
Der Einzelhandel ist in einer kleinen Kurstadt wie Bad Königshofen von fundamentaler Bedeutung. Gibt es viele attraktive Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt, freuen sich nicht nur die Einheimischen und Kurgäste. Auch die Kundschaft aus den umliegenden Gemeinden ist angetan von einem breit gefächerten Warensortiment. Geht es Teilen des Einzelhandels dagegen schlecht, weil sich am Stadtrand zum Beispiel immer mehr große Märkte mit breit gefächerten Sortimenten ansiedeln, bleiben Kunden aus mit der Folge, dass es zu immer mehr Leerständen kommt.
Um dem entgegenzusteuern, wurde vor einigen Jahren von der Stadt Bad Königshofen auf Anregung der Städtebauförderung ein „Entwicklungskonzept Einzelhandel“ in Auftrag gegeben. Nachdem der Stadtrat im vergangenen Jahr beschlossen hatte, es fortzuführen und den Auftrag dafür an die GMA (Gesellschaft für Markt und Absatzforschung München) vergeben hatte, segnete das Gremium in seiner jüngsten Sitzung nun das fortgeschriebene Konzept ab. Es wird der Stadt und dem Stadtrat künftig als Grundlage bei kommunalpolitischen und bauplanungsrechtlichen Entscheidungen dienen. Aufbauend auf aktuellen Daten zur Einzelhandels- und Versorgungsfunktion der Stadt wurden vom beauftragten Büro Leitlinien für eine wohnortnahe und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung sowie zu anstehenden Standortfragen erarbeitet.
Rund 800 Haushalte befragt
Vorgestellt wurde dem Stadtrat das „Entwicklungskonzept Einzelhandel“ für die Stadt Bad Königshofen von Gabriele Ostertag. Die GMA-Projektleiterin hielt sich im Herbst vergangenen Jahres mit einer Mitarbeiterin einige Male in Bad Königshofen auf, um sich persönlich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Weitere Grundlage ihrer Analyse war das Ergebnis einer schriftlichen Befragung. Dafür hatte die Stadt rund 800 Haushalte angeschrieben. Parallel dazu gaben die Einzelhändler darüber Auskunft, wie sie ihre Situation einschätzen.
Wegen der Corona-Pandemie war es laut Ostertag nicht einfach, sich ein unverzerrtes Bild von der Situation zu machen, zum Beispiel im Bereich Freizeit und Gastronomie. Als Hauptgründe für den letzten Besuch in der Innenstadt wurde von über 60 Prozent das Einkaufen genannt, gefolgt von Bankbesuchen (18 Prozent) und Sonstiges wie Verwaltungsbesuche, private Verabredungen oder ein Stadtbummel (14 Prozent). Während sich viele der Befragten in der Innenstadt mehr Geschäfte für Oberbekleidung, Bau- und Heimwerkerbedarf, Elektrowaren oder auch Backwaren wünschen würden, werden als „Magneten“ der Innenstadt unter anderem die Drogeriemärkte, der Tegut, die Apotheken oder auch der NKD und die Haushaltswarengeschäfte Bassing und Fellmann genannt.
Was zu denken gibt: Etwas mehr als 70 Prozent der Befragten geben an, dass die Attraktivität der Innenstadt als Einzelhandelsstandort in den vergangenen Jahren gelitten hat. Ob es nach der Schließung des Müller-Marktes und der Neueröffnung der Filiale auf dem ehemaligen Büttner-Bräu-Gelände zu einer weiteren Verschlechterung der Situation kommen wird, ist laut Gabriele Ostergard nicht vorauszusagen. „Das hängt auch davon ab, ob es gelingt, den Tegut in der Stadt zu halten“, so die Projektleiterin in der Stadtratssitzung. Das Problem sei, dass der Markt so gut wie keine Erweiterungsmöglichkeiten hat. Wichtig sei es auch, das ehemalige Büttner-Bräu-Areal durch attraktive Fuß- oder Radwegverbindungen an den Marktplatz anzubinden. „Die Planung dafür sollte noch vor der Eröffnung des Rewe- und Müllermarktes abgeschlossen sein“, so Ostertag, die die vorgesehene neue Nutzung des Grundstücks generell positiv sieht. Weitere Anfragen zur Errichtung von großen Einkaufsmärkten, zum Beispiel von Lidl, sollten dagegen zurückgestellt werden.

Welche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt beitragen können? Die Bürgerbefragung der GMA hat darüber ein klares Bild gezeichnet. Im Vordergrund steht für die meisten Bürger die Aufwertung des Marktplatzes, das Anpflanzen von Bäumen, Büschen und Blumen, mehr Sitzgelegenheiten und Verweilangebote oder auch die Schaffung von Spielmöglichkeiten für Kinder. Auch mehr Veranstaltungen in der Innenstadt oder mehr Cafés mit Außengastronomie werden gewünscht. Für viele Befragten wäre auch eine Verkehrsberuhigung in der Innenstadt wichtig, zum Beispiel durch die Ausweisung einer 30er-Zone. Wünschen würde sich ein Großteil der Befragten mehr Geschäfte in der Innenstadt mit einer noch größeren Vielfalt.
Eine Innenstadt für alle Altersgruppen
Wie das Einzelhandelskonzept mittel- und langfristig umgesetzt werden könnte, fasste Gabriele Ostertag in ihrer Präsentation folgendermaßen zusammen: Die Innenstadt muss für alle Alters- und Sozialgruppen attraktiver gestaltet werden. Problemimmobilien müssen wieder genutzt oder in Wert gesetzt werden. Der Einzelhandel sollte ein ganzheitliches Vermarktungs- und Marketingkonzept und auch eine konsequente Online-Strategie entwickeln. Und nicht zuletzt sollte auch das lokale Engagement weiter gefördert werden.
Das Fließgewässer im Klostergarten ist eine sehr gute Einrichtung, im Gegensatz zu dem scheußlichen bestehenden Kneippbecken. Es wird...
Eine "offene" Analysenauswertung, bzw. Umsetzung fand bis heute ins Jahr 2021 nicht statt?
Vorschläge gehen bis zu Zeiten zurück, als W. Mack noch Bürgermeister war.
Der-Handelsverband -Bayern- (HBA) hatte sich am 12.11.2010 ebenfalls zur Innenstadtgestaltung/Handelsentwicklung eingebracht; Näheres über Schreiben
vom 12.11.2010
Main-Post vom 03.12.2006 "Die Bauarbeiten sind wieder angelaufen"
Textauszug:
Die Nordumgehung steht seit langem auf der Wunschliste.
Erst wenn der Verkehr über diese Trasse fließt, können in der Innenstadt
Konzepte zur Verkehrsberuhigung in Angriff genommen werden.
Näheres o.g. Main-Post
Der Verkehr fließt schon lange.
Wo ist der Angriff geblieben?
Auch die Polizei Bad NES wollte sich lt. Schreiben vom 02.05.2013 einbringen.
Bis heute keine Rückmeldung seitens Stadtverantwortlichen?
Am 21.01.2013 fand unter Einladung von Bgm. T. Helbling eine Veranstaltung zum Thema "Lebendige Altstadt" in der Darre statt.
Ca. 50 Anwesende brachten sich ein.
Bis heute keine Auswertung?
Könnte schon erledigt sein
Haben ähnlich große Städte in den vergangenen Jahren einiges getan und mehr oder weniger erfolgreich "aufgemörtelt" und saniert versank Bad Königshofen im Dornröschenschlaf.
Ehrlich gesagt wüsste ich aber auch nicht wie man einen derart großen, von einer Straße durchzogenen, hässlichen Marktplatz in ein Schmuckstück verwandeln soll ohne nicht vorhandene Unsummen auszugeben?
Was den Einzelhandel und die vielen gewünschen Geschäfte betrifft: Der Einzelhandel ist im Allgemeinen eher rückläufig, Corona hat diesen "Niedergang" beschleunigt; Bad Königshofen wird kaum das Ruder herumreißen können. Da muss man sich der Realität stellen und darf nicht träumen.
Zur Online-Strategie (im Einzelhandel): Kann mir irgendjemand auch nur ein Beispiel nenne in welcher Stadt so etwas von Erfolg gekrönt ist? Man liest eigentlich nur vom Gegenteil.