Auf große Resonanz stieß die Vorstellung des dritten Teils der Sulzdorfer Gemeindechronik. Bürgermeisterin Angelika Götz begrüßte hierzu Landrat Thomas Habermann, Bezirksheimatpfleger Professor Klaus Reder, amtierende und ehemalige Gemeinderäte, Altbürgermeister Lorenz Albert und natürlich Kreisheimat- und Archivpfleger Reinhold Albert. Umrahmt wurde der Abend von den Sternberger Musikanten unter Leitung von Adolf Müller.
Die Bürgermeisterin brachte in ihrer Eröffnungsrede noch einmal die überaus reichhaltige Geschichte und die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Erinnerung. Als Beispiele nannte Angelika Götz die historische Kirchenburg in Serrfeld, die Herrlein-Kirche in Obereßfeld, die uralte Wasserburg Brennhausen, den Bayernturm in Zimmerau und den idyllisch gelegenen, größten natürlichen Landschaftssee in Unterfranken, den Reuthsee.
Schon 50 Bücher verfasst
Götz würdigte, dass sich Reinhold Albert seit Jahrzehnten intensiv mit der Geschichte der Gemeinde Sulzdorf und darüber hinaus befasst hat, der sich zudem als Kreisheimatpfleger für alle 112 im Landkreis -Grabfeld vorhandenen Gemeindearchive, verantwortlich zeigt. Albert habe mittlerweile über 50 Bücher und Hefte und mehr als 600 Aufsätze zur Heimatgeschichte geschrieben. Besonders dankbar ist die Bürgermeisterin für das gemeindliche Mitteilungsblatt "Echo der Lederhecke" das Albert seit 1984 schreibt.
Seit der Veröffentlichung der ersten beiden Teile der Chronik 1994 habe Reinhold Albert rund 70 weitere Beiträge und Ergänzungen verfasst, die im nun aufgelegten, über 500 Seiten starken dritten Band der Chronik, reich bebildert, zu finden seien. Abschließend bedankte sich Götz bei der Druckerei Mack aus Mellrichstadt sowie bei Theo Albert, der den Buchsatz mit viel Engagement gefertigt habe.
Auch Landrat Thomas Habermann dankte der Familie Albert für ihr Engagement rund um die Heimatgeschichte. Dieses wichtige Gut werde durch Reinhold Albert und Bezirksheimatpfleger Klaus Reder gehegt und gepflegt. "Wir können uns im Landkreis stolz schätzen, solche herausragende Fachleute zu haben, die unser Kulturgut mit so viel Leidenschaft in Wort und Bild fassen", so Habermann Landrat.
Wissenschaftlich und verständlich
Für Professor Reder tagen die Veröffentlichungen von Reinhold Albert und die damit verbundene Geschichtsforschung ihre ganz eigene Handschrift tragen. Albert arbeite methodisch sauber im Umgang mit Quellen, stelle Fragen und versuche Antworten zu finden. "Seine Geschichtswissenschaft ist lebendig, spricht den Menschen an und ist dabei nie unwissenschaftlich." Auf Basis der umfangreichen Erfahrung als Autor und Heimatforscher könne man der Gemeinde zu diesem kenntnisreichen, sachlichen und faszinierend buntem Exemplar der Gemeindechronik nur gratulieren, so Reder.
In seiner Einführung zur neuen Chronik erinnerte sich Reinhold Albert, wie sein Bezug zur Heimatgeschichte schon in der Kindheit entstand. Sie sei schon in der Dorfschule durch den Heimatkundeunterricht seiner Lehrer Walter Häusler und Herbert Meder und durch sein Elternhaus gefördert worden. Sein besonderes Interesse habe zunächst der Geschichte des Sternberger Schlosses gegolten. Entsprechend war das Schloss auch Thema seines ersten Aufsatzes, den er 1981 in den Rhön-Grabfelder Heimatblättern veröffentlichte.
Gelebte Heimatgeschichte
Der Autor umriss den durchweg kurzweiligen Inhalt der Chronik. Dabei wurde schnell deutlich, dass hier gelebte Heimatgeschichte eindrucksvoll vermittelt wird. So berichtete Albert unter anderem von der spannenden Geschichte der Reformation, dem Wasserschloss Brennhausen von 1780 bis heute oder dem Schwanhäuser Glöcklein von 1580. Auch der Basaltabbau bei Schwanhausen oder der Segelflugzeugbau in Sulzdorf fanden großes Interesse bei dem sehr kurzweiligen Vortrag.
Albert bedankte sich bei der Gemeinde für die Möglichkeit der Veröffentlichung der Chronik und bei seiner Familie für die großartige Unterstützung und Mitwirken bei den Geschichtsforschungen. Altbürgermeister Lorenz Albert stellte fest, dass mit Reinhold Albert eine echte Koryphäe der Heimatgeschichte mit seinen Publikationen in der Gemeinde ansässig ist und gratulierte zu diesem mehr als gelungenen Werk.
Wer Interesse an der Chronik hat, kann diese im Rahmen der Öffnungszeiten in der Gemeinde erweben.