Sommer, Sonne und Savanne – das verbindet man mit dem afrikanischen Kontinent. Genau deshalb freuten sich die acht Schüler aus dem Martin-Pollich-Gymnasium in Mellrichstadt besonders auf die Juliwochen, die sie mit ihren südafrikanischen Austauschpartnern verbringen würden.
Doch was ihnen begegnete, war ein Wetterphänomen, das elf Jahre zurückliegt: kaltes Wetter, Wind und Schnee. Doch trotz dieses Wendepunkts verbrachten die Austauschteilnehmer und ihre beiden Lehrer drei unvergessliche Wochen im südafrikanischen Hoedspruit in der Provinz Limpopo, wo sie vor Ort Kultur und Natur erlebten.
Touristisches Programm
Nach 36 Stunden Anreise – Flug und weitere sechs Stunden Autofahrt von Johannesburg nach Hoedspruit – hießen die Gastfamilien der Austauschpartner ihre Gäste am 9. Juli willkommen.
Die Aufregung und das Engagement waren den Schülern beider Kontinente förmlich anzusehen, als es von der einen Aktivität zu der anderen ging. Diese waren sehr vielfältig gestaltet: schon die ersten drei Tage mit ihren südafrikanischen Freunden, deren erste Begegnung ein Jahr zurücklag, umfasste Bootsfahrten durch den Blyde-River-Canyon, ein Besuch der Tierauffangstation Moholoholo, oder eine Fahrt zum höchsten Berg der Umgebung, Mariepskop, von dessen Gipfel aus man eine traumhafte Aussicht über die gesamte Gegend hatte.
Wilderei und ihre Folgen
Natürlich durften auch die game drives – so werden Safaris in Südafrika genannt – nicht fehlen, in denen sie die dort vielfältige Flora und Fauna erahnen, dann im Koru Camp über die Geschichte der Reservate, dem Kruger-Nationalpark, lernten und einsehen konnten, welche Konsequenzen Wilderei mit sich bringt.
Denn für die Southern Cross Schools ist die Kooperation mit der Natur ein wichtiger Aspekt, den sie allen ihren Schülern und somit den deutschen Besuchern für ihr Leben mitgeben möchten. Nicht verwunderlich ist deshalb, dass eine Giraffe ihren Weg über das Schulgelände gehen kann, ohne gestört zu werden.
Die deutsche Gruppe sollte auch noch die „andere Seite“ Südafrikas kennenlernen. Dafür besuchten sie sieben Schulen und Kindergärten in der sehr armen Millionengemeinde Acornhoek, etwa eine Autostunde von Hoedspruit entfernt. Diese Schulen kochen jeden Tag für die mehr als 500 Kinder - für viele die einzige Mahlzeit des Tages.
Die arme Seite Südafrikas
Sie werden von dem Projekt Eco-Children mit Gemüsegärten gefördert, die nach dem Prinzip der Permakultur angelegt sind und deren Ertrag in die Schulküche und an Kinder geht, die daheim für ihre Geschwister sorgen müssen.
Die Kindergärten sind auf Initiative Trigive Nyuamalos, des Leiters der NRO „A Spring of Hope“, entstanden: Kleine Hütten mit Minimalausstattung, die Kindern zwischen zwei und sechs Jahren Schutz bieten sollen, während die Eltern arbeiten gehen. Ein Tag, der im Gedächtnis bleibt, da er schmerzhaft vor Augen führte, wie privilegiert die deutschen Schüler, aber auch ihre Südpartner sind.
Letztendlich aber sorgte das ausgewogene Programm für drei Wochen voller Erlebnisse, atemberaubender Sonnenuntergänge und Natur. Es stärkte die in Deutschland geknüpften Freundschaften und ließ alle mit der Erkenntnis zurück, dass zwei so weit voneinander entfernte und sehr unterschiedliche Länder sehr ähnlich sein können.