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BRENDLORENZEN
Ein Segen für Brendlorenzen
Blumen zum Abschied der Schwestern: Das Foto zeigt (hintere Reihe von links): Bürgermeister Bruno Altrichter, Landrat Thomas Habermann, Generaloberin Schwester Monika, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Schieber, Pfarrer Hans Beetz sowie (vorne von links): ehemalige Brendlorenzer Schwester Rositha, Schwester Margrit, Schwester Hildrun.
Foto: Kunzmann | Blumen zum Abschied der Schwestern: Das Foto zeigt (hintere Reihe von links): Bürgermeister Bruno Altrichter, Landrat Thomas Habermann, Generaloberin Schwester Monika, Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Schieber, ...
Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 22.12.2015 15:30 Uhr

„Sie werden uns allen sehr fehlen. Ihr Wegzug ist ein großer Verlust für die gesamte Gemeinde Brendlorenzen“, lautete das einstimmige Resümee der Redner beim Abschiedsgottesdienst für die beiden Schwestern Margrit Ziegler und Hildrun Eck. Schließlich haben beide mehr als 40 Jahre im Ort gewirkt. Mit der Abberufung der beiden Ordensfrauen geht auch die 103 Jahre währende Ära „Schwestern in Brendlorenzen“ zu Ende.

In dem von Pfarrer Hans Beetz, Pater Jo sowie Diakon Alfons Nothelfer geleiteten Gottesdienst wünschten Kinder der beiden Brendlorenzer Kindergärten den Schwestern mit einem Lied alles Gute für die Zukunft. Als Abschiedsgeschenk hatte die Leiterin des Kindergartens St. Josef, Sonja Drechsler, Fotobücher mitgebracht, die nach der Feier des hundertjährigen Bestehens der Schwesternstation erstellt worden waren. Vom Auftritt der Kinder waren die Schwestern sichtlich gerührt, lagen ihnen doch als Kindergartenschwestern die jüngsten immer besonders am Herzen.

Von einem „traurigen Tag“ des Abschieds, sprach Pfarrgemeinderatsvorsitzende Hildegard Schieber, „von dem wir alle gehofft haben, dass er noch lange nicht eintrifft.“ Ein lieb gewordenes Bild werde in der Gemeinde fehlen. Seien es die Schwestern beim Gang durchs Dorf zur Kirche oder während der Gartenarbeit, meinte Schieber.

Sie ging auf die Anfänge des Wirkens der Schwestern in Brendlorenzen 1911 ein, als der Kindergarten St. Josef von Prälat Adolf Johannes gegründet worden war. Seit dieser Zeit hätten in Brendlorenzen 34 Schwestern vom „Würzburger Erlöserorden“ gewirkt. „Ihr wart ein Brunnen des Segens für Brendlorenzen“, dankte Schieber und überreichte den Schwestern einen Gutschein für eine Reise nach Altötting.

Josef Kehl, der langjährige zweite Vorsitzende des Vereins für ambulante Krankenpflege, der der Kindergartenstiftung angegliedert war, ging auf die Geschichte dieser 2000 aufgelösten Vereinigung ein und erinnerte an so manche launige Aktion, beispielsweise als der Verein Schwester Rogadina ein mit Blaulicht ausgestattetes Fahrrad schenkte.

Pfarrer Hans Beetz richtete ein herzliches „Vergelt's Gott“ an die Schwestern und erinnerte an seine eigene Kindergartenzeit, als er ebenfalls von Ordensschwestern betreut worden war. Er lobte die Dienste der Schwestern, die zu dieser Zeit noch alleine und mit nur einer einzigen Hilfskraft mehr als 100 Kinder zu betreuen hatten. Schwester Margrit sei zeitweise Leiterin beider Ortskindergärten gewesen und habe stets ihre Arbeit verrichtet, ohne ständig auf die Uhr zu schauen.

Von einem „besonderen Tag“ mit unterschiedlichen Gefühlen und Empfindungen sprach Generaloberin Schwester Monika. „Loslassen ist zwar schwierig, aber es gehört nun einmal zum Leben dazu“, meinte sie. Auch für die Generalleitung des Ordens sei es nie einfach, eine Schwesternstation auflösen zu müssen, jedoch sei dieser Schritt einfach notwendig gewesen. Am Mittwoch werden die Schwestern die Gemeinde verlassen, um dann nach einer kurzen Erholungsphase ihre neue Aufgabe im Caritas-Kurheim in Bad Bocklet anzutreten, erklärte sie.

Worte des Dankes richtete auch Bürgermeister Bruno Altrichter an die beiden Schwestern. Er bezeichnete die in Brendlorenzen geleistete Arbeit aller Frauen von der „Kongregation der Schwestern des Erlösers“ als eine Hinwendung zu den Schwächsten der Gesellschaft. Es sei stets sehr angenehm gewesen, den Schwestern zu begegnen. Zwar sei die Abberufung ein Verlust, jedoch sei Bad Bockelt nicht weit weg und es werde hoffentlich viele gegenseitige Besuche geben, wünschte Altrichter.

„Sie haben immer vorbildlich Ihre Arbeit verrichtet, und diese nicht, wie so häufig, als Dienst am Kunden, sondern als Dienst an der Kirche verstanden“, stellte Landrat Thomas Habermann fest. Zwar gebe es heute leider nur noch wenige, die sich zu Ordensberufen entschließen würden, dennoch sei die Arbeit der Geistlichen nach wie vor wichtig. „Erst, wenn die Schwestern nicht mehr da sind, werden wir richtig spüren, was uns fehlt“, vermutete Habermann.

Im Foyer des Pfarrheimes ließ eine vom Pfarrgemeinderat erstellte Ausstellung die Zeit der Schwesternstation in Brendlorenzen noch einmal Revue passieren. Bei deren Betrachten wurden so manche Erinnerungen wach. Viele der Besucher erkannten sich auch selbst auf einem alten Kindergartenfoto. Für den musikalischen Rahmen während des kleinen Empfangs im Pfarrheim sorgte der Singkreis der Pfarrei, der die beiden Schwestern ein letztes Mal hochleben ließ, während sie zahlreiche Abschieds- und Dankeswünsche von Gemeindemitgliedern entgegen nehmen durften.

 
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