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MELLRICHSTADT
Eine höchst vergnügliche Entführung
Entführer und Entführte: Gustav (Matthias Schmitt, Mitte) und Daniel (David Müller, rechts) haben Vicky (Milana Liebst, Zweite von links) und Antonia (Jenny Dankert) entführt. Daniels Schwester Emma (Lotta Körner, links) war als Umweltaktivistin unterwegs.
Foto: Brigitte Gbureck | Entführer und Entführte: Gustav (Matthias Schmitt, Mitte) und Daniel (David Müller, rechts) haben Vicky (Milana Liebst, Zweite von links) und Antonia (Jenny Dankert) entführt.
bgb
 |  aktualisiert: 02.04.2019 09:53 Uhr

An zwei Abenden hat die Theater AG der Ignaz-Reder-Realschule Realschule vor jeweils voll besetzter Aula geglänzt.

Reinhard von Schlesing (Benedikt Schroll) ist gestresst. Zu Hause wartet seine unzufriedene Ehefrau Sabine (Emelie Schäfer) und zwei streitende Töchter, Vicky (Milana Liebst) und Antonia (Jenny Dankert). Die Familie wartet auf Sabines Schwester und ihre Tochter. Ihnen will die Familie eine heile Welt vorspielen. Doch zunächst einmal geben Sabines Schwester Beatrix (Lisa-Marie Rickes) und ihre Tochter Liliane (Blanka Sluzalec) an, was das Zeug hält. Antonia platzt der Kragen, sie bezeichnet ihre Familie als die kaputteste ever. Beatrix und Liliane sowie das Ehepaar von Schlesing suchen das Weite.

Da betreten zwei Einbrecher die Bühne, Gustav (Matthias Schmitt) und Daniel (David Müller). Als Vicky und Antonia auftauchen, werden sie von den beiden kurzerhand entführt. Die Polizei wird eingeschaltet, doch Kommissarin Columba (Clara Schirber) und ihr Azubi Paul Blond (Elias Stumpf) tippen eher darauf, dass die Mädchen ausgerissen sind.

Szenenwechsel: Hobbydetektivin Julia (Linda Krauß), ihre sich langweilenden Freundinnen Josy (Melissa Meier) und Ellen (Vanessa Schirmer) sowie Julias Mutter Ute (Anne-Marie Weiß) erscheinen. Als Julia von der Entführung der beiden Mädchen hört, will sie Vicky und Antonia befreien, ihre beiden Freundinnen sollen ihr assistieren.

Wieder Szenenwechsel: Im Wald sind zwei Umweltaktivistinnen zugange, Marlene (Lena Bohland) und Emma (Lotte Körner). Sie erfahren, dass genau hier ein Einkaufscenter gebaut werden soll. Wenig später landen auch Vicky und Antonia mit ihren Entführern im Wald. Zu ihnen stößt noch Emma, die Schwester von Daniel. Sie kennt die entführten Mädchen aus ihrer Klasse. Die Entführer schreiben einen Erpresserbrief an die Eltern der Mädchen und fordern 15 000 Euro. Im heimischen Wohnzimmer bei Schlesings ermittelt derweil Julia, die Detektivin, und findet den Erpresserbrief.

Die Erpresser und die Entführten fangen an, sich zu verstehen. Das Geld wollen die Jungs eigentlich in eine Kuppel-App stecken, die sie erarbeitet haben. Zwei Joggerinnen, Olivia (Blanka Sluzalec) und Sidney (Anne-Marie Weiß), die zufällig bei Mc Donalds (an der Theke: Lisa-Marie Rickes) auf die Gruppe stoßen, decken auf, dass es die Kuppel-App, die Daniel und Gustav entwickelt haben, bereits gibt. Vicky und Antonia bieten den beiden an, ihnen zu helfen und schlagen vor, Vicky zu den Eltern zu schicken und zu sagen, dass sie nicht entführt wurden, sondern sie ihnen nur einen Streich spielen wollten.

Umweltaktivistin Marlene, die ein freiwilliges ökologisches Jahr macht, braucht eine App für Baumlehrpfade – Gustav bietet sich an, ihr zu helfen. Aber er muss am nächsten Tag eine Arbeit in Biologie schreiben. Dabei hilft ihm Marlene. Emma bietet Daniel an, ihm bei Mathe zu helfen. Alle kommen sich näher und lernen gemeinsam. Bei McDonalds treffen sich alle wieder, nachdem sie die Schularbeiten erfolgreich geschrieben haben. Die Lösegeldaktion soll aber weiter verfolgt werden, das Geld soll Marlene für ihre Arbeit zugute kommen.

Kommissarin Columba und ihr Azubi stürmen in Schlesings Wohnung und decken das Kuddelmuddel auf. Vater Reinhard Schlesing will nun mit seinem Chef sprechen und ihn bitten, das geplante Shopping-Center im Wald nicht zu bauen. Kommissarin Columba bietet Hobby-Detektivin Julia ein Praktikum an. Und was macht Azubi Paul Blond? Er schmeißt die Ausbildung hin und wird Schauspieler. „Das endet ja wie in einem Rosamunde Pilcher-Film“, ist sein Kommentar zum guten Ende.

Tosender Beifall belohnte die Schauspieler für ihre reife Leistung. Es war ein gut aufeinander eingespieltes Team, das fast schon professionell agierte. Jeder Einzelne ging voll in ihrer Rolle auf.

Konrektor Stefan Lochner sowie die Schülerinnen Jenny Dankert und Lotte Körner bedankten sich bei den Lehrerinnen Marina Fries und Katharina Väth, die das Stück überarbeitet haben. Dank galt auch der Kunst AG unter Leitung von Julia Münch für die Gestaltung des Bühnenbildes, den Bühnentechnikern Hannes Kaufmann, Yannick Schnellhardt und Lukas Beck sowie Andreas Voigt für die technische Beratung und Unterstützung. Regisseurin Sandra Lava vom Theater Maßbach hatte professionelle Tipps zur Inszenierung gegeben.

 
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