Der Moment der Entscheidung war für den Gemeinderat Bastheim in der jüngsten Sitzung gekommen. Wie soll künftig die Versorgung mit Trinkwasser gewährleistet werden? Das mussten die Mandatsträger festlegen und dazu zwischen drei Varianten wählen.
Eine davor war der Anschluss an den Wasserzweckverband der Mellrichstädter Gruppe. Dazu müsste eine Leitung nach Mittelstreu verlegt werden. Doch von dem Wasserversorger gab es mit dem Hinweis auf die derzeit unsichere Gesamtlage der Versorgungseinrichtung einen Korb. Somit war automatisch der Zwang zum Erhalt der Eigenversorgung vorgegeben und damit die Wahl zwischen zwei Alternativen.
Die verantwortlichen Ingenieurbüros untersuchten dazu die Möglichkeit zur Nutzung der vorhandenen Potentiale mit der Sanierung eines Brunnens und der Erschließung eines ganz neuen Brunnens. Die zweite Variante wäre eine Neuerschließung im Buntsandstein zwischen Bastheim und Reyersbach, mit der voraussichtlich eine bessere Wasserqualität in Aussicht gestellt werden könnte. Die Lösung würde etwa 5,7 Millionen Euro kosten. Außerdem müsste ein neues Wasserschutzgebiet ausgewiesen werden, was einen erheblichen zeitlichen Aufwand erfordere, wie Bürgermeister Tobias Seufert bemerkte.
Weg für eine Probebohrung ist frei
Die Ertüchtigung der vorhandenen Brunnen und die Bohrung eines neuen Brunnens im Bereich des schon ausgewiesenen Wasserschutzgebiets beinhaltet Kosten von rund 3,1 Millionen Euro. Der bürokratische Aufwand wäre auch deutlich geringer.
Bei den Besprechungen im Wasserwirtschaftsamt gab es keine einheitliche Linie, welchen Weg die Gemeinde gehen soll, schilderte das Ortsoberhaupt. Das Risiko im Buntsandstein sahen die Gemeindevertreter als höher an, weil erst einmal kostspielige Bohrversuche gefahren werden müssten, die nicht unbedingt gleich erfolgreich sein müssen. Auch bei der Alternative im schon ausgewiesenen Schutzgebiet muss eine Probebohrung zunächst gefahren werden, der Erfolg wird jedoch als höher eingeschätzt.
Theo Behringer erinnerte an die erheblichen finanziellen Belastungen für die Bürger. Unter diesem Aspekt käme für ihn nur die günstigere Variante in Frage. Mit der Ansicht stand er nicht allein da, so dass sich die Diskussion im Grunde nur noch um Detailfragen drehte. Zu guter Letzt fiel die Entscheidung den Mandatsträgern nicht schwer und zielte einstimmig auf den Erhalt der vorhandenen Versorgungssystems. Damit ist nun der Weg für eine Probebohrung im Muschelkalkgebiet frei. Zur Erkundung eines Punkts für den Bohrtrupp soll ein Wünschelrutengänger konsultiert werden.
Umrüstung der Sirenenanlage
In diesen Zusammenhang gehört auch eine Zweckvereinbarung mit Bischofsheim, Oberelsbach, Ostheim und dem Wasserzweckverband Willmarser Gruppe. Darin wird festgelegt, wie künftig das vorhandene Fachpersonal gemeinsam in den verschiedenen Anlagen eingesetzt werden kann. Bisher wird das Personal auch für andere Arbeiten etwa in den Bauhöfen eingesetzt. Mit einer Zusammenarbeit könnten die Betroffenen nun ausschließlich in ihrem Fachgebiet tätig sein. Darüber hinaus könnten Lücken, etwa bei krankheitsbedingtem Ausfall, leichter geschlossen werden, hob Seufert hervor. Für das Vorhaben hat der Bezirks eine Förderung von maximal 90.000 Euro in Aussicht gestellt.
Im weiteren Verlauf stimmte das Gremium der Umrüstung der Sirenenanlage auf Digitaltechnik zu. Der finanzielle Aufwand liegt bei 20.000 Euro. Schließlich erinnerte Seufert noch an den Termin der Bürgerwerkstatt zur Voruntersuchung der Städtebauförderung am 23. Juli in der Besengau-Scheuer.