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KLOSTER KREUZBERG
Eine digitale Gipfelregion und ihre Impulse
Impuls-Magazin: Zum dritten Mal geben die vier Tageszeitungen des Landkreises eine Beilage zur Innovationskraft der Rhön-Grabfelder Unternehmen heraus – Vorstellung auf dem Kreuzberg
Auf der Höhe der Zeit: Landrat Habermann stellte beim Impuls-Magazin-Empfang auf dem Kreuzberg einen ganz besonderen QR-Code vor: Er verweist auf ein T-Shirt mit der Aufschrift „Cenosillicaphobie“. Der griechische Begriff bedeutet, passend für den Kreuzberg, nichts weniger als „Angst vor leeren Gläsern“.
Foto: Anand Anders | Auf der Höhe der Zeit: Landrat Habermann stellte beim Impuls-Magazin-Empfang auf dem Kreuzberg einen ganz besonderen QR-Code vor: Er verweist auf ein T-Shirt mit der Aufschrift „Cenosillicaphobie“.
Gerhard Fischer
 |  aktualisiert: 16.12.2021 11:26 Uhr

Wo der Maßkrug steht, da ist auch die Wahrheit nicht weit. Das Kloster Kreuzberg jedenfalls beansprucht Gültigkeit für diesen Satz. Der Wahrheit, und manchmal auch einem Klosterbier, fühlen sich auch jene Journalisten und Verlagsrepräsentanten verpflichtet, die sich am Donnerstagabend im Antoniussaal des Klosters zum Stelldichein trafen mit Politikern und Firmenvertretern der Region.

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Gemeinschaftsprojekt

Der Grund: Das Gemeinschaftsprojekt „Impuls – Digital – Regional“ der Häuser Main-Post, Rhön-und Saalepost, Rhön- und Streubote sowie Ostheimer Zeitung. Auf 32 Seiten wird die Innovationskraft des Landkreises ausgebreitet. Geschichten von findigen Tüftlern, von Global Playern zwischen Streu und Saale, die sich mit ihren Produkten behaupten: Die Reportagen machen Mut, in diesem Landstrich an eine wirtschaftliche Zukunft zu glauben.

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Die Geschichten befassen sich in der Mehrheit mit dem digitalen Wandel, der natürlich auch vor der Region nicht Halt macht. Dass man sich für den Blick auf die digitale Revolution den Antoniussaal ausgesucht hatte, dessen dicke Mauern jedes Smartphone zum Verstummen bringen, entbehrte nicht einer gewissen Komik, und Main-Post-Ressortleiter Michael Nöth witzelte in seiner Begrüßung über diesen Umstand.

Anpassungsfähige Unternehmen

Anzeigenverkaufsleiter und Co-Moderator Jürgen Scholz wusste, dass der digitale Wandel mit der Erfindung des Internet nun schon seit 28 Jahren andauert und die Branchen und Firmen in Rhön-Grabfeld seither Anpassungsfähigkeit bewiesen hätten.

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Als Gastgeber der Gastgeber hatte Guardian Martin Domogalla das Vorrecht des ersten Grußwortes. Sehr gewitzt und auch selbstironisch gestand er sein gespaltenes Verhältnis zur digitalen wie auch zur Medien-Welt. Er erinnerte sich aber an einen Fernsehgottesdienst in Halle, der 800 000 Zuschauer fand. „Hier am Kloster bei rund 100 Besuchern der sonntäglichen Gottesdienste müsste ich 80 Jahre ununterbrochen predigen, um solches Gehör zu finden“, schmunzelte der Geistliche.

Im so genannten postfaktischen Zeitalter sei es aber ernsthaft wichtig, auch in den Medien Wahrheit von Lüge zu unterscheiden.

Freie Presse wichtig

Ein Thema, das auch Landrat Thomas Habermann bei diesem dritten Pressetreff der Landkreis-Medienhäuser aufnahm. „Eine freie Presse ist nicht selbstverständlich, siehe die Türkei“, so der Landkreis-Chef. Er persönlich habe den Eindruck, dass 95 Prozent der Nachrichten wahr seien und auch dann wichtige Anregungen enthielten, wenn sie kritisch seien.

Die digitale Medienwelt sei aber eine große Herausforderung, gerade in Anbetracht des Schlagwortes von den Fakenews, den falschen Nachrichten. Hier laste eine große Verantwortung auf den Medien, gerade wegen des Drucks zur Schnelligkeit. „Die Medien werden ihre Anstrengungen vergrößern müssen, ihre schwarzen Schafe zu entlarven“, so Habermann.

Main-Post-Geschäftsführer David Brandstätter freute sich, dass mit der dritten Impulsbeilage „ein gemeinschaftliches Produkt der Tageszeitungen geschaffen wurde, das ausschließlich gute Nachrichten verbreitet.“ Brandstätter, der schon als junger Volontär Bekanntschaft mit der Rhön und ihren sprachlichen Besonderheiten gemacht hatte, weiß nicht nur aus der Impulsbeilage, dass sich die Rhön-Grabfelder Innovationskraft auch im Digitalen gar mit dem Silicon Valley messen könne.

Fähigkeit zur Selbskritik

Brandstätter wünschte sich, dass die Medien ihre Fähigkeit zur Selbstkritik behalten, zumal wenn das wachsende digitale Tempo mehr Fehlerquellen biete.

Drei Voraussetzungen sah der Verlagsmanager für ein Vertrauen des Publikums in die Tageszeitungen: Sie müssten mutig und aufklärerisch sein und sich mit keiner Sache gemein machen. Sie müssten eine klare Orientierung geben in einer immer unübersichtlicheren Welt. Schließlich müssten sie berechnbar bleiben in ihrem Standpunkt. „Wir stehen nicht für Manipulation, wir stehen nicht für Fremdenhass, aber auch nicht für Schönfärberei“, so der Geschäftsführer aus Würzburg.

Die Geschäftsführer-Kollegen Wolfgang Markert aus Bad Neustadt und Michael Gerhart aus Theres in den Haßbergen von der Franken-Medien-Beteiligungsgesellschaft (Rhön-und Saalepost, Rhön- und Streubote) schließlich legten ihr verlegerisches Credo dar. „Die lokale Verwurzelung ist für uns ganz entscheidend“, so Wolfgang Markert. Und weiter: „Die Tageszeitung ist noch zeitgemäß. Sie schildert Missstände und Erfolge in der Region. Und sie schafft ein Gemeinschaftsgefühl.“

Weil der Duft von Schäufele und Gulasch schon durch den Saal wogte, kürzte Fredi Breunig sein Programm etwas, die Lacher über seinen humoristischen Medien-Spott hatte er sowieso auf seiner Seite. Und das Waldberger Mundart-Duo „Owanning“ mit Martin Raab und Edmund Bühner die Gunst des Publikums nicht weniger.

Sprüche

• „Ich schicke alle Artikel über mich an meine Geschwister, damit sie wissen, wie klug ich bin!“ Pater Martin Domogalla, Guardian des Klosters Kreuzberg

• „Meine Großmutter hat immer gesagt: 'Anständige Leute stehen nicht oft in der Zeitung' - Das macht mir bis heute zu schaffen!“ Thomas Habermann, Landrat Rhön-Grabfeld

• „Die Impuls-Beilage zeigt den Lesern: Lieber Saaletal statt Silicon Valley. Und in der Bucht von San Francisco gibt es kein Bier, das so gut schmeckt wie das Klosterbier!“ David Brandstätter, Main-Post-Geschäftsführer

• „Die Lokalzeitungen berichten über Missstände und Erfolge, sie schaffen Gemeinschaft." Wolfgang Markert, Geschäftsführer FMBG

Alle Texte aus der IMPULS-Beilage gibt es hier.

Beste Unterhaltung bot das Programm beim Pressetreff am Kreuzberg.
Foto: Anand Anders | Beste Unterhaltung bot das Programm beim Pressetreff am Kreuzberg.
Digital und rustikal im Antoniussaal: Das Waldberger Mundartduo „Owanning“ sorgte für den musiklaischen Genuss auf dem Kreuzberg.
Foto: Anand Anders | Digital und rustikal im Antoniussaal: Das Waldberger Mundartduo „Owanning“ sorgte für den musiklaischen Genuss auf dem Kreuzberg.
Fredi Breunig fehlen als eifrigem Zeitungsleser die April-Scherze.
Foto: Anand Anders | Fredi Breunig fehlen als eifrigem Zeitungsleser die April-Scherze.
 
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