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Energie aus Silage und Gülle
Lebenhan (rh) Die neue Biogasanlage auf dem Aussiedlerhof von Jürgen Schwemin besichtigten die Mitglieder der CSU-Stadtratsfraktion.
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.10.2017 15:49 Uhr
Jürgen Schwemin ging kurz auf die Situation in der Landwirtschaft ein, die laufend eine strenge Betrachtung der Betriebsausrichtung verlangt. Im Zuge dessen hat sich Jürgen Schwemin mit seinem Sohn Markus für den Bau einer Biogasanlage entschieden. Der landwirtschaftliche Hof mit dem Schwerpunkt Milchwirtschaft setzt dabei sowohl Pflanzenerzeugnisse, als auch Gülle zur Biogasgewinnung ein.

Konzept, Planung und Baubetreuung für die Biogasanlage übernahm das Ingenieurbüro Dr. Herbert Markert aus Kaltennordheim. Markert informierte über die Betriebstechnik. Nach seinen Worten stellt die Funktion einer Biogasanlage quasi die Verlängerung eines Kuhmagens dar.

Die Anlage Schwemins ist auf eine elektrische Leistung von 200 Kilowatt ausgerichtet und kann bis auf 380 Kilowatt erweitert werden. Sie besteht aus einem 19 Kubikmeter großen Substratbehälter mit Dosierer, von wo aus die Substrate in zwei runde, 1570 Kubikmeter große Fermentierbehälter mit einem Durchmesser von 20 Metern über eine Schnecke eingeführt werden.

Als Substrate dienen im Betrieb Schwemin zu 80 Prozent Grünsilage und außerdem Gülle, wobei die gesamte anfallende Gülle eingesetzt wird. Der biologische Abbauprozess in den Fermentern verläuft in etwa 150 Tagen bei einer Temperatur von 41 Grad unter ständiger Rührung mit einem Großpaddelrührwerk.

Die einzelnen Funktion werden vom Pump-, Steuer- und Technikhaus aus per Computer gesteuert. Die Stromerzeugung erfolgt im Blockheizkraftwerk mit einem Sechszylinder Gasmotor. Das Kraftwerkgebäude lässt die Komplettierung der Anlage mit einem zweiten Gasmotor zu.

Aus der Besichtigung und den Erläuterung wurde deutlich, dass die ganze Anlage sehr zukunftsorientiert ausgelegt ist. Markert schätzt, dass durch den Einsatz von Biogas in zehn Jahren der Energiebedarf in Deutschland zu etwa 20 bis 25 Prozent sichergestellt wird.

Erfreulich sei, dass die Landwirtschaft in diesem Wachstumsmarkt ein zusätzliches Standbein findet, da die Substrate nur aus der Landwirtschaft kommen können. Markert rechnet mit einer Amortisierung der Biogasanlage in etwa vier Jahren. Nach der Anlaufphase wird die Anlage jährlich etwa 1,5 Millionen Kilowattstunden ins Stromnetz des Überlandwerkes Rhön liefern. Der Mindestsabnahmepreis ist durch das Erneuerbare-Energiengesetz festgelegt. Jürgen Schwemin lobte die äußerst kooperative Zusammenarbeit mit dem Überlandwerk Rhön.

Schwemin betonte auch von Seiten der Landwirtschaft die Notwendigkeit einer verstärkten Öffentlichkeitsarbeit, die das Wirken und den Nutzen der Landwirtschaft besser ins Blickfeld rückt.

Zweite Bürgermeisterin Anne Zeisner betonte, dass sich die Stadtratsfraktion der CSU bei ihren Exkursionen derzeit gezielt in Einzelunternehmen des Mittelstandes über deren Belange informieren will.

 
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