Die Konvoimannschaft des Wollbacher Tschernobyl Hilfsvereins ist anfang der Woche aus der hoch verstrahlten Gomel-Region zurückgekommen. Diese Region war Ziel des inzwischen 61. Hilfskonvois nach Shitkowitschi und die angrenzenden Landkreise.
Alle 450 Lebensmittelpakete, 750 Kleiderpakete, 62 Fahrräder, fünf Kinderwagen und vieles mehr fanden dankbare Abnehmer. Dem Krankenhaus Shitkowitschi konnte der Verein wieder medizinische Geräte im Wert von 10 000 Euro spenden, die in Minsk gekauft wurden. Laut einer Pressemitteilung des Vereins ist diese Ausrüstung eine wichtige Hilfe für die vielen Patienten, weil die Ausstattung in den Krankenhäusern nach wie vor katastrophal ist.
Die Menschen dort leiden zunehmend an Krankheit und Armut, seit dem Embargo, das die EU nach der Krim-Krise über Russland verhängt hat, wieder mehr als vorher.
Löhne von oft unter 100 Euro pro Monat und Lebensmittepreise, die denen in Deutschland ähneln, machen es den Menschen sehr schwer, über die Runden zu kommen.
Die größte Not bereiten die vielen Krankheiten, eine Folge der durch die Verstrahlung hervorgerufenen Immunschwäche. Ärzte und Lehrer baten die Teilnehmer des Hilfskonvois, doch die für die Kinder so wichtige Tschernobylkindererholung fortzusetzen. Das wird möglich sein: Der Wollbacher Verein hat Gasteltern für 44 Kinder und acht Betreuungspersonen im Landkreis Rhön Grabfeld und angrenzenden Landkreisen gefunden, sodass jetzt die Anmeldung abgeschlossen ist.
Gesucht: Kinderkleidung
Die Vorstandsmitglieder bereiten dieser Tage das Programm der Kindererholung vor, die vom 22. Juli bis 12. August stattfindet. Die Mitglieder der Kleiderkammer bitten darum, dass keine Erwachsenenkleider mehr abgegeben werden. Kinderkleider für neun- bis 14-jährige Kinder werden gern noch angenommen, heißt es in der Pressemitteilung.