Es herrschte schon eine ungewohnte Stimmung bei der Jahreshauptversammlung des TSV Unsleben, die aufgrund der Corona-Pandemie ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant stattfinden musste. Normalerweise sitzen die Mitglieder an vier großen Tischen in der oberen TSV-Gaststätte eng zusammen, lauschen den Ausführungen der Vorstandschaft und lassen den Abend anschließend in gemütlicher Runde ausklingen. Diesmal war jedoch fast alles anders. So fand die Versammlung nicht in der Vereinsgaststätte, sondern in der großen Jahnhalle statt. Auf Tische wurde verzichtet, stattdessen wurden Stühle in gebotenem Abstand aufgestellt und beim Betreten der Halle musste ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die sonst übliche familiäre Stimmung mochte da nicht wirklich aufkommen, zumal auch deutlich weniger Mitglieder als sonst erschienen waren.
Sportbetrieb nach langer Pause wieder aufgenommen
Dennoch waren die drei Vorsitzenden Claus Bögelein, Patrick Gottwald und Sonja Schirber froh, die Jahreshauptversammlung überhaupt abhalten zu können. "Seit dem 14. März stand das Vereinsleben still. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt und auch der Sportbetrieb komplett eingestellt", erinnerte Gottwald in seinem Rückblick. Erst ab dem 16. Juli wurde das Sportgelände wieder frei gegeben und ein Stück Normalität kehrte seitdem zurück. So konnte kürzlich auch das Kinderturnen wieder aufgenommen und das im Juli abgesagte Gemeindesportfest zumindest in abgespeckter Form nachgeholt werden.
Vor Ausbruch der Corona-Pandemie war der Kinderfasching die letzte Veranstaltung, die in diesem Jahr noch stattfinden konnte. Er war ebenso gut besucht wie der Pfingstritt, das Sportwochenende, die Herbstwanderung, die Weihnachtsfeier und die Glashaus-Revival-Party am 1. Weihnachtsfeiertag in der Jahnhalle. All diese Events hatten im Jahr 2019 stattgefunden. Gottwald informierte zudem, dass der Neubau des Nebenplatzes inklusive Umzäunung des kompletten Sportgeländes mittlerweile abgeschlossen wurde. Positiv bewertete er die Anschaffung eines Rasenmähroboters. "Der Platz ist aktuell in einem sehr guten Zustand und auch die Platzwarte konnten etwas entlastet werden."
Mitgliederzahl weiterhin stabil bei 500
Ein Ausblick in die Zukunft fiel Gottwald angesichts der aktuellen Geschehnisse schwer. "Da in diesem Jahr keine Veranstaltungen mehr stattfinden werden, fehlen uns am Ende wohl gut 30 000 Euro Einnahmen aus dem Wirtschaftsbetrieb." Einen Dank richtete Gottwald an die beiden Fußball-Trainer der 1. und 2. Mannschaft, die in der spielfreien Zeit auf ihr Gehalt verzichteten. Zudem freute er sich über eine Geldspende des örtlichen Frauenbundes. Erfreuliches hatte Schriftführer Heiko Hain zu vermelden. Der mit Abstand größte Verein des Dorfes zählt aktuell genau 500 Mitglieder, sodass die Mitgliederzahl relativ stabil bleibt.
Den Reigen der Abteilungs-Berichte eröffnete Anne Gensler. Sie berichtet von der Frauen-Volleyballmannschaft, die die letzte Saison in der Kreisklasse auf dem ersten Platz abschloss. Auf den Aufstieg in die Kreisliga verzichteten die TSV-Frauen aufgrund eines personellen Umbruches aber. Volleyball wird beim TSV Unsleben zudem auch in zwei Hobby-Gruppen angeboten. Sabine Bührig informierte, dass es beim Kinderturnen aktuell zwei Gruppen für Kinder ab der 1. Klasse gibt. Sie freute sich, dass nach der langen Zwangspause nahezu alle Kinder wieder gekommen sind. Zudem gibt es eine weitere Kinderturn-Gruppe für Kinder von drei bis sechs Jahren, die von Jenny Gottwald und Annalena Werner betreut wird.
Tischtennis-Mannschaft schafft den Aufstieg
Erfreuliches hatte Claus Bögelein von der Tischtennis-Abteilung zu berichten. Mit drei Mannschaften ist der TSV Unsleben aktuell im Spielbetrieb vertreten. Die 1. Männermannschaft, die Bögelein als "Fahrstuhl-Mannschaft" bezeichnete, errang in der abgebrochenen Saison die Meisterschaft in der Bezirksklasse B. In der Bezirksklasse A kämpft man aktuell aber wieder um den Klassenerhalt. "Ein voller Erfolg war Ende Dezember auch wieder das Tischtennis-Nachtturnier, an dem 34 Sportler teilgenommen hatten", sagte Bögelein. Er informierte, dass diese beliebte Veranstaltung aufgrund von Corona in diesem Jahr nicht stattfinden wird.
Große Bedeutung im Verein hat weiterhin der Fußball. Während die 1. und 2. Mannschaft eine Spielgemeinschaft mit dem RSV Wollbach bildet, sind in der Jugend mit dem TSV Heustreu und dem TSV Hollstadt zwei weitere Vereine mit im Boot. Weitere sportliche Angebote beim TSV sind die Rückenschule für Männer und Frauen, die Frauengymnastik, die Seniorengymnastik, die Laufgruppe "Dem Diabetes davon laufen", die Tanzmäuse sowie die Badmintongruppe.
Neuwahlen ohne große Veränderungen
Ohne Probleme und große Veränderungen gingen die gut vorbereiteten Neuwahlen über die Bühne. Claus Bögelein, Patrick Gottwald, und Sonja Schirber bleiben als gleichberechtigte Vorsitzende an der Spitze des Vereins. Schriftführer ist weiterhin Heiko Hain, Kassiererin Alexandra Trenk. Als zweite Kassiererin neu gewählt wurde Anja Schultz. Dem Wirtschaftsausschuss gehören an: Ina Smirnowa, Anja Schultz, Severine Kuehnast, Elena Jahn, Gertraud Balling, Stefan Jahn und Leelawadee Dietz. Für den Bauausschuss tätig sind: Stefan Gensler, Tom Gensler, Roman Schirber, Udo Schirber, Stefan Hein, Hans-Ludwig Bonfig und Thomas Seifert. Als Kassenprüfer fungieren weiterhin Annette Frickel-Schmitt und Reinhard Bauß. Die Vorstandschaft als Beisitzer unterstützen: Roman Schirber, Benjamin Schirber, Oliver Kuehnast, Christian Burger, Lars Bredow und Claudia Gößmann-Schmitt.
Für ihre teils langjähriger Mitarbeit in der Vorstandschaft bedankte sich Sonja Schirber bei Anja Pfister, Ines Sator, Ursula Bahlo-Hesselbach und Joachim Bieberich. Abschließend konnten die drei Vorsitzenden noch langjährige Mitglieder ehren. Carla Weingärtner gehört dem TSV seit 25 Jahren an, Hubert Müller seit 30 Jahren. Für 40 Jahre geehrt wurden: Stephan Guck, Anna Haupt, Alexander Machon, Christian Machon und Elisabeth Machon. 50 Jahre Mitglied ist Erich Spieß und Manfred Feder hält dem Verein bereits seit 65 Jahren die Treue.