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GECKENAU
Eiserne Hochzeit:Aus der Sandkastenbeziehung wurde Liebe
Die Liebe fürs Leben: Hilde und Karl Dickas feiern Eiserne Hochzeit.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Die Liebe fürs Leben: Hilde und Karl Dickas feiern Eiserne Hochzeit.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 02.04.2019 11:07 Uhr

Eine filmreife Geschichte, wie sie wohl nur das Leben schreiben kann: Aus einer Sandkastenbeziehung wurde Liebe. Und aus der Liebe wurde eine Ehe, die nun schon 65 Jahre Bestand hat.

An diesem Mittwoch, 25. Juli, feiern Karl und Hilde Dickas Eiserne Hochzeit. Als Nachbarskinder sind sie aufgewachsen, haben bereits im Sandkasten miteinander gespielt und mit den Jahren nicht nur eine innige Freundschaft entwickelt. Noch heute können sich die beiden an viele Geschichten aus ihrer Jugend erinnern und herzhaft darüber lachen. Als etwa der 18-jährige Karl die damals 13-jährige Hilde einmal kurzerhand in die Mehl-Kiste eingesperrt hatte.

Karl Dickas stammt aus der sogenannten „Dickas-Mühle“ in der Dorfstraße von Geckenau, jenem eindrucksvollen Fachwerk-Gebäude mit dem imposanten Mühlrad. Und genau auf der anderen Seite des Mühlbaches lebte Hilde, das zweite Kind von Brigitta und Josef Söder, die das Geckenauer Wirtshaus neben der Landwirtschaft betrieben, das im Volksmund als „Gasthaus Himmelspforte“ bekannt war.

Hilde Söder war eines von sieben Mädchen in der neunköpfigen Kinderschar des Gastwirtehepaars. Schon früh zog es sie in die Ferne. Nach dem Schulabschluss ging sie, wie so viele andere Mädchen damals, zunächst mit gerade einmal 14 Jahren „in den Haushalt“. Erst in Unsleben, dann bei Verwandten in der Nähe von Pirmasens, wo sie als Kindermädchen arbeitete. Nächstes Ziel war Coburg. Schon damals hatte sich Karl zu mehr als dem „Beschützer“ von Hilde entwickelt.

Bei Spaziergängen und dem Besuch von Tanzveranstaltungen war das Feuer der Liebe entflammt und Karl bangte darum, dass „seine Hilde“ nicht mehr aus der Ferne zurück kommen würde. Er selbst hatte feste Vorstellungen: „Ich werd Müller und Du, Hilde, wirst einmal meine Müllerin.“ Doch erstens wollte die weder Bauers- noch Müllersfrau werden. Und zweitens hatte Gottes Fügung ohnehin etwas anderes mit den beiden vor.

Karl Dickas, der 1930 als zweites von sieben Kindern der Eheleute Julius und Rosa Dickas das Licht der Welt erblickt hatte, erlernte zwar das Müllerhandwerk. Dann aber arbeitete er von Anfang der 50er Jahre bis 1989 als Verputzer zumeist weit weg. 1953 heirateten die beiden, aber „wir haben eigentlich nur eine Wochenend-Ehe geführt“, räumt sie ein. Elf Jahre wohnte das junge Paar in Bastheim, ehe man 1963 mit dem Bau eines Eigenheims in Geckenau begann und 1965 einzog.

Die Tierzucht war neben Fußball das große Hobby von Karl Dickas. Zeitweise zählte der Tierbestand neben Schafen noch Ziegen, Tauben, Hühner, Enten und Fasane. Sein Stolz galt seinem Pony „Trixy“, das er jahrelang liebevoll pflegte.

Obwohl viel beschäftigt, fanden die beiden in den zurückliegenden Jahren immer wieder Gelegenheit, gemeinsam die Welt anzuschauen. So schwärmt Hilde von der Spanienrundfahrt oder von den Kroatien- und Frankreich-Reisen. Natürlich fehlten sie nicht bei den Ausflügen des Feuerwehrvereins. Hilde Dickas geht bald 50 Jahre lang regelmäßig einmal in der Woche zum Schwimmen. Lesen und Kreuzworträtsel halten sie geistig fit. Das Garteln, seine Hühner und die Liebe zum Fußball halten Karl Dickas jung. Er ist seit Jahrzehnten Fan von Borussia Mönchengladbach und unterstützt auch die Geckenauer „Besengau-Löwen“, wo er kann.

Glückwünsche kommen zu allererst von Sohn Jürgen (Jahrgang 1954) und Tochter Birgit (1958) mit Angehörigen und vier Enkeln sowie nun schon fünf Urenkeln. Auch gratulieren dem Jubelpaar, das sich stets für die Dorfgemeinschaft eingesetzt hat, der Landrat sowie Bürgermeisterin Anja Seufert und Ortsbeauftragter Wolfgang Grom.

 
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