
Erst Blut spenden, dann den Flüssigkeitsverlust in geselliger Runde ausgleichen - das macht eine Gruppe Blutspender seit Sommer 2019. Wie kam es dazu? Kabarettist, überzeugter Blutspender und Mitglied der Gruppe Fredi Breunig erklärt das so: "Beim Blutspenden geht’s um den Lebenssaft, als Dank gibt es oft einen Rebensaft. Zirka 0,5 Liter ist das, was zuvor in den Beutel lief, 0,7 Liter Wein zurück – das heißt, die Bilanz, sie ist positiv!"
Wer seinerzeit die Idee für die Gruppe hatte, weiß Fredi Breunig auch nicht mehr so genau. Die Hauptinitiatoren waren die Sälzer Jürgen Enders, Harald "Sam" Becher und er selbst. Mit Elmar "Cappo" Seufert und Matthias Greier zählen auch zwei Rödleser zur Gruppe, ebenso Robert Türke, der in Saal wohnt, aber aus Salz stammt.
WhatsApp-Gruppe gegegründet
Es wurde eine extra "WhatsApp-Gruppe" gegründet, welche heute zehn Mitglieder zählt. Und fast alle stehen sofort parat, wenn in Salz die Banner "Heute Blutspende" am Gemeindezentrum hängen. "Natürlich ist die Handygruppe zum Blutspenden nach oben offen", so Breunig. "Wir müssen immer im gleichen Termintakt bleiben, um die Mindestspanne an Tagen, die zwischen den Spenden liegen müssen, einhalten zu können."
Schwierig war es in der Corona-Zeit mit den Lockdowns. "Einmal haben wir unser 'Ausgleichsbier' verborgen an der Mauer neben der Kirche getrunken", verrät Breunig mit einem Augenzwinkern. Ein Verein stehe nicht hinter der Gruppe, aber viele vom "Blutspende-Team" gehören auch zur Gruppe "Huber-Biker", die jeden Mittwochabend gemeinsam Mountainbike fährt.
Nach dem Piekser gibt es Pizza
Nicht nur Flüssigkeit wird nachgefüllt, oft gehen die Mitglieder der Gruppe auch Pizza essen. So fand sich über die Jahre eine gesellige Gruppe, die Gutes tut und sich danach selbst belohnt. "So macht Blutspenden sogar Spaß und der kleine Piks ist schnell vergessen", erklärt Breunig.
Die eigene Belohnung sei eine Sache, aber das Blutspenden stehe klar im Vordergrund, denn damit könne Leben gerettet werden und schnell kann es passieren, dass man selbst eine Blutspende braucht, sagt Breunig.
Begeisterung beim BRK
Beim jüngsten Blutspendetermin hörte Petra Fuchs, die Chefin der Sozialen Arbeit des BRK Bad Neustadt, zum ersten Mal von dieser WhatsApp-Gruppe und fand die Idee großartig. "Das ist mal eine super Sache, denn wir brauchen jeden Tag in Bayern 2000 Blutkonserven", so Fuchs.
Die Ehrenamtliche fügte hinzu, dass neue Medien auch beim Blutspenden eine wichtige Rolle spielen. Zum Thema "Geschenke als Dankeschön" baue man verstärkt auf Regionalität. Doch die Sälzer Gruppe beschenkt sich unter dem Motto "Erst Spenden, dann einkehren" selbst.