das bereits 2015 im Gemeinderat zur Diskussion stand. Das jüdische Gotteshaus Kleineibstadt dürfte unterfrankenweit zu den Synagogen gehören, die vor allem im Innenbereich am Besten erhalten sind. Seit 1938 ist sie in Privatbesitz. Vorhanden ist noch der originale Fußboden ebenso wie eine Empore für Frauen, hölzerne Pfeiler sowie die Eingangstüre. An der Decke erkennt man noch eine Art Sternenhimmel im blauen Hintergrund. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
Anja Wachenbrönner sprach die Bushaltestelle in Großeibstadt an. Eltern hatten informiert, dass diese nicht ausgeleuchtet ist. Das sei vor allem in den Wintermonaten für Kinder nicht gerade ideal. Überlegungen gingen zunächst dahin, eventuell über eine kleine Solaranlage Licht in den Aufenthaltsbereich zu bringen. "Warum setzen wir nicht ein Fenster ein, dann würde Licht von der dahinterliegenden Straßenlampe in das Wartehäuschen fallen?" Diese Idee wird nun umgesetzt.
Weiterverkauf im August 1966, Grundbucheintrag Jan. 1967.