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Urspringen
Eng und kurvig: Ortsdurchfahrt ohne Gehsteig bereitet den Urspringern Kopfzerberechen
Eng und kurvenreich ist die Hauptstraße in Urspringen. Einen Gehsteig gibt es im Ostheimer Stadtteil nicht. Mit Kindern entlangzulaufen, ist teilweise sehr gefährlich. 
Foto: Sabine Pagel | Eng und kurvenreich ist die Hauptstraße in Urspringen. Einen Gehsteig gibt es im Ostheimer Stadtteil nicht. Mit Kindern entlangzulaufen, ist teilweise sehr gefährlich. 
Sabine Pagel
 |  aktualisiert: 21.04.2025 02:37 Uhr

Neben der Bürgerversammlung in Ostheim lud Bürgermeister Steffen Malzer in den beiden Stadtteilen Oberwaldbehrungen und Urspringen ebenfalls zur Versammlung ein. Auch hier waren viele Bürger der Einladung gefolgt, um auch Probleme direkt anzusprechen.

Die Einwohnerzahl ist in Oberwaldbehrungen um drei Einwohner auf 207 Bürger geschrumpft. In Urspringen ist diese mit 407 Einwohnern zum Vorjahr konstant geblieben. Insgesamt berichtete der Bürgermeister von einer nahezu gleichbleibenden Tendenz der Einwohnerzahl im Stadtgebiet in den letzten drei Jahren. 

Noch sechs freie Bauplätze, die sich in städtischer Hand befinden, gibt es in Urspringen. In Oberwaldbehrungen sind keine Bauplätze mehr von der Stadt vorhanden. Sehr gut funktioniert aktuell die Innenentwicklung in Urspringen. Die Zahl der leerstehenden Wohngebäude ist hier von 21 auf 16 zurückgegangen, wie Malzer resümierte. Unverändert ist der Leerstand in Oberwaldbehrungen mit fünf Gebäuden.

Bei den kostendeckenden Einrichtungen wie der Wasser- und Abwasserversorgung sowie dem Friedhofswesen gelten die gleichen Gebührensätze in allen Stadtteilen. Bezüglich der Abwasserversorgung informierte der Bürgermeister darüber, dass in den nächsten Jahren sowohl in der Kläranlage des Abwasserzweckverbands (AZV) "Obere Streu" in Nordheim, in die das Abwasser von Urspringen fließt, als auch im AZV "Elstal" in der Kläranlage Wechterswinkel, hier wird das Abwasser von Oberwaldbehrungen eingeleitet, umfangreiche Sanierungsmaßnahmen beziehungsweise Neubauten anstehen. Diese sind voraussichtlich mit jeweils sieben bis acht Millionen Euro veranschlagt. Da die Stadt Ostheim in den jeweiligen AZVs nur einen geringen Anteil hat, werden die Investitionskosten auch hier nur anteilig berechnet.

Sanierung wird über Beiträge finanziert

Bürgermeister Malzer erklärte, dass die Finanzierung über Verbesserungsbeiträge erfolgt, die von allen Ostheimer Bürgern getragen werden müssen. Eine konkrete Zahl könne er derzeit jedoch nicht nennen, da die Planungen noch nicht begonnen hätten. "Das wäre ins Blaue gegriffen", fügte er hinsichtlich der  Höhe der Verbesserungsbeiträge hinzu.

Zum Thema Sanierungsplanung der Kanäle gab der Stadtchef bekannt, dass für Oberwaldbehrungen und Urspringen die Kamerabefahrungen inzwischen abgeschlossen seien. Aktuell erfolgt die Auswertung der Aufnahmen durch das Ingenieurbüro zur Erstellung des Sanierungsplanes.

Gute Nachrichten in Sachen Glasfaserausbau gibt es auch für den Stadtteil Urspringen. Ostheim und Oberwaldbehrungen werden über die Förderung der Bayerischen Gigabit-Richtlinie in den nächsten vier Jahren ausgebaut. Für Urspringen kann nun der Ausbau über das Bundesförderprogramm "Gigabitrichtlinie 2.0" erfolgen. Wann es hier genau los geht, ist derzeit noch offen, erklärte Malzer. Hierzu wird es noch eine gesonderte Informationsveranstaltung geben.

Tanja Schubert, Leiterin der Kindertagesstätte in Urspringen, berichtete von einer gelungenen Baumpflanzaktion auf Initiative von Franziska Hoffmann gemeinsam mit den Kindergartenkindern und Erzieherinnen. Im November letzten Jahres wurden drei Solitärbäume bei Urspringen gepflanzt. Acht weitere Bäume pflanzte Hoffmann selbst noch, auch hier haben Urspringer Bürger mitgeholfen.

Autos und Laster nehmen keine Rücksicht auf die Fußgänger

Während es in der Bürgerversammlung in Oberwaldbehrungen lediglich eine Wortmeldung zum Thema Kanalsanierung gab, hatten die Urspringer Bürger mehr Redebedarf. Besonders auf den Nägeln brannte den Urspringern die Situation entlang der Hauptstraße. In der engen und kurvigen Ortsdurchfahrt gibt es keinen Gehsteig. Mit Kindern hier entlangzulaufen, ist teilweise sehr gefährlich. Autos und auch Lastwagen fahren oft ohne Rücksicht auf Fußgänger mit erhöhter Geschwindigkeit durch den Ort. Dies gilt auch für den Bereich der Bushaltestelle, der Bus hält direkt auf der Straße an.

Er wisse um die schwierige Verkehrssituation, erklärte Malzer. Allerdings habe er hierfür auch keine Lösung parat. Von den Bürgern wurde die Anbringung einer digitalen Geschwindigkeitstafel angeregt. Hierüber sei bereits im Stadtrat diskutiert worden, informierte der Stadtchef. Dieser habe sich gegen die Anschaffung einer Tafel ausgesprochen, da man der Meinung sei, sie bringen keinen Effekt bezüglich des Fahrverhaltens. Der Stadtrat war vielmehr der Ansicht, dass diese zum Rasen einlade, nach dem Motto "Wer schafft mehr km/h auf der Tafel", erläuterte er.

Des Weiteren wurde der schlechte Zustand der Zufahrtstraße zum Grünabfallplatz bemängelt. Moniert wurde ebenfalls, dass die Mauern im Ortsbereich sehr eingewachsen sind, auch das Dach der Leichenhalle ist stark von Moos bewachsen. Angefragt wurde auch ein mögliches Nahwärmenetz für Urspringen, ähnlich dem in Waldbehrungen. Hier erklärte Malzer, dass das Nahwärmenetz Waldbehrungen auf Eigeninitiative und mit Gründung einer Genossenschaft erfolgte. Weitere Informationen könne der Erste Vorsitzende und Stadtrat Julian Lörzel geben.

 
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  • Josef Schlusche
    Die Ansicht des Stadtrates zum Effekt des Fahrverhaltens bei Geschwindigkeitsdisplays ist einfach nur laienhaft. Allein in Deutschland gibt es unzählige Studien und Auswertung zur Wirkung von Dialogdisplays, u.a.
    1.Verkehrsberuhigung durch intelligente Geschwindigkeitsanzeigen“ (2012)
    2.„Verkehrspsychologische Evaluation von Geschwindigkeitsanzeigen“ (2016)
    3.„Sicherer Fahren durch Echtzeit-Geschwindigkeitsfeedback“ (2020)
    4.Studie des „Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur“ (BMVI)
    5.„Forschungsberichte der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie“
    Diese Studien legen alle nahe, dass Geschwindigkeitsanzeigen effektiv zur Verbesserung der Einhaltung von Höchstgeschwindigkeiten und zur Reduzierung von Geschwindigkeitsüberschreitungen beitragen können. Für genauere Quellen und Veröffentlichungen empfiehlt es sich, in deutschen wissenschaftlichen Datenbanken oder auf der Website des BMVI nach weiteren Forschungsberichten zu suchen.
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