
Heidi Andriessens ist nicht nur ein gern gesehener Gast in der Stadtbibliothek, die Märchenerzählerin ist vielmehr schon ein Teil von ihr. Bei ihrem jüngsten Besuch hat sie diesmal aber nicht Kindern eine Freude bereitet, sondern dem Leitungsteam und der Stadt als Trägerin der Einrichtung. Denn dieses Mal hatte sie keine Bücher zum Vorlesen sondern aus Anlass ihres 80. Geburtstags einen Scheck von 880 Euro mitgebracht.
Seit 2003 gibt es nun schon die Märchenstunde mit der Bad Kissingerin, schildert Bibliotheksleiterin Claudia Scheler. Zunächst waren Schulklassen mit von der Partie, dann wurde umgeschwenkt auf Kindergärten. Die Nachfrage steigerte sich so stark, dass die Bücherei aus allen Nähten zu platzen drohte und Anmeldungen notwendig wurden. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen sind allerdings derzeit die Veranstaltungen mit der Pädagogin ausgesetzt.
Eventuell Vorlesestunden im Freien
Das Interesse am Lesen habe sich jedoch durch die Pandemie kaum verändert, stellt die Bibliothekarin fest. Erst jüngst verzeichnete sie über 100 Ausleiher pro Tag, lediglich die Randbedingungen wie Öffnungszeiten und die Einführung einer Kontrolle des Impfnachweises haben sich geändert. Im Sommer soll – falls die Einschränkungen noch gelten – eventuell die Vorlesestunde im Freien stattfinden.
Die rege Nachfrage erfreut auch die Märchenerzählerin, zumal die Bücherei "ein kleiner Diamant in der Stadt ist", nahm auch Bürgermeister Michael Werner erfreut zur Kenntnis. Sie denkt, dass sie mit ihrem Angebot nicht nur Kinder, sondern auch Eltern erreicht, weil sie durch den Besuch vielleicht zum Lesen ermuntert werden und das Ausleihen von Büchern für sich entdecken. "Die Kinder sind jedenfalls Feuer und Flamme", versichert Irmtrud Wirsing, Leiterin des Kindergartens Storchengasse. Für sie seien die Märchenstunden stets etwas Besonderes und daher hofft sie, dass es bald wieder losgehen kann.