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Wülfershausen/Salz
Englert Beton aus Wülfershausen kauft das Betonwerk Salz: Über die Hintergründe und was das bedeutet
Die Firma Englert hat bei der Übernahme des Betonswerks in Salz den Zuschlag erhalten. Warum Fachleute mit einem Einbruch von Privatbauten rechnen.
Das neue Banner hängt schon: Englert Beton kaufte das Betonwerk in Salz.
Foto: Steffen Englert | Das neue Banner hängt schon: Englert Beton kaufte das Betonwerk in Salz.
Regina Vossenkaul
Regina Vossenkaul
 |  aktualisiert: 09.02.2024 01:30 Uhr

Die unterschriftsreifen Pläne für eine Erweiterung der Kapazitäten hatte die Firma Englert Beton in Wülfershausen schon 2021 in der Schublade. "Unser Lärmkontingent war erschöpft, wir mussten erweitern und dachten daran, ein zusätzliches Grundstück in Wülfershausen zu erwerben", berichteten die Geschäftsführer Bernhard und Steffen Englert. Für Selbstabholer kam es teilweise zu langen Wartezeiten. Sie sollten in den Genuss einer neuartigen Anlage kommen, in der mittels QR-Code eine Art "Beton to go" zu erwerben war. Da kam die Anfrage von der Firma Holcim, die ihr Werk in Salz verkaufen wollte.

Kurze Renovierung in Salz

Als einer von zwölf Bewerbern und hat die Firma Englert den Zuschlag bekommen. Warum? Schon zuvor habe man manchmal zusammengearbeitet, die Firma Holcim lieh sich Mischwagen aus und beide Firmen teilten sich die Betonlieferungen für die Windräder in Wülfershausen je zur Hälfte. Nach kurzer Renovierung kann in Salz die Produktion ablaufen, der Standort ist ideal zum Beliefern von Bad Neustadt und der Rhön, berichtet Geschäftsführer Bernhard Englert.

Am alten Standort der Englert Beton GmbH in Wülfershausen sind die Kapazitäten erschöpft.
Foto: Regina Vossenkaul | Am alten Standort der Englert Beton GmbH in Wülfershausen sind die Kapazitäten erschöpft.

Warum genau die Niederlassung in Salz verkauft wurde, können die Geschäftsführer nur vermuten. Fest stehe, dass Holcim Deutschland ungefähr 80 bis 90 Betonwerke betreibt, mit Hauptsitz in Hamburg. Holcim Deutschland sei eine Tochtergesellschaft des weltweit führenden Baustoffkonzerns Holcim Ltd.

Anscheinend wurden die in Bayern weitab gelegenen Werke abgestoßen, auch in Bad Brückenau, Schweinfurt und Würzburg wurden Werke verkauft, jeweils in andere Hände, berichten die Geschäftsführer aus Wülfershausen.

Geringe Zahl an Mitarbeitern

Oder verschlankt sich das Unternehmen wegen der steigenden CO₂-Abgaben ab 2023? Auch das sei denkbar. Von den zwei Mitarbeitern in Salz wurde einer bereits übernommen, der andere überlege noch. Die Firma hatte ein anderes Konzept und arbeitete vor allem mit Subunternehmern, deshalb die geringe Anzahl eigener Mitarbeiter, berichten Bernhard und Steffen Englert.

Die Dieselpreise fallen bei Englert Beton besonders in Gewicht, kurze Lieferwege sind deshalb wichtig. In diesem Jahr ist die Auftragslage noch sehr gut, war zu erfahren, im nächsten Jahr rechnen die Geschäftsführer mit einem Einbruch der Privatbauten um 50 bis 60 Prozent. Man höre von zurückgegebenen Bauplätzen und verschobenen Bauprojekten. Das gelte allerdings nicht für kommunale und gewerbliche Vorhaben, die schon länger geplant seien.

Wie sieht die Zukunft aus? Recycling-Beton sei noch nicht ausgereift und die Prüfungen seien zu teuer, berichteten die Geschäftsführer. Die Armierung durch Kunststoffe statt durch Edelstahl werde schon manchmal angewendet. Vorläufig bleibe Beton trotz der energieaufwendigen Herstellung einer der wichtigsten Stoffe im Bausektor.

 
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