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BAD NEUSTADT
Eiseskälte beim Ostermarkt: Die Kunden sind nicht aus Zucker
Eiseskälte beim Ostermarkt: Die Kunden sind nicht aus Zucker
Von unserem Redaktionsmitglied Ines Renninger
 |  aktualisiert: 27.03.2013 12:02 Uhr

Aus Zucker durften die Besucher des diesjährigen Ostermarkts und verkaufsoffenen Sonntags in Bad Neustadt nicht sein! Waren sie auch nicht. Bei eisigem Wind und Temperaturen um die null Grad stürmten sie trotzdem die Innenstadt. „Wenigstens die Sonne hat's gut mit uns gemeint“, sagt Christine Lux, Vorsitzende vom Stadtmarketing-Verein. „Von den Besuchern her war der Sonntag ganz toll“, zieht sie Resümee.

Richtig gut angekommen seien die vom Stadtmarketing engagierten Hasen. Deren 750 Vergissmeinnicht-Eimerchen zum Preis von einem Euro samt Bad-Neustadt-Einkaufsgutschein seien „ratzefatz“ weg gewesen. Die 750 Euro spendet der Verein zu gleichen Teilen an den Caritasverband Rhön-Grabfeld und die Umweltdetektive der Mittelschule Bad Neustadt. Die Caritas unterstützt damit bedürftige Familien etwa beim Kauf von Sportkleidung für die Kinder. Die Umweltdetektive wollen an ihrer Schule etwa durch Strom-und Heizung sparen die Umwelt schützen.

„Sehr zufrieden“ ist auch Peter Dietz, Inhaber vom Schuhhaus Dietz am Marktplatz. Viele Schweinfurter seien zum Einkaufen in Bad Neustadt gewesen. Das Parkplatzchaos – die Zufahrt zum Busbahnhofparkplatz sollte ursprünglich nur über die Stadthallen-Seite möglich sein – habe glücklicherweise kurzfristig mit einer Öffnung über die Mühlbacher Straße gelöst werden können.

Insgesamt seien gefühlt zwar etwas weniger Leute als bei den letzten verkaufsoffenen Sonntagen gewesen, so Dietz. Doch alles in allem seien die Kunden trotz der Kälte gekommen. Nicht nur, um sich am Kachelofen im Laden aufzuwärmen. „Die, die da waren, haben auch gut gekauft.“ Zahlreiche Frühjahrs- und Sommerschuhe gingen über die Ladentheke. Endlich mal wieder. Wie vielen Schuhgeschäften macht der lange Winter auch dem Schuhhaus Dietz zu schaffen. „Das schlägt sich nieder, ganz klar.“

„Die Zahlen vom letzten Jahr haben wir nicht erreicht“, erklärt Walter Raab, Inhaber vom Radhaus Raab. Mit 25 Grad sei der verkaufsoffene Sonntag damals aber auch eine „Ausnahmeerscheinung“ gewesen. Die „optimistischen Kunden“ seien in diesem Jahr schon da gewesen. Immerhin soll das Wetter ja in zwei, drei Wochen besser werden. Der „totale Run“ dagegen ist ausgeblieben. Gut für den Kunden, findet Raab. „So hatten wir Zeit für eine ordentliche Beratung.“

Das Interesse an Fahrrädern, auch an E-bikes, sei angesichts der Umweltdiskussion ungebrochen und eher steigend. Von daher sieht Raab den langen Winter ganz entspannt. Er glaubt, dass die Kunden in diesem Jahr eben etwas verzögert kaufen.

„Absolut spürbar“ ist laut Pecht-Geschäftsführer Horst Dömling der lange Winter im Einzelhandel. „Der Kunde wartet ab.“ Gezielt würde für Ostern und das Frühjahr natürlich schon eingekauft. Aber „spontane Kauflust für Sommersachen“ komme bislang bei den Kunden nicht auf. Dömling ist sich aber sicher, dass das verzögert nachgeholt wird.

Am verkaufsoffenen Sonntag war sowieso alles anders. Dömling spricht von einer hohen Besucher- und Kundenfrequenz. Den Erfolg des Sonntags führt er auf die „sehr gute Bewerbung“ und die verschiedenen Sonder-Aktionen zurück. „Bei der strahlenden Sonne kamen viele Leute raus.“ Viele, die die Sonne rauslockte, wollten angesichts der kalten, ungemütlichen Luft aber auch schnell wieder rein. „Im warmen Geschäft war's natürlich angenehm.“ „Raus aus der Windschneise!“, riefen denn auch besorgte Mütter ihren Kindern am Sonntag in Bad Neustadt zu. „Boah, ist das kalt“, war wohl einer der meistgesagten Sätze des Tages.

Eis und Zuckerwatte wurden dennoch reichlich geschlemmt. Ganz Hartgesottene saßen sogar warm eingepackt in den Straßencafés der Stadt. Sie sind eben nicht aus Zucker, die Rhön-Grabfelder.

 
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