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Brendlorenzen
Eindrucksvolles Hörerlebnis zum Abschied von Wolfgang Schleier
Die Solisten sorgten für besondere Momente in der Konzertandacht des Singkreis Brendlorenzen (von links): Bass Sven Fürst, Tenor Gerhard Göbel, Altistin Barbara Buffy und Sopranistin Radka Loudova-Remmler.
Foto: Stefan Kritzer | Die Solisten sorgten für besondere Momente in der Konzertandacht des Singkreis Brendlorenzen (von links): Bass Sven Fürst, Tenor Gerhard Göbel, Altistin Barbara Buffy und Sopranistin Radka Loudova-Remmler.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 30.01.2020 02:10 Uhr

Pfarrer Hans Beetz hatte es in seiner Begrüßung bereits angedeutet und Wolfgang Schleier kurz vor einer denkwürdigen Zugabe offiziell verkündet. Nach 21 Jahren Leitung des Singkreises St. Johannes Brendlorenzen hört Schleier auf. Die große Konzertandacht des Singkreises unter seiner Leitung mit Ensembles, der Meininger Hofkapelle und herausragenden Solisten war der letzte Auftritt Schleiers in der St. Johannes-Kirche. Und dieser sollte zu einem eindrucksvollen Hörerlebnis geraten.

Mit einem vielseitigen Programm, nachdenklichen Texten und einem überraschenden und stillen Ende begeisterte der Singkreis Brendlorenzen sein Publikum in der beinahe bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche. Von Mendelssohn-Bartholdy über John Rutter bis Morricone reichte die Programmauswahl.

Würdiger Abschied für Wolfgang Schleier

Die wohlfeile Auswahl der Solisten sowie eine glänzend aufgelegte Meininger Hofkapelle sorgten dafür, dass Dirigent und Singkreisleiter Wolfgang Schleier einen würdigen Abschied bekam. Nach dem Programm trat Schleier ans Mikrofon und verkündete eben diesen Schritt. Spätestens ab Ostern übergibt er die Leitung des Singkreises an Dekanatskantor Matthias Braun.

In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten unter seiner Leitung hat der Singkreis Brendlorenzen mehrfach in großen Konzerten sein Können unter Beweis gestellt. Wolfgang Schleier schien selbst hierbei keine Aufgabe zu groß. Und auch diesmal begeisterte das opulent gestaltete Konzert die Zuhörerinnen und Zuhörer.

"Lauda Sion" mit schönem und feierlichem Ausdruck

Die Meininger Hofkapelle unterstützt vom Blechbläserensemble Jürgen Weyer und dem Percussionensemble von Benjamin Balling lieferte den wohlklingenden orchestralen Rahmen, in dem sich der Singkreis in allen Stimmlagen herausragend ausbreiten durfte. Getreu dem Thema "Lobe den Herrn, meine Seele" startete der Singkreis mit "O praise ye the lord" lobpreisend und ausdrucksstark in die Konzertandacht.

Im Hauptwerk des Abends erklang das "Lauda Sion" von Felix Mendelssohn-Bartholdy aus dem Jahre 1845/46 über die fünf Sequenzen der römischen Festliturgie. Das bedeutende Werk gehört zu Unrecht zu den weniger oft zu hörenden Meisterwerken des Komponisten. Wolfgang Schleier und der Singkreis verliehen dem "Lauda Sion" einen schönen und feierlichen Ausdruck. Großartig ergänzten die Solisten das Chorwerk in ihren Auftritten. Allen voran die einmal mehr wunderbar agierende Radka Loudova-Remmler (Sopran). Nicht minder eindrucksvoll gestalteten Altistin Barbara Buffy, Tenor Gerhard Göbel und Bass Sven Fürst ihre Soli.

Besondere Momente mit der Hofkapelle

Der Singkreis feierte diesen eindrucksvollen Konzertmoment selbst mit dem "Halleluja" aus dem "Messias" von Georg Friedrich Händel, der voller Freude in der Pfarrkirche erklang. In zwei modernen Werken durfte die Meininger Hofkapelle gemeinsam mit den Ensembles für besondere Momente sorgen. Ennio Morricones "Love theme" aus dem Film "Cinema Paradiso" kann so ein besonderer Moment sein, vor allem, wenn die Solovioline so prachtvoll zum Ausdruck kommen kann wie in der Hofkapelle.

Besondere Bedeutung in der Konzertandacht kam der "Forrest Gump Suite" von Alan Silvestri zu. Wolfgang Schleier sprach in einem Text aktuelle und nachdenkenswerte Themen der Zeit an und lobte den Filmhelden Forrest Gump als besonderen Menschen, der das Herz an der richtigen Stelle habe. An alle Menschen, die einfach anders sind, richtete Schleier die gefühlvolle Interpretation der orchestralen Suite.

Großartig aufgelegt. Der Singkreis Brendlorenzen und die Meininger Hofkapelle unter der Leitung von Wolfgang Schleier bei der Konzertandacht in der St. Johannes-Kirche.
Foto: Stefan Kritzer | Großartig aufgelegt. Der Singkreis Brendlorenzen und die Meininger Hofkapelle unter der Leitung von Wolfgang Schleier bei der Konzertandacht in der St. Johannes-Kirche.

Dank an die verstorbene Cornelia Knüttel

Das Finale des Konzerts widmete der Singkreis dem "Raise your Voices" von Brendan Graham und Rolf Lovland sowie Werken für Chöre von John Rutter, die Christian Glöckner an der Orgel mitgestaltete. Mit dem "Now we thank all our God" ließ der Singkreis einen beeindruckenden Schlussakkord in der Pfarrkirche erklingen.

Nach den stehenden Ovationen des Publikums wurde die Zugabe von Wolfgang Schleier bewusst besinnlich gestaltet und nicht mehr mit Beifall bedacht. Schleier bedankte sich am Klavier mit einem Segenslied bei der kürzlich verstorbenen Singkreis-Sängerin Cornelia Knüttel für ihr jahrelanges Wirken rund um den Chor. Ein würdiger wie bescheidener Abschluss einer mehr als zwei Jahrzehnte langen großartigen Arbeit für den Singkreis Brendlorenzen.

 
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