
Bis auf den letzten Platz war der Stadtsaal in der Gartenstadt gefüllt. Noch vor dem musikalischen Hochgenuss sah man eifrige Musikanten weitere Stuhlreihen stellen. Eingeladen hatte das Symphonische Blasorchester zu seinem Neujahrskonzert. Und das wollten sich viele Gartenstädter nicht entgehen lassen. So freuten sich die 43 Musiker um Dirigentin Tanja Domes auf ein „volles Haus“.
Während die jungen Musiker, deren Durchschnittsalter bei 18,7 Jahren liegt, auf der Bühne Platz nahmen und ersten Klänge erklingen ließen, saßen die Vorstände Max Mages, Andreas Mölter und Christian Voigt davor an einem Bistro Tisch. Der Duft der dort lodernden Feuerzangenbowle erreichte die Gäste. Max Mages und seine Musikerkollegen erläuterten, dass das vergangene Jahr, in dem der Musikverein seinen 45. Geburtstag feierte und sogar der Bayerische Rundfunk zu Gast war, voller Arbeit steckte. Es war aber letztendlich vom Erfolg gekrönt. Somit ein Prosit auf das vergangene Jahr und ein „Gläser klingen“ auf die neuen 20er-Jahre.
Das bunte Programm mit einer Mischung aus Walzer, Polka, Marschklängen und einer musikalischen Zeitreise in die Moderne begeisterte vom ersten Takt an. Dabei unterstrichen die Gartenstädter Musikanten ihre große Klasse und Vielseitigkeit. Die hervorragende Nachwuchsarbeit trägt Früchte. „Bridge over troubled water“ von Paul Simon, „Music from Braveheart“ von James Horner, „Over the Rainbow“, arrangiert von Harold Arlen oder John Lennons „Imagine“, Klänge aus den Harry-Potter-Filmen sowie von Masamicz Amano arrangierte Böhmische Musikstücke begeisterten.
Dirigentin Tanja Domes bemerkte, dass das Konzert ein Loblied auf alle Menschen sei. Sie fügte an, dass Künstler, Musiker und Dirigenten gern einmal ein bisschen merkwürdig angesehen werden. „Aber ganz ehrlich, es lebt sich viel leichter, wenn man die Welt durch Kinderaugen sieht und fest daran glaubt, dass am Ende des Regenbogens eine Zauberwelt auf einen wartet“, so Tanja Domes, die moderierend durch das Programm führte.
Frauen würden gerne in der Illusion der ewigen Jugend leben und die Dirigentin hinterfragte zudem, ob Geld wirklich glücklich mache. Was aber wirklich Herzen höher schlagen lasse, sei Musik, "die unter die Haut geht, die uns emotional berührt und für so manchen Gänsehaut-Moment sorgt". Und davon gab es beim Neujahrskonzert der „Gartenstädter“ viele. Musik tut Leib und Seele gut, und das ohne Rezept. „Einen Frack kann man kaufen, eine Tracht der Gartenstädter Musikanten muss man sich verdienen“, so Tanja Domes, die mächtig stolz auf ihre Musiker und die zahlreichen brillanten Solisten des Konzertabends war.
Als Dank erreichte das symphonische Ensemble ein langer Applaus sowie Standing Ovations. Drei Zusatz-Stücke gab es dafür als Zugabe für die Fans. Wer die Gartenstädter wieder hören möchte, muss bis Ostern warten. Dann steht ein Passionskonzert auf dem Plan.