zurück
BAD BRÜCKENAU
Eine Krabbeldecke für Jannick
Flohmarktschicksal: Anja und Tobias Bohn (rechts) suchten eigentlich nach Sommersachen für Sohn Jannick, wurden am Stand von Nicole Leitsch und Tochter Virginia (links) aber bei Spielzeug fündig.
Foto: Michaela Queck | Flohmarktschicksal: Anja und Tobias Bohn (rechts) suchten eigentlich nach Sommersachen für Sohn Jannick, wurden am Stand von Nicole Leitsch und Tochter Virginia (links) aber bei Spielzeug fündig.
mm
 |  aktualisiert: 15.12.2020 16:45 Uhr

Sonntag gegen 17 Uhr: Marius Geifrig, zehn Jahre alt, sitzt etwas geschafft am Eingang der Brückenauer TV-Halle und gönnt sich erstmal einen Döner. Drei Stunden lang hat er an diesem Nachmittag versucht, ausgemustertes Spielzeug an den Mann beziehungsweise an das Kind zu bringen. Den Gewinn wird er wohl in die Spielzeugindustrie reinvestieren: „Vielleicht kaufe ich mir von dem Geld ein ,Star-Wars-Raumschiff‘, das klappt, wenn ich noch 'was vom Gesparten dazu nehme. Oder“, die Idee kommt ihm beim Erzählen, „ich bringe alles aufs Sparbuch“.

Für Marius hat sich die Teilnahme am dritten Kinderkleiderbasar des Familientreffs „La Mama“ also gelohnt, zumal für ihn als Kind die Standgebühr entfiel. Erwachsene hingegen mussten vier Euro beisteuern und als Naturalien Kuchen oder Torten, um einen Tisch zu bekommen. Das Backwerk, das an der Kaffeebar verkauft wurde, fand großen Anklang. Gut für die Spiel- und Krabbelgruppe von La Mama, denn der Erlös kommt ihr zugute.

Nicht ganz zufrieden mit dem Ergebnis ihres Besuchs sind Anja und Tobias Bohn: Sie hatten für den acht Monate alten Jannick Sommersachen gesucht. „Mit kleinen Größen ist es hier aber diesmal schwierig“, stellt die junge Mutter nach einem Rundgang fest. Überhaupt findet sie Basare übersichtlicher, bei denen der Verkauf zentral organisiert wird. „Dort ist alles stärker vorsortiert, zum Beispiel nach Größen, man kann also gezielter suchen.“

Aber Familie Bohn auch ein gutes Beispiel für die Vorteile des Flohmarktprinzips, wie es in Brückenau umgesetzt wird: Man flaniert durch die Reihen, trifft unter den Verkäufern auch Freunde und Bekannte, und geht am Ende zwar mit etwas anderem heim, als man eigentlich suchte, aber eben nicht mit leeren Händen. In diesem Fall kann sich Jannick über eine Krabbeldecke mit Spielbogen freuen.

Petra Wiesner-Molitor, mit ihren Töchtern Dana und Yara am Stand, ist zufrieden mit dem Basar. „Ich finde es viel effizienter, meine Sachen selbst zu verkaufen, als sie zum Verkauf aus der Hand zu geben“, meint sie. „So kann ich die Leute direkt ansprechen und zum Kauf animieren. Außerdem kann ich handeln. Wenn ich etwas nicht mehr mit nach Hause nehmen möchte, kann ich mit dem Preis heruntergehen oder es sogar verschenken.“

Sie hatte auf eine Mischung aus Kleidung, Spielsachen und sonstiger Kinderausstattung gesetzt. „Am Anfang gab es einen Wahnsinnsansturm“ resümiert sie, vor allem Spielsachen seien sehr gut gegangen. Für ein Holzpuppenhaus hatte sie mehrere Interessenten. Ein bisschen schade findet Petra Wiesner-Molitor, dass der Besuch nicht reger war.

Auch Alexandra Schlothauer, eine der Organisatorinnen des Basars, findet, dass noch Luft nach oben ist, was die Besucherzahl angeht. „Vielleicht müssen wir die Werbung im Vorfeld intensivieren.“ Dankbar ist sie dem Turnverein, der zum ersten Mal seine Halle zur Verfügung stellte.

Beim Aufräumen werden schon Pläne für den nächsten Basar 2013 geschmiedet. Erste Interessentinnen für Verkaufstische gibt es schon.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Sommerkollektionen
Spielzeugbranche
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top