Bad Kissingen? Bekannt. Münnerstadt? Bekannt. In ihrem dritten Bezirksligaspiel werden die Spieler und Trainer des TSV Trappstadt zukünftig immer auf einen Gegner treffen, außer Rödelmaier, der völliges Neuland für sie ist. Mitte der Woche tat man sich sogar schwer genau zu definieren, wie man nach Oberschwarzach kommt. Dabei dreht es sich mit dieser Truppe der beiden Spielertrainer Simon Müller (Angriff) und Alexander Greß (Abwehr) um eine etablierte, erfolgreiche Bezirksliga-Mannschaft, die in der abgebrochenen Saison 2019/21 nie in der unteren Tabellenhälfte, am Ende vorne drin zu finden war.
Zwei Auffälligkeiten dienen der genaueren Einschätzung des momentan Tabellenvierten: Die Hausherren haben von ihren letzten zehn Punktspielen keines verloren, aber auch nur eines gewonnen, gleich neunmal unentschieden gespielt: nicht gerade der Alltag im Fußball. Und die Analyse der Statistik der Spiele ergibt, dass sie immer hinten raus, in den letzten Minuten, mehr zuzusetzen hatten als die Gegner und entscheidende Tore zwischen der 85. und letzten Nachspielminute erzielten.
"In Rödelmaier haben wir sie beobachtet", verraten TSV-Trainer Martin Beck und Pressesprecher Michael Bader, "eine wirklich spielstarke Mannschaft." Die Tore erzielten Sven Friedrich (3.), sehr früh, und Eric Renno (88.), sehr spät. Beim 1:1 gegen Bergrheinfeld war es bei Tobias Gnebner genau so und beim 0:0 in Münnerstadt schnitten sie besser ab als Trappstadt (2:3) vor zwei Wochen. Dort mochten die Trappstädter den sehr großen Platz nicht. Der in Oberschwarzach ist keinen Deut kleiner. "Ich zähle sie zu den Favoriten", bekennt Martin Beck, ohne den Gegner besonders groß reden zu wollen. "In Rödelmaier haben sie hochverdient gewonnen. Dieser Spielertrainer Simon Müller hat das ganze Spiel dirigiert und seine Spieler geführt."
Als positive Nachricht hat Beck die Rückkehr von Niklas Bauer in die Mannschaft zu verkünden. Dagegen wird Sebastian Wagner weiterhin fehlen, Seiler ist ebenfalls verhindert. "Der Niklas mit seinem Tempo wird uns schon guttun. Ich rechne mit seinem Einsatz, vielleicht schon in der Startelf." Demnach haben Beck und Bader höchstens noch das Problem zu lösen, dass man das, was sich gehört, mit dem, was alle wollen, nämlich einen Punkt, verbinden kann: Auf Michael Baders Hochzeit am Samstag sind nämlich mehrere Spieler eingeladen. "Wir wollten ja auf Freitagabend verlegen, da haben sie nicht mitgemacht. Dadurch, dass am Sonntag erst um 17 Uhr gespielt wird, haben sie sich bis dahin erholt von der Hochzeit. Verschenken werden wir nichts."