
Tränen gab es am Dienstag gegen Mittag immer wieder am Königshöfer Marktplatz beim "Sayonara"-Sagen. Es war bekannt geworden, dass die Familie Ueda, die vergangenen beiden Jahre wohnhaft in der Hindenburgstraße, nach Japan zurückkehrt und verabschiedet wird.
Doch zunächst ohne Vater und Ehemann Jin Ueda, der vertragsgemäß die letzten drei Bundesliga-Spiele für den TSV Bad Königshofen bestreitet. Sollte man dann tatsächlich, wie in der vergangenen Saison, die Play-offs, die Halbfinal-Hin- und Rückspiele um die Deutsche Meisterschaft, erreichen, stünde er auch hier zur Verfügung.
Tags zuvor haben Jins Eltern aus Japan bei ihrem ersten Besuch in Deutschland ihrem Sohn zum ersten Mal bei einem Bundesliga-Spiel zuschauen können. Mit ihnen fliegen Jins Ehefrau Misato und die Kinder Aoba und Nanoha nach Japan zurück.

Beim Abschied gab es viele Tränen
Beim Abschied gab es viele Tränen. Aber nicht nur bei Misato und ihrer Schwiegermutter, sondern auch bei mehreren Helferinnen und Fans aus der großen TSV-Tischtennis-Familie. So manches männliche Auge wurde allerdings auch feucht.
Abschiedsgeschenke gab es und eine rührende Ansprache von Manager Andy Albert, der "ihn zu gerne hier behalten hätte, weil er ein überragender Tischtennisspieler ist und uns in großartiger Manier zu den Erfolgen der letzten zwei Jahre geführt hat."
Albert bedankte sich bei der gesamten Familie Ueda und betonte, "dass es sehr viel Spaß gemacht hat, mit Euch die letzten zwei Jahre zu verbringen." Die Trainerfamilie habe sich super in die Tischtennis-Familie integriert. Jins Frau Misato habe sogar aktiv in der dritten und vierten Herrenmannschaft gespielt und kein einziges Spiel verloren.
Jin Ueda (33) wird Trainer in Japan
Die Kinder haben den Kindergarten besucht, dieses Jahr Aoba auch die 1. Klasse der Grundschule. "Sie sind dort super angekommen. Doch dann hat die Familie sich zur Rückkehr nach Japan entschieden." Jin Ueda (33) beendet seine Profi-Karriere und wird Trainer in Japan.
Albert sprach sogar die weltpolitische Lage an. "Wir als Sportler verstehen das gar nicht, dass Kriege geführt werden, während wir hier in Bad Königshofen in unserer Trainingsgruppe das ganze Jahr über Japaner, Ukrainer, Brasilianer, Chilenen, Israelis, Tschechen und Polen zu Gast haben, die friedlich miteinander trainieren und auskommen."
Es sei gewiss eine tolle Erfahrung für die junge japanische Familie gewesen "und für uns selber natürlich auch." Besonders auch die Eltern waren sehr gerührt und bedankten sich noch einmal für die Gastfreundschaft, die sie in Bad Königshofen erfahren haben.