zurück
BAD KÖNIGSHOFEN
Entscheidung auf dem Jakobusweg
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 11.12.2019 15:02 Uhr

Vier Monate war Sebastian Krems auf dem Jakobusweg von Würzburg nach Santiago de Compostela unterwegs, um auf diesem Weg eine Entscheidung zu treffen. „Soll ich den Priesterberuf ergreifen oder doch nicht?“ Eigentlich wollte er ja Politiker werden und im Europaparlament aktiv sein. Deshalb studierte er zunächst Jura, dann Geschichte und Politik in Würzburg und kam so von seiner Heimatstadt Pforzheim nach Würzburg und damit nach Unterfranken.

Am morgigen Sonntag um 10 Uhr wird ihn Pfarrer Karl Feser nun als den neuen Kaplan gemeinsam mit dem neuen Pastoralassistenten Johannes Krebs der Gemeinde und der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke vorstellen.

Sebastian Krems gehört zu den fünf Neupriestern, die Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am 7. Juni geweiht hat. Bisher war er in der Pfarreiengemeinschaft „Sankt Christophorus im Baunach-, Itz- und Lautergrund, Baunach“. Der 38-Jährige ist in der Dompfarrei Sankt Kilian in Würzburg zuhause. Von 1996 bis 1998 absolvierte Krems eine Ausbildung zum Bankkaufmann und Finanzassistent. Bis 2006 studierte er in Würzburg Rechtswissenschaft. Sein Studium an der Fernuniversität Hagen in den Fächern Geschichte und Politik von 2005 bis 2007 schloss er mit dem Bachelor ab.

Die angedachte Aufgabe als Politiker erfüllte ihn nicht ganz. „Ich wusste, es ist nicht das was ich eigentlich möchte, nämlich Menschen helfen, auf sie zuzugehen, sie mit Gott in Verbindung zu bringen und von etwas erzählen, das mich selbst erfüllt - dem Glauben.“

So entschied er sich, Katholische Theologie in Würzburg und Wien zu studieren. Seine Zulassungsarbeit im Fach Fränkische Kirchengeschichte trug den Titel „Schulkreuzproblematik im Dritten Reich - Ursachen, Durchführung, Ergebnis“.

Fragt man Kaplan Sebastian Krems nach seinen persönliche Interessen, so nennt er spontan Katechese, Krankenbesuche, Religionsunterricht, Soziale Kommunikationsmittel und Volksfrömmigkeit. Auch die Jugend und vor allem die Ökumene liegen ihm am Herzen. Für ihn, der von der evangelischen zur katholischen Kirche wechselte, war es eine große Freude, dass bei seiner Priesterweihe im Kiliansdom auch sein einstiger evangelischer Pfarrer dabei war.

Auch in Bad Königshofen hat er schon erste Kontakte mit Pfarrerin Tina Mertten geknüpft, die ihn auf der Straße sah und als den neuen Kaplan erkannte. Schmunzelnd berichtet Kaplan Sebastian Krems, dass seine Oma, nachdem er vom evangelischen zum katholischen Glauben wechselte zu ihm sagte: „Aber Pfarrer wirst du deswegen nicht!“

Mittlerweile hat er sich in Bad Königshofen schon umgesehen und war auch schon in der Wallfahrtskirche von Ipthausen. Für drei Jahre ist er nun in der Pfarreiengemeinschaft Grabfeldbrücke. „Ich möchte vom Glauben erzählen und zum Glauben hinführen“, sagt Krems.

Auf dem Jakobusweg feierte er 2014 übrigens seine Nachprimiz in der Kathedrale über dem Grab des Apostels Jakobus.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Hanns Friedrich
Europäisches Parlament
Evangelische Kirche
FernUniversität in Hagen
Friedhelm Hofmann
Glaube
Karl Feser
Rechtswissenschaften
Tina Mertten
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top