Emma Schneider, mit über 100 Jahren Saals älteste Bürgerin und eine der ältesten Einwohnerinnen von Rhön und Grabfeld, ist am 17. März in Bad Königshofen gestorben.
Im Mai wäre sie 101 Jahre alt geworden
Ihre Urne wurde in dieser Woche auf dem Friedhof am Findelberg in Saal beigesetzt. Das Requiem hielt vor zahlreichen Trauergästen Pfarrer Silvester Ottaplackal in der Pfarrkirche, ehe sich der Trauerzug zum Findelberg bewegte. Der Geistliche hatte die Verstorbene ausführlich gewürdigt und daran erinnert, dass sie noch vergangenes Jahr bei ihrer familiären Feier zum 100. Geburtstag im Mittelpunkt einer festlich-frohen Gesellschaft stand. Sie nahm viele Glückwünsche und Geschenke entgegennehmen, darunter auch von Bürgermeister Norbert Bauer und der Musikkapelle Saal.
Emma Reuß, so ihr Mädchenname, wurde am 8. Mai 1918 im kleinen Dorf Siegendorf bei Oberschwarzach im Steigerwald geboren. Dort ging sie auch zur Schule. Aufgewachsen in einer kinderreichen Familie musste sie unter den Geschwistern als Jüngste schon bald in Haushalt und landwirtschaftlichem Betrieb der Eltern anpacken. Später war sie als Haushälterin unter anderem in Aschaffenburg tätig.
Saal blieb ihre zweite Heimat
1948 heiratete sie Eugen Schneider aus Saal, der 1989 starb. Er wurde 87 Jahre alt. Seit 2017 verbrachte die Seniorin dann ihren Lebensabend im Königshöfer Elisabethaspital. Dort nahm sie an gemeinschaftlichen Veranstaltungen regen Anteil und erfreute sich weiter am Alltag. Dennoch blieb Saal ihre zweite Heimat. Mit vier Generationen wohnte sie in der Marktgemeinde unter einem Dach.
Geprägt war ihr Leben von Arbeit und der Sorge um das Wohl der Familie: sieben Kinder, Haushalt und Landwirtschaft hatten ihr einige Kraft abverlangt. Mit Lebensmut und Gottvertrauen bewältige sie in einer nicht immer leichten Zeit aber stets erfolgreich ihre Lebensaufgaben.