
Gemeinsam singen, auf der Bühne stehen und sich kreativ austoben. Genau das machen Kinder und Jugendliche beim Musicalprojekt "Elias und der Wettstreit der Götter". Am 3. und 4. Juli wird das Musical in der Stadthalle in Bad Neustadt aufgeführt. Seit mehreren Wochen wird deshalb fleißig im Glasbau neben der Christuskirche in Bad Neustadt geprobt und die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Texte werden auswendig gelernt, der Ablauf wird besprochen, Bühnenbilder und Kostüme vorbereitet. Schließlich soll bis zur Aufführung alles sitzen.
Über 100 Beteiligte auf und hinter der Bühne
Damit das alles möglich ist, braucht es viele Mithelfende und vor allem natürlich auch Darstellerinnen und Darsteller. "Fast 80 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 17 Jahren werden auf der Bühne stehen. Dazu kommen bestimmt nochmal 15 Helfer. Also rund 100 Mitwirkende sind insgesamt an dem Projekt beteiligt", erzählt Thomas Riegler stolz.
Zusammen mit seiner Frau Karin Riegler veranstaltet er seit über 20 Jahren ähnliche Musikprojekte und leitet die Kantorei der Kirche. Er selbst ist normalerweise der Komponist der aufgeführten Musicals. Doch in diesem Jahr ist jemand anderes federführende: Seine Tochter Karin Riegler tritt in die Fußstapfen ihres Vaters.
Komponieren und Musizieren sind Familiensache
"Schon als Kind habe ich immer bei den Musicals meiner Eltern mitgemacht. Das gehört fest zu meinen schönen Kindheitserinnerungen. Ich wollte damals dann selbst Musicals schreiben, weil ich natürlich meinen Eltern nacheifern wollte. Das hat aber nicht so richtig funktioniert, zumindest damals. Nach meinem Musikstudium habe ich es als Erwachsene nochmal probiert und gemerkt: Ich kann das doch ganz gut", so die junge Pianistin. Ihr Werk "Elias und der Wettstreit der Götter" ist mittlerweile ihr viertes Musical und wird in Bad Neustadt uraufgeführt, also zum ersten Mal auf öffentlicher Bühne.
Damit das Musical auch von Kindern und Jugendlichen aufgeführt werden kann, musste die 36-Jährige beim Komponieren auf einiges achten: "Es darf nicht zu schwierig sein und nicht zu lange. Es gehen nur bestimmte Tonarten oder bestimmte Ambitus. Und bei der Geschichte musste ich natürlich auch ein paar Details weglassen, die für die Kinder zu brutal wären", so die Künstlerin.

Lektionen fürs Leben
Die Handlung orientiert sich an der alttestamentlichen Geschichte von Elias. Darin versucht der Prophet Elias, die Bewohnerinnen und Bewohner Israels, die den Fruchtbarkeitsgott Baal mit einer Statue verehren, wieder zum Glauben an Gott zurückzuführen. "Letztendlich geht es darum, dem wahren, lebendigen Gott zu dienen und nicht einer toten Statue", erklärt Thomas Riegler. Extra für das Musical wurde deshalb unter anderem eine 2,50 Meter hohe Statue angefertigt. "Clemens Meinecke, der Lebensgefährte einer ehemaligen Teilnehmenden des Kinderchors, hat uns angeboten, diese Statue zu bauen", so Riegler.
Dass alle Beteiligten Spaß an der Sache haben, ist für die Musikerfamilie besonders wichtig. Neben den Werten, die die Kinder und Jugendlichen aus der Geschichte mitnehmen können, lernen sie noch andere hilfreiche Dinge. "Sie lernen sich zu präsentieren, sicher zu sprechen und selbstbewusst aufzutreten. Das sind alles Dinge, die man zum Beispiel mal bei einem Bewerbungsgespräch gut gebrauchen kann", so Thomas Riegler.
Auch seiner Tochter fällt die positive Entwicklung vieler Kinder bei den Proben auf. "Man merkt richtig, wie die Kinder total darin aufgehen. Die Begeisterung, das Engagement, sind einfach etwas Besonderes. Das ist echt schön mitzuerleben", so die Pianistin.
Auch die zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfer hängen sich richtig rein. "Ohne das große ehrenamtliche Team wäre das alles nicht möglich. Viele Großeltern und Eltern der Kinder packen mit an. Ehemalige Chormitglieder oder Freiwillige, die die Kulissen bauen oder an den Aufführungstagen umbauen. Manche haben sich zum Teil extra Urlaub genommen. Dafür möchten wir uns bedanken", erzählt Karin.
Bis zur Aufführung wird das Team rund um Familie Riegler und die Kinder und Jugendlichen noch fleißig üben. Denn besonders die jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauer sollen überzeugt werden, damit auch in Zukunft weitere Musicals aufgeführt werden können. "Es wäre schön, wenn manche Kinder nach der Aufführung denken: Oh, das hat mir gefallen. Ich will da auch mitmachen. Weil Nachwuchs brauchen wir natürlich immer wieder", so Thomas Riegler.
Kartenvorverkauf im evangelischen Pfarramt, Goethestr. 13, Tel.: 09771-6369610, und in der Tabak- und Genusswelt Dürninger, Spörleinstraße 26, in Bad Neustadt.