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BAD KÖNIGSHOFEN
Entscheidung auf Messers Schneide
Luftbild       -  Blick aus der Vogelperspektive auf das Krankenhaus–Areal. In der Stadtratssitzung am Donnerstag will sich der Stadtrat mit der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens auseinandersetzen.
Foto: Georg Leupold | Blick aus der Vogelperspektive auf das Krankenhaus–Areal. In der Stadtratssitzung am Donnerstag will sich der Stadtrat mit der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens auseinandersetzen.
Michael Petzold
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:51 Uhr

Schafft das Bürgerbegehren das notwendige Quorum? 470 wahlberechtigte Einwohner der Stadt und ihrer Stadtteile hätten sich auf den Listen eintragen müssen, um die vorgeschriebenen zehn Prozent der Gesamtbevölkerung zu erreichen. Zwar reichten Daphne Hanika-Merz und Reinhard Mell von Mellenheim am vergangenen Mittwoch Listen mit insgesamt 753 Unterschriften ein, doch viele davon sind ungültig, wie jetzt die Überprüfung durch Mitarbeiter der Stadtverwaltung ergab.

Unter 500 gültige Stimmen

„Es sind unter 500“, erklärte die städtische Geschäftsleiterin Elisa Sperl auf Nachfrage dieser Redaktion, ohne eine genaue Zahl zu nennen. Die Geschäftsleiterin machte auch deutlich, warum so viele Stimmen ungültig sind: Manche Unterzeichner waren zu jung, andere stammten nicht aus dem Stadtgebiet, wieder andere hatten gar nicht, oder aber im Auftrag unterschrieben und bei einigen fehlten wichtige Daten. Bürgermeister Thomas Helbling hält es zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber trotzdem für möglich, dass das Quorum knapp erfüllt werden könnte.

Ist die geänderte Fragestellung zulässig?

Fraglich ist für die Verwaltung zudem, ob die kurzfristig bei der Stimmenabgabe veränderte Fragestellung zulässig ist. Ursprünglich hatte die Fragestellung gelautet: „Sind Sie für den Erhalt und die bauliche Sicherung der beiden Sandsteingebäude des früheren Kreiskrankenhauses Bad Königshofen?“ In der neuen Fassung wird gefragt: „Sind Sie für den Erhalt der historischen Sandsteingebäude des alten Krankenhauses und die Einbeziehung dieser Gebäude in die bauliche Planung der Finanzamt-Außenstelle?“

Geschäftsleiterin Elisa Sperl macht deutlich, dass bei der Prüfung von Bürgerbegehren eine „wohlwollende“ Auslegung der Formulierungen vorgenommen werden muss, allerdings dürften keine anderen Hoheitsträger miteinbezogen werden. Ob das mit dem Finanzamt hier der Fall ist, muss bei der Stadtratssitzung am Donnerstag der Stadtrat entscheiden. Es gebe hier durchaus unterschiedliche Rechtsauffassungen, sagt Sperl.

Bislang keine einstweilige Verfügung

Klarstellen möchte Elisa Sperl, dass das Verwaltungsgericht keine einstweilige Verfügung gegen den Abriss der betreffenden Krankenhausgebäude erlassen hat. Es handele sich lediglich um einen Beschluss, der besage, dass bis zu einer Entscheidung durch das Gericht auf dem Krankenhausgelände nichts passieren dürfe. Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts werde erst nach dem Beschluss des Stadtrats am Donnerstag fallen. Sollte der Stadtrat die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens feststellen, dann darf die Abrissfirma aber zumindest erst einmal nicht tätig werden.

Abrissarbeiten sollten losgehen

Geplant war, dass Anfang dieser Woche die Abrissarbeiten losgehen sollten, wie Bürgermeister Thomas Helbling gegenüber dieser Redaktion erklärte. Bei einer Zulässigkeit des Bürgerbegehrens wird es zu einer deutlichen Verzögerung kommen. Denn binnen drei Monaten muss der Bürgerentscheid anberaumt werden. „Das wollen wir nicht“, sagt Helbling, der die Dauer des Unterschriftensammelns kritisiert. Normal dauere so etwas ein paar Wochen, nicht aber sieben Monate.

 
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Kommentare
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  • Bayern-Fan
    Wenn ich was zusagen hätte, würde ich dem Bürgermeister raten, diese ganze
    Angelegenheit Abriss oder nicht, diesen schlauen Leuten überlassen.
    Als Bürgermeister würde ich mich zurück lehnen, und warten was in den nächsten Jahren geschieht, den diese schlauen sind nur dagegen aber auf die Reihe bringen die nichts.
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
    Weshalb spielt Geld eine Rolle?

    1. Main-Post 25.02.2004; "Hier irrt der Landrat". Erstaunlich ist es schon, dass nach Schließung des Krankenhauses in Bad Königshofen, trotz schwarzer Zahlen, ein nagelneues Krankenhaus in
    Mellrichstadt errichtet werden soll, um Mellrichstadt "aufzurüsten" Mit Steuergeldern wurde
    zwar ein neues Krankenhaus gebaut, aber mittlerweile wurde in MET wieder "abgerüstet"; Warum auch immer?

    Nunja, das Aktienimperium, der -Rhön-Klinikum-Campus- läßt grüßen "Rätsel-Rätsel"!?

    2."G7-Gipfel-Treffen" in Elmau (5-Sterne-Hotel) kostete für 24 Stunden "Bla-Bla" dem Steuerzahler 112 Euro...

    3. "G20-Gipfel" in Hamburg für "Bla-Bla" kostete 72 Millionen Euro, von der Schadensbilanz
    zu den Krawallen ganz zu schweigen

    4. Nachrichten -"Die Welt"- vom 10.10.2016 -Energiewende-: Bisher 520 Milliarden für eine
    "energiepolitische Geisterfahrts"ohne Ende ....

    Und nun soll Geld eine Rolle spielen???

    Mögliche "Volksverdummung" läßt grüßen.
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
    Ergänzung: "G7-Gipfel"-Treffen in Elmau kostete 112 Millionen Euro und keine 112 Euro wie genannt.
    Sorry
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  • SteffenKathrin
    Also ich wundere mich seit Monaten. Was hat denn der Bürgermeister / Stadtrat zu verlieren, wenn einfach ein Ratsbegeheren zu der Frage gemacht wird und Schluss! Anzahl der Unterschriften hin und her. Man fragt einfach die Mitbürger und macht, was sich die Mehrheit wünscht. Und das hätte eigentlich schon läääängst passieren können. So vermeidet man doch diesen ganzen Streit. Wo da das Problem liegt, ist mir schleierharft.
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  • radina
    Liebe Freunde, jetzt soll in Bad Königshofen endlich wieder mal eine Behörde mit einer gewissen Bedeutung angesiedelt werden und es wird wieder alles kaputt geredet. Man sollte vielleicht mal auf den Dörfern nachfragen, ob dort nicht Platz für ein Amtsgebäude wäre. Denke Herr BGM Sebald in Großeibstadt hätte noch ein Grundstück an der B279 frei, in Wülfershausen wäre im Industriegebiet sicherlich auch noch Platz - und dies sind nur einige Beispiele, denke jede Gemeinde/Stadt würde sich bemühen schnellstmöglich alles in die Wege zu leiten - aber wir sind ja in Bad Königshofen - dort wird gemotzt, dass sich die Stadt nicht weiterentwickelt und wenn dann mal was Neues kommt, dann wird es sofort gebremst, wäre blöd wenn sich etwas ändert.
    Ich bitte zur Kenntnis zu nehmen, dass ganz Bayern über unsere Nachbarstadt Münnerstadt lacht, weil der Stadtrat nichts auf die Reihe bekommt - ich denke Bad Königshofen ist auf dem besten Weg Münnerstadt abzulösen.
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  • zwrecht@aol.com
    Eines dürfte klar sein. Wenn der Abriss -ohne Not! - vor einem Bürgerentscheid fällt, dann wird das tiefe Gräben und Mißtrauen nach sich ziehen. Bürgermeister und Stadtrat sind sich ja sicher, dass ohnehin die Mehrheit der Bürger einen Abriß des Sandsteingebäudes wünscht. Da sollte man Vertrauen und Großmut zeigen und ein Bürgerentscheid herbei führen, selbst wenn die der Antrag aus formalen Gründen oder weil zwei Unterschriften fehlen, scheitern sollte. Man sagt der CSU nach, sie hätte über die Jahre den Kontakt zum Bürger und dessen Probleme verloren. Hier sollte die CSU mal in sich gehen und prüfen, was sie zu verlieren hat, wenn sie auf den Wunsch nach Bürgerbeteiligung eingeht.
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  • rederbirgit
    Die Abrissbagger könnten doch schon mal den "Neubau" plattemachen, der muss auch bei erfolgreichem Bürgerbegehren weg. Die Dauer des Unterschriftensammelns kann beliebig lang sein. Der Stadtrat hätte schon vor Monaten ein Ratsbegehren machen können, dann wäre es nicht zu dieser Verzögerung der Entscheidung gekommen ! Bitte fair bleiben und nicht Falsches verbreiten !
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  • hartmut.eppler@grabfeldradtouren.de
    Schließe mich dem "rederbirgit" - Kommentar an.

    Danke von "radfahrer"
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  • Koenigshoefer
    Das geht nicht, da die Betonkiste im Einzugsgebiet der Heilquellen steht.
    Sobald da was weg gerissen wird ( Keller!) muß zügig was neues hingestellt werden.
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