
Ja früher war alles ganz anders. Eingebettet in ihren Familien verbrachten vordem die alten Menschen den Lebensabend. Die Familie war damals weitaus umfangreicher, ihre Mitglieder lebten nicht so weit entfernt voneinander und waren deswegen auch in der Lage ihren sozialen und verwandtschaftlichen "Pflichten" nachzukommen.
Heutzutage ein völlig anderes Bild. Die Zahl der Alleinlebenden, ob jung oder alt, nimmt ständig zu. Einsamkeit ist deswegen unweigerlich vorprogrammiert. Und Corona setzt hier noch einen drauf. Da bleiben dann oft nur die langen Abende nach einem vielfach einsamen Tag vor dem Fernsehgerät zu verbringen oder mit unbedeutenden Worten per Handy (soweit vorhanden) ausklingen zu lassen.
Jetzt mit "ausklingender Corona-Pandemie" könnten und müssten neue Initiativen aus der Taufe gehoben werden. Doch wer opfert seine Freizeit, Unabhängigkeit und… seine Gefühle? Mitmenschlichkeit ist gefragt. Und unsere örtlichen gemeinnützigen Organisationen (Einrichtungen) sind personell unterbesetzt und überbelastet. Selbst bezahlte "Hilfen" für zu Hause - sie sind kaum noch zu finden.
Es bedeutet lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein, wenn eine Organisation wie der VdK in der gegenwärtigen Zeit versucht wenigstens Minimalkontakte zu seinen "alten Mitgliedern" zu pflegen. Der Ortsverband des VdK in Mellrichstadt nebst eingegliederten Gemeinden besitzt etwa 350 Mitglieder. Und situationsbedingt erfolgen da derzeit Besuche durch Ehrenamtliche bei Kranken und Jubilaren.
Eifrig widmet sich dem vor allem Brunhilde Reß aus Frickenhausen. Unermüdlich kümmert sie sich um diese Kontakte. So auch in den vergangenen Wochen - über einige dieser Besuche wird heute entsprechend hier berichtet.
So feierte Erich Hartmann in Frickenhausen im Kreise der Familie sein 75. Wiegenfest. Bodenständig in seinem gesamten Leben verdiente er als Landwirt und Verputzer für sich, seine Ehefrau und zwei Söhne den Lebensunterhalt. Der VdK gratulierte ihm. Frau Reß überbrachte ihm dabei wie allen Jubilaren ein kleines Präsent.
Und Gerhard Rommel feierte in Mühlfeld ebenso seinen 75. Geburtstag. Er war Werkzeugmeister, zudem auch lange Jahre Soldat der Bundeswehr. Nach zwölf Jahren Dienstzeit kehrte er in das zivile Leben zurück und war dann bis zum Renteneintritt bei der Firma Preh in Bad Neustadt tätig. Fußball und Garten sind noch immer seine "Steckenpferde". Seine Familie, Ehefrau Brigitte sowie die Tochter, gratulierte zusammen mit dem VdK. Und natürlich überbrachte dabei Brunhilde Reß traditionell ein Geschenk.
Weiteren Geburtstagskindern gratulierten wir gleichfalls. Brigitte Kümmeth in Mellrichstadt war 70 Jahre alt geworden. Und Bertram Omert aus Frickenhausen feierte seinen 75. Lange Jahre war er als Elektroinstallateur tätig. Ihm wünschten seine Ehefrau Trudi mit den drei Kindern und ebenso drei Enkeln alles erdenklich Gute. Seine Hobbys: Luftgewehr und Tischtennis.
Und der Letzte im Bunde dieser Jubilare war denn Otto Höppe, dem der VdK seine Aufwartung machte und gratulierte - 80 Jahre. Er war gelernter Schmied, dann jahrelang Fernfahrer. Seine Ehefrau Maria nebst den beiden Töchtern und dem Sohn gratuliertem ihm. Er meinte, dass er es heute krankheitsbedingt schon etwas langsamer angehen lasse.
Und die immer wieder aufgeworfene Frage: "Können wir uns in diesem Jahr wieder einmal zu einer Weihnachtsfeier treffen?"
Von: Gernot Göller, für den VdK-Ortsverband Mellrichstadt

