Als das "Rückgrat der Feuerwehr" bezeichnete Kommandant Florian Bader bei der Jahresversammlung am Samstagabend die aktive Jugend. Immerhin verfüge die Trappstädter Wehr über 17 Jugendliche. "Eine super Zahl, um die euch so manch andere Feuerwehr beneidet," sagte Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart (Alsleben). Und auch Bürgermeister Michael Custodis lobte "seine Feuerwehr". Die Gemeinde werde weiterhin ein offenes Ohr für die Belange haben und die Wehr finanziell unterstützen, so weit es möglich ist. Für die Jugendlichen gelte: "Das erste Hemd spendiert die Gemeinde".
Zur Jahresversammlung waren Ratsmitglieder ebenso gekommen, wie der Kommandant der Alslebener Wehr, Michael Haag, Ehrenkreisbrandmeister Berthild Bauer, Michael Hippold, sowie zahlreiche Mitglieder der Wehr. Bürgermeister und Kreisbrandmeister lobten vor allem die perfekte Anzugsordnung bei öffentlichen Veranstaltungen. "Damit präsentiert ihr euch nach Außen in hervorragender Weise."
48 Aktive und viele Aktivitäten
Mit dem Lied vom "Guten Kameraden" erinnerte die Versammlung an die Verstorbenen des vergangenen Jahres. Vereinsvorsitzender Florian Bauer gab anschließend Einblick in die Statistik - 59 Mitglieder, davon 48 Aktive - und blickte auf zahlreiche Aktivitäten im vergangenen Jahr zurück. So war die Wehr unter anderem mit Fahnenabordnungen bei Festzügen, Veranstaltungen und beim Volkstrauertag aufgetreten. Der Maibaum wurde aufgestellt und der Kindergarten bei der Kleidersammlung unterstützt.
Beim Sportwochenende des TSV Trappstadt errang die Wehr den ersten Platz. Die Ehrenamtskarte des Landkreises nannte der Kommandant eine schöne Anerkennung. Die Feuerwehrkameraden waren außerdem beim Fest des Burschenvereins Trappstadt, feierten 140 Jahre Wargolshausener Feuerwehr und 150 Jahre in Bad Königshofen. Kommandant Bauer ließ die vielen Ereignisse aus dem Jahr 2018 anhand einer Präsentation mit zahlreichen Bildern noch einmal Revue passieren.
Kassier Sebastian Degen gab einen Einblick in die Finanzen, die Kassenprüfer Berthild Bauer und Michael Hippold bestätigten eine einwandfreie Kassenführung.
Ausbildungsstand weiter verbessern
Kommandant Florian Bauer sprach auch den Ausbildungsstand an, der 2019 weiter verbessert werden soll. Zehn Atemschutzträger gebe es derzeit, zwei bis drei habe man in Aussicht. Gut ausgebildet sind die fünf Gruppenführer und die sechs Maschinisten. Dank galt der Gemeinde, die die Kosten für den Führerschein für den ersten und zweiten Kommandanten übernimmt. Es gibt Gerätewarte für das Schlauchmaterial und die Atemschutzgeräte sowie einen Kommunikations- und EDV Sachbearbeiter.
In die Jahre gekommen ist das LF 16, so Bauer. 30 Jahre hat es auf dem Buckel und war 2018 für sieben Wochen in der Werkstatt. Rund 10.000 Euro mussten von der Gemeinde dafür aufgebracht werden, wofür Bauer Bürgermeister Michael Custodis und seinem Gemeinderat dankte. In den nächsten Jahren soll ein Ersatzfahrzeug beschafft werden. Die Wehr hat außerdem einen Mannschaftstransportwagen. Der Lichtmast wurde in Eigenleistung auf LED umgerüstet.
236 ehrenamtliche Arbeitsstunden
Die Feuerwehr Trappstadt verzeichnete 16 Einsätze, davon drei Brand- und fünf Technische Hilfeleistungen sowie sieben sonstige Einsätze. Auch bei der Grabfeldrallye war die Trappstädter Wehr dabei. Insgesamt waren das 236 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Der Kommandant erinnerte an den Wohnwagenbrand, den tödlichen Verkehrsunfall bei Alsleben, den Busbrand bei Eicha und eine Tierrettung.
Übungen gab es an 81 Tagen, darunter vier Großübungen. 29 Mal standen Aus- und Weiterbildung an, zwölf Mal traf sich die Jugendfeuerwehr. 1127 ehrenamtliche Stunden waren dies insgesamt. Enttäuscht war Kommandant Florian Bauer von der geringen Beteiligung bei der Leistungsprüfung. Jugendwart Sebastian Degen berichtete von 17 Jugendlichen, zwei Neue kamen dazu. In verschiedenen Übungsstunden ging es unter anderem um den Löschaufbau oder das Schlauchkuppeln. Hinzu kamen Wissenstest und Jugendflamme. Insgesamt seien die Jugendliche sehr motiviert.
Ärger über zugeparkte Anfahrtswege
Unverständnis äußerte Kommandant Bauer über die Tatsache, dass bei Großveranstaltungen oft die An- und Abfahrtswege zugeparkt würden, außerdem die Feuerlöscher und weitere Einrichtungen der Wehr verstellt seien. Hier müssten die Veranstalter dringend Abhilfe schaffen. Auch Bürgermeister Michael Custodis bestätigte, dass darüber mit den Verantwortlichen gesprochen werden müsse. Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart erläuterte zu den Problemen in und am Gästehaus, dass bei einem Notfall, bei dem es zur Verzögerung des Einsatzes komme, der Verein in der Haftung sei.
Anschließend standen Ehrungen auf der Tagesordnung. 20 Jahre sind Alexander Bötsch, Christian Gerstner, Paul Thomas, Harald Perschall, Christian Röß, Georg Rußwurm und Roland Umhöfer dabei. 30 Jahre: Gerd Bauer, Martin Bauer, Andreas Degen, Rainer Jäger, Thomas Röß und Andreas Schneier. Neu in die Wehr aufgenommen wurden Philipp Röß und Ludwig Wagner. Glückwünsche gab es für Andreas Degen, der das Gold-Rot-Abzeichen, die höchste Stufe der Leistungsprüfungen, erreichte.
Respekt vom Bürgermeister
Mit Blick auf 2019 sagte Kommandant Florian Bauer, dass wieder der Maibaum aufgestellt werde, Leistungsabzeichen abgelegt werden und Wehrleute die Atemschutzstrecke absolvieren. Bürgermeister Michael Custodis zollte der Wehr und vor allem den Jugendlichen seinen Respekt. Die Gemeinde sei stolz auf ihre Feuerwehrleute und die angenehme Zusammenarbeit. Dank ging an Jugendwart Sebastian Degen und Kommandant Florian Bader für deren Engagement.
Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart dankte auch im Namen von Kreisbrandrat Stefan Schmöger und Kreisbrandinspektor Michael Weber für die geleistete Arbeit. Erfreulich sei, dass die Wehr nach außen gut vertreten ist. Wichtig nannte er den Atemschutz, aber hier sei die Feuerwehr gut aufgestellt.
Dank sagte auch Christoph Wohlfart der Marktgemeinde Trappstadt für die Bereitstellung der notwendigen finanziellen Mittel. "Eine Feuerwehr ist so gut, wie ihre Geräte sind."