Am Samstagmorgen ist die frühere Lehrerin Gertrud Volkert im Alter von 95 Jahren gestorben – in dem Bewusstsein, dass sie ein reiches Leben führen durfte.
Begonnen hatte ihr Weg im thüringischen Haubinda, wo ihr Vater Lehrer an der Hermann-Lietz-Schule war. Gemeinsam mit drei Brüdern wuchs sie auf, die Mutter starb allzu früh.
Nach dem Abitur in Erlangen und der Lehrerinnen-Ausbildung kam Gertrud Volkert 1941 in die Rhön, zunächst nach Mühlfeld. Weitere Stationen schlossen sich an: die Gehörlosenschule in Wülfershausen, Stockheim, Serrfeld und ab 1948 Aubstadt. Überall waren ihr Grundschulkinder anvertraut, an deren Entwicklung sie regen Anteil nahm. Einen besonders engen Kontakt hielt sie zu den Aubstädter Buben und Mädchen, die ihre Lehrerin noch im vergangenen Jahr zur Goldenen Konfirmation einluden.
1964 begann Gertrud Volkert ihre Tätigkeit in Bad Neustadt. Zunächst unterrichtete sie an der Evangelischen Bekenntnisschule, später dann bis 1980 an der Grundschule auf dem Schulberg.
Mit ihrer aufgeschlossenen Art engagierte sich Gertrud Volkert in einer Vielzahl von Vereinen und Verbänden, stellvertretend seien der Kinderschutzbund, der BLLV (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband) und die Rheuma-Liga genannt. Als kulturell interessierter Mensch schätzte sie Theater- und Konzertbesuche und belegte bis ins hohe Alter Vhs-Literaturkurse.
Am Sonntagmorgen war ihr Platz in der Christuskirche beim Gottesdienst. Dort wird auch der Trauergottesdienst für sie gehalten: am Donnerstag, 11. September, um 13.30 Uhr.